05.10.2010 | 00:00:00 | ID: 6823 | Ressort: Gartenbau | Pflanze

Herbst ist Pflanzzeit: Riesengehölze aus dem Pinneberger Baumschulgebiet

Kiel (agrar-PR) - Bei der Eröffnung der Herbstssaison der holsteinischen Baumschulen informierte der Präsident der Landwirtschaftskammer, Claus Heller, gemeinsam mit dem Landesverband Schleswig-Holstein im Bund Deutscher Baumschulen in der Baumschule Rainer Dieck in Heidgraben über die Leistungsfähigkeit der hiesigen Baumschulwirtschaft und die Vorzüge der Herbstpflanzung.

Herbstpflanzung fördert sicheres Anwachsen
Claus Heller: „Das Pflanzen von Bäumen und Pflanzen in den Herbstmonaten war für unsere Vorfahren eine große Selbstverständlichkeit, denn sie wussten, dass die Böden im Herbst warm und damit für das Wurzelwachstum förderlich sind. Die Feuchtigkeit im Boden sichert eine gute Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen und ein sicheres Anwachsen. Außerdem ist im Herbst das Angebot an Pflanzen besonders groß. Für den sparsamen Käufer gibt es insbesondere im Herbst ein großes Angebot an sogenannten „wurzelnackten“ Pflanzen, die günstiger kultiviert und vertrieben werden können als ihre getopfte Konkurrenz.“

Nachhaltigkeit im Trend
In den vergangenen Jahren haben die Baumschulen immer mehr getopfte Pflanzen angeboten. Containerpflanzen können den ganzen Sommer über gepflanzt werden. Viele Verbraucher können die Pflanzen dann einkaufen, wenn sie sich in ihrem schönsten Schmuck präsentieren, unabhängig von den Jahreszeiten. Trendforscher beobachten, dass ein Lebensstil an Bedeutung gewinnt, der die Nachhaltigkeit von Produkten wünscht. Der Präsident der Landwirtschaftskammer erwartet, „dass deshalb auch die Vorzüge der Herbstpflanzung wieder stärker ins Blickfeld geraten. Denn das sichere Anwachsen im Herbst kommt ja den Pflanzen zugute.

Hoher Spezialisierungsgrad
Die Baumschulen des Kreises Pinneberg sind ein Aushängeschild der Gartenbauwirtschaft unseres Landes: „Seit über 200 Jahren werden in dieser Region Pflanzen aus aller Welt gesammelt, vermehrt und wieder in alle Welt vertrieben. In dieser langen Zeit haben sich Spezialisierungen herausgebildet, die die Pinneberger Baumschulen zu den schlagkräftigsten Deutschlands machen“, sagte Claus Heller. Die einen kultivieren im gewachsenen Boden, die anderen setzen auf die zunehmend nachgefragten Containergehölze in Töpfen. Es gibt Spezialbaumschulen für Alleebäume und für Landschaftsgehölze. Die holsteinischen Rosenzüchter dominieren den Weltmarkt. Leistungsfähige Handelsbaumschulen bündeln die Produktionsfülle der Region und liefern die Pflanzen an weltweite Abnehmer. Und Gartenbaumschulen haben sich auf den Absatz in der Region konzentriert und überzeugen durch Sortimentsbreite und Beratungsqualität.

Wirtschaftsdaten Baumschulen
400 Betriebe erwirtschaften auf 4.150 ha einen Produktionswert von 185 Mio. €. Ca. ein Achtel der deutschen Baumschulen (401 von 3.035) und sogar rund ein Fünftel der gesamten Baumschulfläche Deutschlands (4.143 von 22.596 ha) liegen in Schleswig-Holstein. Zwei Drittel der Rosen (187 von 288 ha) wachsen in unserem Bundesland heran.

Strukturwandel
Auch die Baumschulwirtschaft unterliegt wie viele andere Wirtschaftsbereiche einem Strukturwandel: Kleinere Betriebe steigen aus und größere wachsen. Entsprechend nimmt die Fläche nach Angaben des Statistikamtes Nord geringfügig ab (-4,5%). Die Zahl der Baum-schulen ist mit -9 % in den Jahren 2004 bis 2008 deutlich geschrumpft.

Der Rückgang der Fläche ist auch durch die schon erwähnte Veränderung der Anbautechnik zu erklären: Die Gehölze im Boden werden heute mit größeren Pflanzabständen kultiviert als die Bäume, die in Töpfen herangezogen werden. Da diese Containerkultur in den vergangenen Jahren an Bedeutung zugenommen hat, stehen heute mehr Pflanzen auf engerem Raum.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer hob den Wert eines gepflegten Stadtgrüns und begrünter Landschaften als Standortfaktor hervor. „Prächtige Bäume und gepflegte Parks sollten unsere Nachkommen genauso wie uns heute erfreuen.“
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