Bonn (agrar-PR) - Damit es bis weit in den Herbst hinein im Garten üppig blüht, müssen
alle welken Blüten an Stauden und Sommerblumen abgeschnitten werden. Darauf
weist die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hin. Geschieht dies nicht,
bildet sich Samen, der den Pflanzen viel Kraft raubt. Wer Spaß an der
eigenen Zucht hat, sollte die eine oder andere welke Blüte aber stehen
lassen, bis der Samen reif ist. Diesen keimfähigen Samen erntet man und
sät ihn im nächsten Jahr wieder aus. Die eigene Samenernte spart
nicht nur Geld, sie macht auch Spaß und kann sogar spannend sein. Wenn
man von so genannten Hybridsorten, die aus einer Kreuzung zweier besonders
schöner, gesunder und leistungsfähiger Sorten entstehen, Samen aussät,
können die daraus wachsenden Pflanzen völlig anders aussehen als
die Mutterpflanze, von der der Samen stammt. Grund dafür sind die Erbeigenschaften,
die das jeweilige Samenkorn mitbekommen hat.
Zum Abschneiden der Samenstände oder -kapseln benötigt man ein
scharfes Messer oder eine Rosenschere. Ein Teesieb ist hilfreich, um feinen
Samen von trockenen Samenhäuten zu trennen. Einfach ist zum Beispiel die
Samenernte bei Ringelblumen, Mohn, Sonnenblumen, Wicken, Kapuzinerkresse und
Lupinen. Geerntet wird grundsätzlich bei trockenem, sonnigem Wetter. Wichtig
ist die Samenreife der einzelnen Pflanzen. Wenn die Körner dunkel und
trocken sind, ist meist Erntezeit.
Ringelblumensamen erntet man, indem man den gesamten Fruchtstand abschneidet
und einzelne Samen mit den Fingern ablöst. Mohnsamen ist reif, wenn sich
die Kapsel öffnet, indem der obere Deckel abfällt. Vögel lieben
Sonnenblumensamen, deshalb bindet man um die gesamte Blume ein dünnes
Gewebetuch, bis sich die Samen selbstständig lösen. Die Reife bei
Wicken und Lupinen zeigt sich, wenn die Schoten dunkel gefärbt und trocken
sind. Kapuzinerkresse-Samen fällt im reifen Zustand von den Pflanzen ab.
Ihn muss man schnell aufsammeln, damit er nicht feucht wird. Als Verpackungsmaterial
dienen Papiertüten oder kleine Filmdosen. Am besten lässt man den
Samen noch einige Tage auf Papier ausgebreitet trockenen, bevor man ihn in
Tüten oder Dosen verpackt und mit Sortennamen und Erntedatum versieht.
Die meisten Samen sind etwa drei Jahre keimfähig, wenn sie kühl,
dunkel und trocken gelagert werden.