München (agrar-PR) -
BBV lehnt Monopolisierung menschlicher Lebensgrundlagen ab München (bbv) –
Landesbäuerin Annemarie Biechl und die Vorsitzende der Bayerischen
Landfrauenvereinigung Christa Reiterer werden am kommenden Freitag, 16.
Juli 2010 der großen Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes ihre
gesammelten Unterschriften überreichen. Mehr als 7000 Landfrauen und
Verbraucher unterstützten die Aktion des Bayerischen Bauernverbandes
und der Bayerischen Landfrauenvereinigung. Sie lehnen Patente auf Tiere
und Pflanzen und deren genetisches Material ab.
Biechl
wird das Europäische Patentamt auffordern, bei seinem ersten
Verhandlungstag am Dienstag nächster Woche die Konsequenzen seiner
Entscheidung zu bedenken und sich im Laufe des Verfahrens gegen die
Patentierung des Brokkolis auszusprechen. Damit werde ein Präzedenzfall
für weitere Patentierungen menschlicher Lebensgrundlagen geschaffen.
Außerdem spricht sich die Landesbäuerin dafür aus, dass die
Patentierung herkömmlicher Züchtungsverfahren gesetzlich klarer gefasst
werden müsse, um Missbrauch auszuschließen.
Die
Unterschriftenaktion richtet sich gegen ein Patent auf Brokkoli der
britischen Firma „Plant Bioscience“, der durch konventionelle Züchtung
eine höhere Konzentration an krebswirksamen Inhaltsstoffen enthält als
herkömmlicher Brokkoli. Dieser soll nicht wie gewöhnlich durch das
Sortenschutzrecht, sondern patentrechtlich geschützt werden.
Während
der Sortenschutz sich nur auf die Pflanzensorte bezieht, reicht das
Patent viel weiter, denn es soll auch die Züchtungsmethode und alle
dadurch gewonnenen essbaren Pflanzenteile einschließen. Dies könnte
auch dazu führen, dass Lebensmittel erheblich teurer würden als bisher.
Mit den Unterschriften verliehen sie ihrer Sorge der zunehmenden
Monopolisierung des Saatgutes und der Lebensmittel Ausdruck.