11.08.2016 | 00:00:00 | ID: 22753 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

26. MeLa – Zukunft der Landwirtschaft und EU-Politik beschäftigt Branche

Schwerin (agrar-PR) - Die MeLa ist eine echte Erfolgsgeschichte: Sie hat mit ca. 200 Ausstellern und rund 15.000 Besuchern begonnen. Heute sind es über 1.000 Aussteller, die mehr als 70.000 Menschen anziehen.
Damit ist sie die größte Fachausstellung Norddeutschlands und ein Ort, der zeigt, wie modern, produktiv und kreativ Landwirtschaft sein kann. – Mit diesen Worten kündigte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute bei einer Pressekonferenz in Roduchelstorf (LK Nordwestmecklenburg) die 26. Fachmesse für Landwirtschaft und Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau vom 15. bis 18. September in Mühlengeez (LK Rostock) an.

Gleichwohl räumte der Minister ein, dass das Jahr 2016 für die meisten Landwirte ein besonders Schwieriges ist. Unterdurchschnittliche Ernteerträge, sinkende Weltmarktpreise und die Krise auf dem Milch- und Schweinemarkt – „für viele Landwirte geht es um den Fortbestand des eigenen Unternehmens und damit um die persönliche Existenz“, unterstrich er. Die MeLa sei eine wichtige Plattform um sich auszutauschen und Akzente zu setzen – auch für die politische Arbeit. Im Mittelpunkt würden die Fragen nach der Zukunftsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe und die Ausgestaltung der europäischen Politik für die ländlichen Räume stehen.

Mit Blick auf die Milchkrise informierte der Minister über den aktuellen Stand zur nationalen Umsetzung der EU-Finanzhilfen. Konkret gehe es um 150 Mio. €, die dazu beitragen sollen, das Marktgleichgewicht schneller wieder herzustellen. Das geplante Programm beinhalte Entschädigungszahlungen für eine Mengenreduzierung. Nach derzeitigem Stand sollen Landwirte für jeden nicht erzeugten Liter Milch 14 Cent erhalten. Auf diese Weise soll die Milchproduktion in der EU um ca. 1 Mio. t Milch reduziert werden.

Die Teilnahme an dem Programm stehe den Milcherzeugern frei. Sofern sie sich für das Programm anmelden, verpflichteten sie sich für einen Zeitraum von 3 Monaten die Milcherzeugung im Vergleich zu den gleichen Vorjahresmonaten zu senken. Auch wenn Details zur Abwicklung noch nicht bekannt sind, empfiehlt Backhaus Landwirten schon jetzt den wirtschaftlichen Nutzen der Maßnahme für den eigenen Betrieb zu prüfen.

Ein anderes Thema, das den Berufsstand auf der MeLa beschäftigen dürfte, sei die unterdurchschnittliche Ernte bei gleichzeitig niedrigen Preisen, sagte der Minister. Tierhalter, die darauf gesetzt haben, Einbußen mit Einnahmen aus dem Ackerbau zu kompensieren, würden enttäuscht. Die Winterweizenernte 2016 werde sich landesweit auf knapp 70 dt / ha einpendeln, das sind etwa 14 % weniger als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre und rund 23 % weniger als im Vorjahr. Der Rapsertrag wird mehr als 30 % unter den Vorjahren liegen, für den aktuell 34 und 38 € / dt gezahlt werden. 2015 waren es noch 42 € / dt und ähnlich ungünstig verhält es sich mit den Preisen beim Getreide, berichtete der Minister.

Die hohe Investitionstätigkeit der vergangenen 5 Jahre zeige dennoch, so Backhaus, wie stabil die Landwirtschaftsbetriebe grundsätzlich aufgestellt sind. So wurden seit 2011 allein im Agrarinvestitionsförderprogramm 433 Anträge bewilligt. Die Zuschüsse betrugen knapp 75 Mio. €, wodurch insgesamt 300 Mio. € Investitionen in Tierwohl und bessere Arbeitsbedingungen gefördert wurden.

Als „Erfolgsmotor“ und „Branche, die sich kontinuierlich positiv entwickelt“, bezeichnete er die Ernährungswirtschaft. Seit 1990 seien mit öffentlichen Mitteln von 1,8 Mrd. € Gesamtinvestitionen von 4,2 Mrd. € ausgelöst worden. Mit rund 250 begleiteten Fördervorhaben sind seither 15.500 Arbeitsplätze gesichert bzw. neu geschaffen worden. So sei es wenig verwunderlich, dass die Branche auch auf der MeLa wieder mit vielen Unternehmen präsent ist. Ohne Übertreibung könne man sagen, dass die Halle 1 das kulinarische Zentrum der MeLa ist und ein beliebter Anlaufpunkt für Besucherinnen und Besucher.

Das Tier der MeLa ist in diesem Jahr das Widderkaninchen. Backhaus: „Damit möchten wir den Züchtern von Kleintieren besondere Aufmerksamkeit schenken, die meist ehrenamtlich arbeiten und viel Freizeit in diese Aufgabe investieren – auch hier auf der MeLa. Es gibt eine Vielzahl von Haustierrassen, die ohne das Engagement dieser Züchter schon lange ausgestorben wären.“

Abschließend betonte Minister Dr. Backhaus, dass sich ein Besuch der MeLa für Jung oder Alt, Landwirt oder Nicht-Landwirt lohnt, denn „die Messe wird von Jahr zu Jahr besser und vielfältiger“. Zu den Besuchermagneten zählen die Tierschauen, die Präsentation alter Landtechnik oder die Wettbewerbe der Tierhalter – von der Honigbiene bis zu edlen Hengsten ist alles dabei. Auf das jüngere Publikum wartet unter anderem die Kinder-MeLa, wo der Nachwuchs viel über Landwirtschaft lernen kann. Neu ist in diesem Jahr auch, dass sich echte Landwirte als „Ranger“ zur Verfügung stellen, um Gästen auf dem Gelände Fragen zu beantworten.
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