22.07.2022 | 10:11:00 | ID: 33654 | Ressort: Gartenbau | Pflanze

Mineralischer und organischer Dünger im Vergleich

Stuttgart (agrar-PR) - Neben Wasser und Licht benötigen Pflanzen auch Nährstoffe. Dort, wo diese nicht bereits im Boden vorhanden sind, können sie in Form von Dünger verabreicht werden. Dabei ist zwischen zwei Hauptgruppen zu unterscheiden, den Mineralsalzen („Kunstdünger“) und dem organischen Dünger wie Pflanzenjauche, Bio-Abfall, Horndünger oder Mulch.

Welche Nährstoffe sind für Pflanzen am wichtigsten?

Ob Zimmerpflanze oder Freilandgewächs, jede Pflanze hat ihren individuellen Nährstoffbedarf. Philodendron muss also anders gedüngt werden als Raps. Allerdings gibt es einige Nährstoffe, die für fast alle Pflanzen von immenser Bedeutung sind: Stickstoff, Phosphor, Kalzium und Kalium sind die jene Stoffe, die von den meisten Pflanzen für ein gesundes Wachstum aus dem Boden aufgenommen werden. Dabei ist allerdings zwischen der Babypflanze und einem bereits gereiften Gewächs zu unterscheiden.

Die Nährstoffe sind im Dünger meistens an Trägerstoffe gebunden, die diese für die Pflanze mehr oder weniger leicht verfügbar machen. Ein nur schwer löslicher Nährstoff wird in der Fachsprache als Vorratsdünger bezeichnet. Solche Dünger werden bei Kulturpflanzen meistens während der Wachstumsphase im Frühjahr ausgebracht. Nach und nach wandeln sich diese Nährstoffe so um, dass sie von der Pflanze bis in den Sommer hinein genutzt werden können.

Handelt es sich hingegen um einen leicht löslichen, durch die Pflanze gut aufnehmbaren Dünger, so handelt es sich um einen sogenannten Kopfdünger. Ein solcher wirkt unmittelbar nach der Ausstreuung, allerdings nur für einen recht kurze Zeit. Solche Dünger müssen daher während der Wachstumszeit mehrfach verabreicht werden, damit den Pflanzen ausreichend viele Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Welche sind die wichtigsten organischen Dünger?

Bei organischen Düngern handelt es sich um Düngemittel, die pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind. Benannt werden sie stets nach ihren Ausgangsstoffen und haben in der Regel eine langanhaltende Düngewirkung.

Guano ist ein Dünger aus getrockneten Vogelexkrementen. Diese enthalten Stickstoff, Phosphor und Kalium, also die wichtigsten Pflanzennährstoffe. Andere Mineralstoffe sind als Spurenelemente vorhanden, sodass Guano als idealer Volldünger bezeichnet werden kann.

Hornspäne und Hornmehle bestehen zu 60 bis 80 Prozent aus organischer Masse. Diese zersetzt sich nur langsam, wodurch die Späne zu einem idealen Langzeitdünger werden. Hierbei kommt es auf die Körnung des Düngers an. Feines Hornmehl kann von den Pflanzen schneller genutzt werden als eher grobe Hornspäne.

Welche sind die wichtigsten mineralischen Dünger?

Generell bietet die Herstellung mineralischer Dünger den großen Vorteil, dass die Zusammensetzung ganz nach den Bedürfnissen bestimmter Pflanzen beziehungsweise Pflanzengruppen erfolgen kann. Allerdings werden mineralische Dünger von Laien häufig nicht sachgerecht eingesetzt. Stickstoffdünger etwa wirken anders als Phosphordünger, zudem wirken einige Dünger sofort und andere stehen den Pflanzen erst nach geraumer Zeit zur Verfügung.

Stickstoffdünger ist in den meisten Fällen Kalistickstoff, der neben anderen Inhaltsstoffen zu etwa 60% aus Kalk und zu rund 22% aus schwer löslichem Stickstoff besteht. Dieser Stickstoffdünger ist als Vorratsdünger vor allem für schwere Böden geeignet und etwa vier Wochen vor der Bestellung der Anbauflächen ausgebracht.

Phosphordünger hat keinen besonders guten Ruf: Jahrelang wurden viele Flächen überdüngt, sodass Pflanzen oft noch heute von dem bereits im Boden vorhandenen Phosphat zehren können. Das früher übliche Superphosphat wurde mittlerweile weitgehend verdrängt, reine Phosphatdünger werden kaum noch eingesetzt.

Kaliumdünger sind leicht löslich und stehen den Pflanzen schnell zur Verfügung. Dennoch bleiben sie länger im Boden als die meisten anderen Nährstoffe. Zum Ausgleich der Nährstoffe Kalium und Magnesium wird schwefelsaures Kalium-Magnesia verwendet. Es erhöht die Frostbeständigkeit der Pflanzen, daher wird dieser Dünger vor allem im Herbst ausgebracht.

Warum sind organische Dünger für Zimmerpflanzen und im Privatgarten meistens die richtige Wahl?

Anders als bei gängigen mineralischen Düngern handelt es sich bei den meisten Bio-Düngern um Produkte, die den Pflanzen ein breites Spektrum an Mineralstoffen zur Verfügung stellen. Mineralische Dünger müssen für einzelne Pflanzen sehr genau dosiert werden, andernfalls könnte die Pflanze Schaden nehmen. Zudem können sich Stoffe aus der Düngung unter Umständen in den Früchten wiederfinden.

In den meisten privaten Wohnungen und Gärten findet sich zwar nur eine überschaubare Anzahl an Pflanzen. Das Spektrum reicht aber von der Aloe Vera bis zum Zitronengras und es ist nahezu unmöglich, jede Pflanze genau abgestimmt mit dem geeigneten mineralischen Dünger zu versorgen. Bei organischem Dünger hingegen kommt eine falsche Dosierung seltener vor. Dennoch ist es ratsam, im Zweifel den Pflanzenpass zu studieren oder sich an anderer Stelle mit Informationen über die richtige Düngung bestimmter Pflanzen zu informieren.
Pressemeldung Download: 
Agrar-PR
Agrar-PR
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.