08.11.2012 | 22:30:00 | ID: 13884 | Ressort: Gartenbau | Pflanze

Umweltminister: Alleenfonds auch für Kreis- und Kommunalstraßen einsetzen

Schwerin (agrar-PR) - "Die Alleenfachtagung ist zu einer anerkannten Veranstaltung geworden, die im ganzen Land und darüber hinaus Beachtung findet", würdigte der Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns, Dr. Till Backhaus, am Mittwoch die BUND-Veranstaltung in Güstrow zum Thema "Alleen und ihre Bedeutung für die Biodiversität". In seinem Grußwort wies er darauf hin, dass sein Ministerium in Kürze das Konzept 2020 "Erhalt und Entwicklung der Biologischen Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern" veröffentlichen wird. Darin wird auch die wichtige Lebensraumfunktion der Alleen, insbesondere für Vögel und Insekten, hervorgehoben.

Über 4.300 Kilometer Alleen hat MV, seit 1992 wurden insgesamt ca. 1.900 km Alleen und einseitige Baumreihen neu angepflanzt. Mit 44 Baumarten – ohne Pappeln, Weiden und Lärchen – bieten sie eine große Vielfalt.

Studien bestätigen, dass gerade einheimische Baumarten eine sehr hohe Biodiversität und einen großen Anteil seltener Arten aufweisen, deren Anteil mit denen in Naturwäldern vergleichbar ist. So leben beispielsweise in einer 350 Jahre alten Stieleichenallee in Gudow mindestens 285 Käferarten, davon 106 totholzbewohnende, sowie 123 Arten Großschmetterlinge.

Alleenerlass und Alleenfonds unterstützen den Erhalt dieses einmaligen Kulturerbes. Dabei ging der Umweltminister auch auf Probleme ein: "So wurde beklagt, dass die Mittel aus dem Alleenfonds nicht ausreichend für Neuanpflanzungen und Pflegemaßnahmen eingesetzt werden", erläuterte er. "Ursache hierfür waren u. a. Abstimmungsprobleme zwischen den Naturschutz- und den Straßenbaubehörden. Die Pflanzungen an Bundes- und Landesstraßen stoßen – auch wegen der von den Behörden zu berücksichtigenden "Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme" – auf erhebliche Schwierigkeiten." Deshalb habe er sich mit dem Verkehrsminister darauf geeinigt, dass die Mittel des Alleenfonds künftig allein vom Landwirtschafts- und Umweltministerium verwaltet werden. "Diese in einer Verwaltungsvereinbarung festgeschriebene Regelung ermöglicht es, die Mittel im gesteigerten Maße für Pflanzungen und andere Maßnahmen an Kreis- und Kommunalstraßen einzusetzen."

Als erste Maßnahme nach der Neuregelung ist am 13. Dezember die Pflanzung von 45 Spitzahorn-Bäumen an der Gemeindestraße von Klein Kubitz nach Groß Kubitz auf Rügen vorgesehen.

Hintergrund: Die "Allee" – ursprünglich eine mit Schaber oder Walze geebnete Strecke zum Gehen – wurde in Mitteleuropa erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts mit Bäumen bepflanzt. Die meisten alten Alleen in MV stammen aus Zeit um 1840/1850. (PD)
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