Schwerin (agrar-PR) - "Länderübergreifende Kooperation muss gelebt werden und dazu bedarf
es des Engagements und der Zusammenarbeit auf der politischen, der
berufsständischen und der ministeriellen Ebene. Die norddeutsche
Kooperation im Gartenbau zwischen den Ländern Hamburg,
Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern ist ein
gutes Beispiel dafür, wie das funktionieren kann", sagte der Minister
für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus
heute anlässlich des 2. Norddeutschen Gartenbautages im Festsaal des
Schweriner Schlosses. Hier werde norddeutsche Kooperation nicht nur als
Lippenbekenntnis verstanden, sondern auch auf der fachlichen Ebene
gelebt. Dies ist ein Zeichen für die langjährige und vertrauensvolle
Zusammenarbeit zwischen den norddeutschen Ländern.
Als ein
Beispiel nannte der Minister die Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung
zur Zusammenarbeit der Kompetenzzentren im Gartenbau am 2. September
2004 in Güstrow-Gülzow. "Die Kooperation hat Vorbildcharakter im
Bundesgebiet. Mittlerweile hat sich die Zahl der Kompetenzzentren
innerhalb des Verbundes auf acht erhöht. Ich meine, das spricht für
sich. Die oberste Zielstellung der länderübergreifenden Kooperation ist
und bleibt die Erhaltung und Steigerung der Effizienz von Forschung und
Beratung durch Spezialisierung, Netzwerkbildung und die Nutzung von
Synergien", so Backhaus.
Im Jahr 2008 unterstützten die Länder
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erstmals gemeinsam mit
Hamburg die verbands- und länderübergreifende Initiative "Der Norden
blüht auf!" des Gartenbauverbandes Nord (GVN) e.V. und seiner
Kooperationspartner. Es handelt sich dabei um ein Projekt, das seit
2006 durch die Hansestadt Hamburg und die CMA gefördert wird. Durch die
Länder wurden dafür 150.000 Euro bewilligt. "Ich begrüße sehr, dass die
berufsständischen Verbände unter Federführung des GVN diese Kampagne
aufbauen, um für die Gartenbauprodukte und Dienstleistungen aus
Norddeutschland zu werben. Ziel ist es, die Verbraucher zum Kauf der
regional erzeugten Produkte anzuregen und die damit verbundenen
Vorteile zu nutzen", betonte der Minister.
Auch im Pflanzenschutz
kann seiner Ansicht nach kein norddeutsches Bundesland isoliert für
sich alle Probleme lösen, weil die personelle Ausstattung immer
geringer wird. "Deshalb besteht jetzt und künftig noch stärker der
Zwang zur länderübergreifenden Zusammenarbeit. Hier sollen zwischen den
norddeutschen Ländern auch konkrete Vereinbarungen zur
länderübergreifenden Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes
beschlossen werden", sagte Backhaus und nannte als mögliche Inhalte:
a) Abstimmungen zu Genehmigungen von Pflanzenschutzmitteln
b) Jährlicher Erfahrungsaustausch zwischen den Pflanzenschutzdiensten Norddeutschlands
c) Gemeinsame Versuchsarbeit
Mit
dem gezielten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln werde das hohe
Ertragsniveau gesichert und damit eine preiswerte
Lebensmittelversorgung ermöglicht.
Mit dem Aus für den
Absatzfonds steht die CMA zukünftig nicht mehr als gemeinsamer Partner
bei der Realisierung von Projekten zur Verfügung. Es wird daher immer
schwieriger, auch in Anbetracht der allgemeinen Haushaltslage, weitere
Fördermittel zur Verfügung zu stellen. Es werde darauf ankommen, dass
die Wirtschaft sich den neuen Herausforderungen stellt und in eigener
Verantwortung an einer Auffanglösung arbeitet.
"14.000 Menschen
finden Arbeit und Einkommen in den Betrieben des Erwerbsgartenbaus der
drei nördlichen Bundesländer", hebt der Minister die Bedeutung der
Branche hervor. Dabei werden beachtliche Ergebnisse durch die Betriebe
des Verbandes erwirtschaftet. So wird der jährliche Produktionswert
aller Verbandsbetriebe auf rund eine Milliarde Euro geschätzt.
Beeindruckend sei auch das Engagement des Verbandes bei der Ausbildung
junger Menschen. Etwa 1.300 Jugendliche in 270 Ausbildungsbetrieben
absolvieren derzeit im Bereich des Gartenbauverbands Nord e.V. eine
Berufsausbildung zur Gärtnerin oder zum Gärtner - dies mache den
Gartenbau zum beliebtesten Berufsbereich der grünen Branche.
"Der
Berufsstand der Gärtner hat in den vergangenen zwei Monaten mit
Nachdruck sein fachliches Können unter Beweis gestellt und uns diese
tolle Bundesgartenschau in Schwerin präsentiert", sagte Backhaus. Von
der Eröffnung der BUGA am 23. April bis zum heutigen Tag haben bereits
über 676.000 Besucher ein äußerst vielfältiges und interessantes
Gartenschauprogramm erleben können. "Dafür möchte ich mich, auch im
Namen der Landesregierung, recht herzlich bei Ihnen bedanken", so der
Minister.