Bonn (agrar-PR) -
Kooperation Eingriffsregelung: Kreis Düren und Landwirtschaft vereinbaren intensive Zusammenarbeit Auch im Kreis Düren sollen bei der
naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung künftig neben den Belangen des
Natur- und Landschaftsschutzes landwirtschaftliche Interessen mehr noch
als bisher berücksichtigt werden.
Wie der Rheinische
Landwirtschafts-Verband (RLV) mitteilt, unterzeichneten am vergangenen
Montag in der Kreisstelle der Landwirtschaftskammer in Düren Landrat
Wolfgang Spelthahn und – in Vertretung des erkrankten Kreisvorsitzenden
und Kreislandwirtes Franz-Josef Kügelgen – der stellvertretende
Kreislandwirt Josef Bellartz sowie der stellvertretende
Kreisvorsitzende Erich Gussen in Anwesenheit vom Präsidenten des RLV,
Friedhelm Decker, und Landwirtschaftskammerpräsident Johannes Frizen
eine entsprechende „Kooperationsvereinbarung zur
landwirtschaftsverträglichen Umsetzung von Ausgleichs- und
Ersatzmaßnahmen im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung“.
Vor
der Vertragsunterzeichnung hatten Josef Bellartz und Erich Gussen auf
die immensen Verluste von Freiflächen und somit auch von
landwirtschaftlichen Produktionsflächen in Deutschland,
Nordrhein-Westfalen und auch im Kreis hingewiesen. Tagtäglich gingen
durch Bebauung, Straßenbau und sonstige Vorhaben in Nordrhein-Westfalen
rund 15 ha verloren. Im Kreis Düren käme die großflächige
Inanspruchnahme von besten landwirtschaftlichen Böden durch den
Braunkohletagebau hinzu, betonten Bellartz und Gussen. Die
Landwirtschaft verliere aber nicht nur Flächen auf Grund von
Besiedlung, Straßen- und Tagebau, darüber hinaus gingen weitere Flächen
für den ökologischen Ausgleich der Vorhaben verloren, betonten die
Vertreter der Landwirtschaft.
Landrat Wolfgang Spelthahn
versprach, im Sinne der Kooperationsvereinbarung künftige
Kompensationsmaßnahmen so zu lenken, dass sie möglichst verträglich für
die Landwirte blieben. Die Zusammenarbeit zwischen dem Kreis und der
Landwirtschaft sei schon sehr zufriedenstellend, sie sei aber im Sinne
einer möglichst flächenschonenden Vorgehensweise zu optimieren, betonte
der Landrat. Spelthahn kündigte an, die Bürgermeister der Städte und
Gemeinden im Kreis zusammen mit der Landwirtschaft ausführlich über die
neuen Möglichkeiten der Kooperationsvereinbarung zu informieren. Es
gelte den gesprochenen und geschriebenen Worten jetzt Taten folgen zu
lassen, so der CDU-Politiker.
Auch RLV-Präsident Friedhelm
Decker lobte den guten Willen zur Zusammenarbeit von Kreis und
Landwirtschaft. „Mit der Unterzeichnung der heutigen Vereinbarung wird
die zielorientierte Zusammenarbeit zwischen Kreis und Landwirtschaft
gestärkt“, so Decker. Die Kooperationsvereinbarung werde dabei ein
weiterer innovativer Grundstein sein. Decker bot den
Kooperationspartnern die volle Unterstützung des RLV zur Umsetzung der
Ziele an. Er nannte in diesem Zusammenhang die Stiftung Rheinische
Kulturlandschaft, die ausdrücklich als geeigneter Maßnahmenträger
anerkannt werde. Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft unterstütze
den Kreis gerne bei der kooperativen Umsetzung von konkreten Maßnahmen,
betonte der RLV-Präsident. „Die Stiftung hat breite Erfahrung bei der
kooperativen Umsetzung und dauerhaften Pflege und Betreuung von
Ausgleichsmaßnahmen.“