16.06.2020 | 11:06:00 | ID: 28889 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Ackerland in staatlich gelenkter Hand – nein, danke!

Potsdam (agrar-PR) - Familienbetriebe Land und Forst Brandenburg zum begonnenen „Agrarstrukturellen Leitbildprozess“ des Landwirtschaftsministers
„Bodenreform 2.0 – um lange Versäumtes nachzuholen? Wohl eher der Versuch, politische Weichenstellungen aus Wendezeiten nach 30 Jahren zu korrigieren“, so Rudolf Hammerschmidt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst Brandenburg, zu der Initiative der Landesregierung, den vermeintlich entgleisten Bodenmarkt in den Griff zu bekommen.

„Wir fragen uns, ob es wirklich Sinn macht, über ein agrarstrukturelles Leitbild zu diskutieren, wenn die Fakten nicht auf dem Tisch liegen. Was soll dabei herauskommen? Nur noch mehr Regulierung? – das kann kein Landwirt wirklich wollen!“, ergänzt Vorstandskollege Rüdiger Müller.

„Will man, wie die Landesregierung, Reformen durchsetzen, bricht man etwaigen Widerstand vor allem durch einen geschickten Partizipationsstil. Die Betroffenen werden gehört – dann doch dahin „geleitet“, wo es nach dem Willen des Ministers hingehen soll. Wir begreifen die von der Landesregierung angestoßene Leitbild-Diskussion durchaus in diesem Sinne“, so Hammerschmidt.

Hammerschmidt weiter: „Die zur Rechtfertigung für tiefe Eingriffe angeführte agrarstrukturelle Störung des Marktes sehen wir in der dargestellten Schärfe und Tendenz bislang jedenfalls nicht. Das Schreckensbild der Landesregierung ist vor allem durch aktuelle Preisentwicklungen und von der Angst „böser“ außerlandwirtlandwirtschaftlicher Investoren gezeichnet. Nachweise oder gar wissenschaftlich fundierte Belege? – Fehlanzeige!“

„Für uns entsteht vielmehr der Eindruck, dass Defizite vorgeschoben werden, um enggeführte, demokratisch nicht legitimierte und politischer Manipulation ausgesetzte Regulierungen durchzusetzen“, ergänzt Vorstandskollege Dr. Eberhard Lasson.

Hammerschmidt hält abschließend fest: „Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass wir die Erarbeitung eines Leitbildes generell ablehnen. Wohl aber wollen wir jedes unser Grundeigentum betreffendes Vorhaben kritisch auf seine Wirkungen hinterfragt wissen. Schließlich geht es um unsere Lebensgrundlage, unsere Familien und damit um kommende Generationen!“

Die Familienbetriebe fordern daher, eine Diskussionsplattform zu etablieren, die den Namen auch wirklich verdient und Spielraum für ergebnisoffenen Meinungsaustausch lässt.

Weitere Informationen erteilt:
Familienbetriebe Land und Forst Brandenburg e.V.
Am Kanal 16-18
14467 Potsdam
Telefon: 0331 / 7 47 96 96
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