13.05.2011 | 09:45:00 | ID: 9424 | Ressort: Gartenbau | Pflanze

Bio-Äpfel: Schwarze Sommerfruchtfäule macht Probleme

Oldenburg (agrar-PR) - Wegen des Verzichts auf chemische Mittel haben Bio-Obstbauern vermehrt mit Schaderregern zu kämpfen.
Dazu gehört auch die Schwarze Sommerfruchtfäule, die nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hierzulande erstmals 2007 aufgetreten ist und seitdem immer größere Probleme bereitet. Der Pilzbefall führt auf Bio-Obsthöfen der Niederelbe bei einigen Apfelsorten bereits jetzt zu Ernteausfällen von mehr als fünf Prozent.

In Norddeutschland wurde die Schwarze Sommerfruchtfäule bereits intensiv im Rahmen des Verbundprojekts KLIMZUG-NORD untersucht, an dem die Landwirtschaftskammer Niedersachsen unter anderem durch die Obstbauversuchsanstalt (OVA) Jork beteiligt ist. Dabei wurden erste Hinweise dafür gefunden, dass das Auftreten dieser neuen Krankheit eine Folge des Klimawandels und der damit verbundenen wärmeren Sommertemperaturen ist. Außerdem konnte die Infektionsbiologie des Erregers (Diplodia seriata) weitgehend aufgeklärt werden.

Um den Pilzbefall künftig besser bekämpfen zu können, soll nun gemeinsam mit dem Verein Öko-Obstbau Norddeutschland in einem Folgeprojekt die praxistaugliche und umweltschonende Bekämpfung des Schadpilzes über einen Zeitraum von drei Jahren genau unter die Lupe genommen nehmen. Dabei sollen Gegenmaßnahmen entwickelt werden, die möglichst schon frühzeitig eine Infektion eindämmen.

Vor allem soll das Zusammenspiel von starken Regenfällen, Sporenflug und Erkrankung der Frucht untersucht werden. Auf Basis dieser Ergebnisse will man künftig zuverlässiger vorhersagen, unter welchen klimatischen Bedingungen ein Befall mit der Schwarzen Sommerfruchtfäule droht. Zur Abwehr der freigesetzten Sporen und zur Steigerung des pflanzlichen Immunsystems wird in diesem Zusammenhang auch die Behandlung mit Schwefelkalk- und Tonerde-Präparaten getestet. Untersucht werden soll in dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 70.000 Euro geförderten Vorhaben auch, ob sich damit die Bekämpfung anderer, bereits weit verbreiteter Erreger verbessern lässt. (lwk-ns) 
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