23.08.2018 | 21:55:00 | ID: 25869 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

„Der Erhalt unserer Artenvielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und gelingt nur, wenn Klima- und Umweltschutz ganzheitlich umgesetzt werden.“

Umweltministerin Höfken ruft in ihrer Regierungserklärung zur Fortsetzung des Paradigmenwechsels im Umwelt- und Naturschutz auf / „Aktion Grün“ als Instrument für den Artenschutz in Rheinland-Pfalz erfolgreich
„Die biologische Vielfalt ist unsere Lebensversicherung: Dafür brauchen wir Verbündete. Darum wollen wir einen Pakt für den Erhalt der Artenvielfalt aus allen gesellschaftlichen Gruppen in Rheinland-Pfalz schaffen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken heute in ihrer Regierungserklärung im Mainzer Landtag. „Wir wollen und müssen das Artensterben stoppen. Dafür ist es ganz entscheidend, den eingeleiteten Paradigmenwechsel im Umwelt- und Naturschutz fortzusetzen und nicht einzelne Arten und Sektoren, sondern gesamte Ökosysteme und deren Nutzung in den Blick zu nehmen. Wir müssen die Zusammenhänge zwischen Umwelt- und Klimaschutz, Bildungs-, Ernährungs- und Energiepolitik sowie Wirtschafts- und Verkehrspolitik in unserem Handeln auf allen Ebenen bis in die Kommunen verankern. Wir müssen die Belange von Gewässerschutz, Landnutzung, Tourismus, Luftreinhaltung, Energieproduktion, Kreislaufwirtschaft und Ernährung miteinander verknüpfen.“

Artenvielfalt sichern, Klimawandel aufhalten

Höfken erinnerte im Landtag an die heftigen Starkregenereignisse  und die Hitzewelle im Sommer: „Der Klimawandel ist spürbar, auch hier in Rheinland-Pfalz. Die Entwicklung des Klimas und des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre ist verbunden mit der Bedrohung der Vielfalt des Lebens. Wenn wir den menschengemachten Klimawandel nicht stoppen, wird bald jede sechste Art betroffen sein“, so Höfken. Bereits jetzt sind Zweidrittel der Bäume in Rheinland-Pfalz vom Klimawandel geschädigt, die Kanalisierung von Gewässern verstärkt die Hochwassergefahr und nimmt Arten den Lebensraum. Die Versiegelung der Flächen für Siedlungen und den Verkehr wurde in Rheinland-Pfalz reduziert, bedroht aber weiter Arten wie Schwalben oder Zitronenfalter. Die Landwirtschaft steht unter dem Druck der globalisierten Märkte sowie den Anforderungen des Umweltschutzes. „Wir haben in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren die Weichen neu gestellt, umgesteuert und investiert. Wir werden die Mittel für Klimaschutz in den kommenden Jahren weiter aufstocken und haben unser Klimaziel im Jahr 2020 bereits jetzt fast erreicht: Lassen Sie uns diesen Weg weiter konsequent gehen und Natur- und Artenschutz als gesamtgesellschaftliche und ganzheitliche Aufgabe begreifen – für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.“  

60 Millionen Euro für Umwelt- und Naturschutz

Seit 2015 bildet die Biodiversitätsstrategie von Rheinland-Pfalz die Basis für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Das Leitziel darin lautet, den Verlust an biologischer Vielfalt bis 2025 aufzuhalten. Der Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2016 hat dieses Ziel noch einmal bekräftigt. „Auch das finanzielle Fundament für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Ziels haben wir geschaffen: Noch nie wurde so viel Geld für den Natur- und Artenschutz bereitgestellt: 60 Millionen Euro in vier Jahren“, sagte Höfken und ergänzte. „Und noch nie wurde der übergreifende Politikansatz in einem eigenen Aktionsprogramm festgeschrieben: Das Instrument für den Erhalt unserer Arten in Rheinland-Pfalz ist die ‚Aktion Grün‘. Allein für diese stehen neun Millionen Euro in vier Jahren zu Verfügung.“

Seit dem Start der „Aktion Grün“ im Frühjahr 2017 sind bereits 18 Projekte abge-schlossen worden, 40 Projekte befinden sich in der Umsetzung und 20 weitere wer-den gerade geprüft. „Unser Programm ist erfolgreich und trifft auf Begeisterung“, sagte Höfken weiter. „Die Vielfalt der Projekte der ‚Aktion Grün‘ spiegelt die Vielfalt unsere Arten wider: Wir fördern das regionale Engagement zur Wiederansiedlung des Moorfroschs oder den Erhalt von Streuobstwiesen. Wir unterstützen aber auch Naturschutzgroßprojekte der Biotopvernetzung wie die Bänder des Lebens.“ In Zukunft sollen kommunale Aktivitäten des Umweltministeriums wie etwa die Unterstützung von Hochwasserschutzkonzepten auch Aspekte der Aktion Grün und des Klimaschutzes mit erfassen.

„Aktion Grün“-Kommunen: Artenschutz und Klimaschutz gehen Hand in Hand

Zusätzlich werden Städte und Gemeinden, die sich in besonderem Maße für den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen, als „Aktion Grün“-Kommune ausgezeichnet : Herxheim im Landkreis Südliche Weinstraße, Frankenstein im Pfälzerwald und Weiler bei Bingen sind die ersten drei rheinland-pfälzischen „Aktion Grün“-Kommunen: „In allen drei Orten wird sichtbar und greifbar, wie Natur- und Artenschutz sowie Klimaschutz konkret umgesetzt wird und dabei Hand in Hand geht: Ob Umweltbildung, LED-Beleuchtung, eine eigene Biodiversitätsstrategie, Beweidungsprojekte, Blühflächen oder Insektenhotels und Kräuterseminare der Landfrauen: Hier geschieht vieles im Kleinen, aber mit großer Wirkung. Mein Ziel ist es, diesen integralen Ansatz flächendeckend umzusetzen und in den Köpfen und Herzen der Bürgerinnen und Bürger zu verankern“, so die Umweltministerin. Die „Aktion Grün“ ist mit den neun verschiedenen Programmteilen im Jahr 2017 bereits entsprechend konzipiert worden und trägt dieser Vielfalt Rechnung. „Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, an Kommunen, Unternehmen, Ehrenamtliche, Politikerinnen und Politiker, an Groß und Klein: Werden Sie Teil der ‚Aktion Grün‘.“

Mehr Informationen zu den Programmteilen, Zielen und Projekten der Aktion Grün finden Sie unter www.aktion-gruen.de

 

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