Kiel (agrar-PR) -
„Die Pinneberger Rosenzüchter erbringen eine
Wirtschaftsleistung, die nach meiner Kenntnis in Schleswig-Holstein
einmalig ist.“ sagte Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer
Schleswig-Holstein, in der Rosenschule Kordes in Klein
Offenseth-Sparrieshoop. „Viele große Firmen haben ihren Sitz in
Schleswig-Holstein, eine Weltmarkt-Führerschaft haben nur sehr wenige.
Dass aber gleich zwei holsteinische Firmen etwa zwei Drittel des
Weltmarktes bestimmen, dass ist einzigartig!“
60 % der Weltschnitt-Rosen von Kordes oder TantauDie
Baumschulwirtschaft im Kreis Pinneberg hat eine überragende Bedeutung.
11 % der pflanzliche Produktion unseres Landes kommen aus der
Baumschulwirtschaft, der überwiegende Teil aus dem Kreis Pinneberg. Die
Baumschulen leben seit den historischen Anfängen Ende des 18.
Jahrhunderts des Baron Voght und seines schottischen Gärtners, James
Booth, von weltweitem Pflanzensammeln und internationalem Handel. Die
Rosenschule Kordes hat ähnlich wie der Mitbewerber Tantau diese
Weltoffenheit genutzt, um sich im weltweiten Geschäft die
Marktführerschaft in der Züchtung von Schnittrosen zu erarbeiten.
Experten schätzen, dass im heutigen Welthandel über 60 % der
Schnittrosensorten aus der Züchtungsarbeit von Kordes oder Tantau
stammen.
AnbauIn Deutschland wachsen auf ca. 450 ha
Schnittrosen. Zu den norddeutschen Anbauzentren gehören die Vier- und
Marschlande im südlichen Hamburg. Hier stehen laut Bundesstatistik auf
46 ha Rosen. So bedeutend Schleswig-Holstein in der Rosenzüchtung ist,
so ist der Schnittrosenanbau eher unbedeutend; die Statistik weist für
Schleswig-Holstein 12 ha aus. Weltweit werden ca. 13.000 ha Rosen
angebaut, die Hauptanbauländer sind Kolumbien, Ecuador und Kenia. Dort
setzt man züchterisch auf die Sorteninnovationen und die vielfältige
Kreativität aus dem Kreis Pinneberg.
Die Rose ist die beliebteste SchnittblumeNach
Berechnungen der ehemaligen ZMP betrug der Einzelhandelsumsatz im Jahr
2008 an Schnittblumen in Deutschland mehr als 3 Mrd. €, das entspricht
knapp 39 € Ausgaben je Einwohner in Deutschland. Dabei führt die
Schnittrose mit großem Abstand die Hitliste der beliebtesten
Schnittblumen der Deutschen an. Ihr Marktanteil beträgt 37 %, in weitem
Abstand gefolgt von den Tulpen mit 11 % und den Astern und Gerbera mit
8 bzw. 7 %.
Die Blume der LiebeWohl keine andere Pflanze
ist derartig symbolträchtig wie die Rose: Seit dem klassischen Altertum
steht die Rose für die Liebe und die Verbundenheit über den Tod hinaus.
Die wohl schönste Liebeserklärung der Welt ist eine rote Rose: Der
Anteil roter Sorten am klassischen Handelssortiment beträgt
entsprechend ca. 30 %. Und gleichzeitig warnt der Satz „Keine Rose ohne
Dornen“, dass wahre Schönheit und Anmut oft mit einem kleinen Haken
verbunden ist. Bei den Rosen sind die Dornen im botanischen Sinne
„Stacheln“, Auswüchse aus der Pflanzenhaut, die relativ leicht von der
Pflanze abgestreift werden können.
Floristen setzten neue TrendsRosen begeistern
unter anderem durch ihre Blütenform, den Duft und die Farbe. Wer die
Wirkung seiner Rosen darüber hinaus steigern will, fragt den Floristen:
Das sind die Fach-leute für die Gestaltung mit Blumen, die Kenner von
Trends und Moden und die Spezialisten für die Bezugsquellen von
besonders frischen und haltbaren Blumen. Mit den Trend-Tendenzen
„Momente der Natur“ oder „Florale Eskapaden“ will der Fachverband
Deutscher Floristen Kollegen und Blumenliebhaber gleichermaßen
begeistern.
Gartenrosen ein anderer Zuchtbereich als SchnittrosenFür
viele Gartenfreude ist die Gartenrose ein zentrales Element ihrer
heimischen Blumen-Oasen. Züchtungstechnisch sind die Gartenrosen und
die Schnittrosen zwei getrennte Bereiche mit sehr unterschiedlichen
Anforderungen. Informationen zu den Gartenrosen erhält man in den
Rosarien in Elmshorn und Pinneberg. Zum Abschluss lud Präsident Heller
zum „Tag der offenen Tür“ im Gartenbauzentrum in Ellerhoop am 5.
September ein, bei dem die Vielfalt des Gartenbaues und seiner
Ausbildungsmöglichkeiten dargestellt werden.