16.11.2015 | 17:35:00 | ID: 21410 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

660.000 Euro für bessere Vermarktung regionaler und ökologischer Produkte

Wiesbaden (agrar-PR) - Ministerin Hinz stellt weiteren Baustein aus Ökoaktionsplan vor

„Hessen ist auf dem Markt der regionalen und ökologischen Lebensmittel bereits gut aufgestellt. Doch wir wollen noch besser werden. Vor allem beim Vertrieb und in der Regional- und Direktvermarktung liegt ein großes bisher ungenutztes Potenzial“, so Landwirtschaftsministerin Priska Hinz heute bei der Vorstellung des neuen Konzepts zur Verbesserung der Vermarktungs- und Vertriebsstrukturen regionaler und ökologischer Produkte. Die Marketing Gesellschaft GUTES AUS HESSEN GmbH übernimmt mit drei Projektpartnern, der Regio.Marketing GmbH, der Vereinigung Ökologischer Landbau Hessen (VÖL) und der Vereinigung der Hessischen Direktvermarkter e.V. (VHD), die Aufgabe, dieses Konzept jetzt in die Praxis umzusetzen. Ministerin Hinz übergab den Projektträgern heute einen Zuwendungsbescheid über knapp 660 Tausend Euro für das auf drei Jahre angelegte Projekt „Erhöhung des Absatzes von in Hessen erzeugten regionalen und ökologischen Lebensmitteln“. „Erstmals arbeiten die MGH, die RMG, die VÖL und die VHD an einem Projekt zusammen. Das ist nicht nur einzigartig, sondern ermöglicht auch, Kräfte zu bündeln und Synergien zu schaffen. Gemeinsam verfügen alle vier Projektpartner über Kenntnisse und Erfahrungen, die für eine Verbesserung des hessischen Absatzmarkts regionaler und ökologischer Erzeugnisse notwendig sind“, so Hinz.

Bio und regional gehören zusammen

Verbraucherinnen und Verbraucher suchen stärker denn je den Bezug zu den Ursprüngen ihrer Lebensmittel. „Bio und regional sind zwei Seiten einer Medaille: Eine entscheidende Voraussetzung für den Verkauf heimischer Lebensmittel, auch der ökologisch produzierten, ist eine funktionierende regionale Vertriebsstruktur“, betont Hinz. Bisher können Verbraucher noch nicht überall in Hessen ganz selbstverständlich regionale und ökologische Produkte kaufen, die auch aus Hessen kommen. Das liegt zum einen an Defiziten in der Vermarktung, zum anderen fehlen rein hessische Wertschöpfungsketten. „Die regionale Vermarktung muss besser werden. Ich bin sehr optimistisch, dass wir mit dem heute vorgestellten Projekt in drei Jahren den Anteil hessischer Produkte im heimischen Markt deutlich steigern werden“, so Landwirtschaftsministerin Ministerin Hinz. „Das Ziel des Projektes ist es also, dass zum Beispiel Großküchen als Partner der heimischen Landwirtschaft gewonnen werden. So lässt sich ein konstanter und sicherer Absatz der regionalen Lebensmittel schaffen. Außerdem müsste die Direktvermarktung auch über das bisher bekannte Konzept des „Hofladens“ hinaus gedacht werden. Die hessischen Direktvermarkter werden offensiver an die Verbraucherinnen und Verbraucher herantreten müssen“, so Hinz weiter.

Absatzwege verbessern, Direktvermarkter beraten

Das Projekt besteht aus drei Säulen: Zum einen sollen die verschiedenen Akteure im Ökolandbau vernetzt werden. Dazu zählen Erzeuger, Verarbeiter, Nahrungsmittelhandwerk, der Groß- und Einzelhandel sowie der Naturkostfachhandel. Bis 2018 werden insgesamt 18 Fachforen zum gegenseitigen Austausch und zur Weiterbildung für Direktvermarkter organisiert. Darüber hinaus sollen die Absatzwege verbessert werden. Dazu gehört, mehr hessische Rohstoffe an hessische Verarbeiter von Lebensmitteln zu liefern, damit am Ende der Wertschöpfungskette mehr hessische Produkte mit dem Siegel „Geprüfte Qualität Hessen“ oder dem „Biosiegel Hessen“ in den Supermarktregalen liegen. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Beratung der Direktvermarkter: „Wir wollen die landwirtschaftlichen Betriebe motivieren, ihre Erzeugnisse verstärkt direkt zu verkaufen. Neben den Ausgangsprodukten gilt das vor allem für verarbeitete Lebensmittel wie Marmelade aus eigenen Erdbeeren oder Käse aus eigener Milch“, so die Ministerin.

Bei der Direktvermarktung bleibt eine deutlich höhere Marge beim Erzeuger, weil keine Zwischenhändler oder Verarbeiter eingeschaltet werden müssen. „Es gibt sehr viel, was für eine erfolgreiche Direktvermarktung beachtet werden muss. Die Projektpartner werden mit Schulungen und Beratungen die Erzeuger an dieser Stelle ganz praktisch unterstützen, um langfristig neue Vertriebswege wie mobile Verkaufswagen für Mittagsverpflegung oder einen BioRegio-Lieferservice aufzubauen“, so Hinz.

Das nun gestartete Projekt für die Verbesserung der Absatzstrukturen in Hessen ist ein weiterer Baustein des Ökoaktionsplans der Landesregierung. Dieser hat Erzeuger, Verarbeiter, Händler und Verbraucher gleichermaßen im Blick. „Was hilft uns hessische Ware in den Geschäften, wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher darüber nichts wissen? Die Projektpartner werden daher auch die Verbraucher begleitend für das Thema regionale und ökologische Lebensmittel aus Hessen sensibilisieren“, sagte Hinz. (umwelt-hessen)

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