28.09.2018 | 19:35:00 | ID: 26224 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Agrarministerkonferenz Bad Sassendorf

Wiesbaden (agrar-PR) - Agenda für Anpassung an den Klimawandel, Gemeinsame Agrarpolitik an gesellschaftlichen Anforderungen ausrichten, Tierwohl wirksam verbessern
„Die Land- und Forstwirtschaft ist den Folgen des Klimawandels in besonderer Weise ausgesetzt. Das zeigen die massiven Schäden, die durch die Wetterextreme der letzten Jahre und vor allem den diesjährigen Dürresommer entstanden sind. Hohe Entschädigungszahlungen können auf Dauer keine Lösung sein. Deshalb müssen wir mit gemeinsamer Anstrengung dafür sorgen, dass der Sektor insgesamt widerstandsfähiger wird. Ich bin erleichtert, dass wir mit unserer Initiative für eine umfassende Anpassungs- und Resilienzstrategie heute ein deutliches Zeichen setzen konnten“, sagte die hessische Agrarstaatsekretärin Dr. Beatrix Tappeser zum Abschluss der Herbst-Agrarministerkonferenz in Bad Sassendorf.

In einem weiteren Beschluss wurde die Notwendigkeit für ein verbessertes Risiko- und Krisenmanagement hervorgehoben. „Landwirte sind in ihrer Eigenschaft als Unternehmer in erster Linie selbst für das Risikomanagement ihres Betriebs verantwortlich. Die staatlichen Rahmenbedingungen können jedoch einen wichtigen Flankenschutz geben. Wir werden deshalb neben den bekannten Fördermöglichkeiten auch geeignete Versicherungslösungen für Ereignisse, die bisher nicht abgedeckt sind, verstärkt in Betracht ziehen müssen“, sagte die Staatssekretärin.

Die  Verhandlungen über die künftige Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik bildeten erneut einen Themenschwerpunkt der Agrarministerkonferenz. „Es ist in der AMK gelungen, einen einvernehmlichen Beschluss zu fassen und damit einen gemeinsamen Grundkonsens herzustellen. Ich unterstreiche hier vor allem die Forderungen nach einer angemessenen finanziellen Ausstattung und die dringend notwendige Entbürokratisierung. Ich sehe aber auch noch Punkte, wo wir deutlichere Signale Richtung Brüssel senden müssen. Dazu zählt eine ausgewogenere Verteilung der Fördermittel zu Gunsten der kleineren und mittleren Betriebe. Und wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern noch besser verständlich machen, dass die Agrarförderung den gesellschaftlichen Anforderungen an den Umwelt-, Klima- und Tierschutz deutlich besser Rechnung tragen kann als bisher. Deshalb werden wir uns auch in den weiteren Gesprächen für eine bessere Honorierung der ökologischen Leistungen der Landwirtschaft einsetzen“, so Staatssekretärin Dr. Tappeser.

In mehreren Beschlüssen zu Fragen des Tierschutzes und tiergerechter Nutztierhaltung wurde in Bad Sassendorf ein weiterer thematischer Schwerpunkt gesetzt. „Wir müssen in den besonders drängenden Fragen wie dem Schwänze kupieren, dem Tierferntransport oder dem Töten von männlichen Eintagsküken endlich zu greifbaren Ergebnissen kommen. Deshalb werden wir hier weiter mit Nachdruck für vertretbare Lösungen streiten“, sagte die Staatssekretärin. „Billiges Fleisch steht häufig mit Tierleid in Verbindung. Das wissen viele Verbraucherinnen und Verbraucher und suchen deshalb nach Alternativen. Ich unterstütze die Initiative des Bundes, künftig bei Frischfleisch und Verarbeitungsware die Haltungsformen zu kennzeichnen. Wir brauchen allerdings eine einfache und gut verständliche Lösung, etwa wie sie seit einigen Jahren bei den Eiern erfolgreich angewendet wird. Hier sehe ich noch Nachbesserungsbedarf. Wichtig ist auch, dass der ökologische Landbau als herausgehobene Stufe ausgewiesen wird. Im nächsten Schritt brauchen wir dann eine europäische Lösung, damit unsere Bemühungen nicht durch Billigimporte unterlaufen werden. Ich freue mich, dass der hessische Antrag in diesen Punkten die Unterstützung der anderen Länder gefunden hat“, so Staatssekretärin Dr. Tappeser abschließend.
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