Stuttgart (agrar-PR) -
Preisverleihung zum Jugendwettbewerb ''Mein Freund der Baum – ich tu was!' auf der Insel Mainau / Ideenreiche Projekte zum Erhalt von Streuobstwiesen "Teilweise über ein Jahr haben sich die Kinder und Jugendlichen
intensiv mit Obstbäumen, Früchten, Streuobstwiesen und der Natur
beschäftigt. Mit ihren Streuobst-Projekten haben sie großartiges
geleistet und werden heute für ihre Verdienste um die Natur
ausgezeichnet", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde
Gurr-Hirsch MdL, am Montag (11. Mai) bei der Preisverleihung zum
Jugendwettbewerb 'Mein Freund der Baum – ich tu was!' auf der Insel
Mainau (Landkreis Konstanz).
Streuobstwiesen oder Gärten anzulegen und zu pflegen bedeutet mehr
als reine Freizeitbeschäftigung. Es bedeutet, Tiere und Pflanzen kennen
zu lernen und die komplizierten Abläufe der Natur zu verstehen.
Streuobstwiesen prägen maßgeblich unsere Kulturlandschaft und befinden
sich häufig in Landschafts- und Naturschutzflächen. Seit 1950 nehmen
die Streuobstflächen aber zunehmend ab. Während 1965 noch fast
18 Millionen Streuobstbäume gezählt wurden, waren es 1990 nur noch
knapp elf Millionen. Baden-Württemberg besitzt dennoch nach wie vor die
bedeutendsten Streuobstbestände Europas und hat daher eine besondere
Verantwortung für diesen Lebensraum. Einen Teil dieser Verantwortung
haben die Jugendlichen mit ihren Projekten übernommen.
"Der Wettbewerb ist bei den Kindern und Jugendlichen gut angekommen.
Über 30 teilnehmende Jugendgruppen haben dies gezeigt. Die Aktion soll
vor allem Kinder- und Jugendgruppen sowie Schulklassen ansprechen, die
sich über eine Vegetationsperiode mit der Baumpflege, Obsternte und
Verarbeitung in den Streuobstbeständen befassen", erklärte die
Staatssekretärin.
Den dritten Preis des Wettbewerbs, und somit 200 Euro, hat die
Klasse 7d der Adelbert-Stifter-Realschule in Schwäbisch Gmünd gewonnen.
Sie hat aus Äpfeln der schuleigenen Bäume zuerst Apfelsaft gepresst,
dann eine Firma gegründet und den Saft vermarktet. Den zweiten Platz
erhält die Jugendgruppe des Obst- und Gartenbauvereins Lauchheim. Sie
hat eine Streuobstwiese im Jahresverlauf begleitet. Begonnen mit dem
Pflanzen der Bäume, über die Wiesenmahd, die Beweidung mit Schafen, dem
Sommerschnitt, bis hin zur Ernte und Verarbeitung zu Apfelsaft, Gelee
und Apfelmus. Einen weiteren zweiten Platz bekam die Grund- und
Hauptschule Weil im Schönbuch. Neben dem Baumpflanzen, Obsternten und
Verarbeiten standen auch naturpädagogische Themen wie Tierspurensuche,
das Bauen von Nisthilfen, Bestimmen von Insekten und das Heu machen und
ein Abschlussfest im Fokus. Beide Preisträger bekommen jeweils
400 Euro. Der erste Preis geht an die Hardtwaldschule in Karlsruhe, die
600 Euro gewinnt. Bereits im Herbst 2004 hat die Schule eine
Patenschaft für eine Streuobstwiese mit etwa 40 Bäumen übernommen. Die
Pflege und die Ausführung der anfallenden Arbeiten werden das ganze
Jahr durch von verschiedenen Schülergruppen übernommen.
"Ich hoffe, dass auch in Zukunft diese Wettbewerbe stattfinden.
Damit haben die Streuobstwiesen gute Chancen erhalten zu bleiben und
die Kinder und Jugendlichen lernen, welche Bedeutung ein solches
Naturdenkmal hat", betonte Gurr-Hirsch.
Die international bekannte Blumeninsel Mainau als
Haupttouristenattraktion im Bodensee ist 45 Hektar groß. Im Jahr 2008
kamen 1,1 Millionen Besucher. Weitere Informationen unter
www.mainau.de.
Weitere Informationen sind auch auf
www.mlr.baden-wuerttemberg.de unter dem Thema 'Landwirtschaft' zu finden.