Schwerin (agrar-PR) - Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus begrüßt die heutige Entscheidung von Bundesumweltministerin Ilse Aigner, den Anbau von gentechnisch veränderten Mais der Sorte MON 810 bundesweit zu verbieten.
"Ich gehe davon aus, dass die Bundeslandwirtschaftsministerin ausreichend Belege dafür hat, dass vom Anbau dieser gentechnisch veränderten Pflanze tatsächlich Gefahren für die Gesundheit von Mensch und Tier und die Umwelt ausgehen. Wenn dem so ist, dann muss man den Anbau verbieten und zwar bundesweit, denn die Auswirkungen des Anbaus sind in Bayern nicht anders als in Mecklenburg-Vorpommern", so Backhaus.
Sollte diese Entscheidung aber nicht ausreichend begründet sein, begibt sich die Ministerin seiner Meinung nach auf "ganz dünnes Eis". Ein Rechtsstreit sei dann absehbar, denn bisher habe Deutschland das Zulassungsverfahren akzeptiert.
"Eine Entscheidung über die Zukunft der grünen Gentechnik darf nicht auf der Grundlage von Meinungsumfragen oder aus wahltaktischen Erwägungen erfolgen. Damit tut man weder den Befürwortern noch den Gegnern einen Gefallen. Nur wissenschaftlich begründete Aussagen sollten dafür ausschlaggebend sein", betont Minister Backhaus. In diesem Zusammenhang verweist er darauf, dass die wissenschaftliche Tätigkeit des Agrobiotechnikums Groß Lüsewitz im Bereich der Biotechnologie weiterzuführen und zu verstärken ist.
In Mecklenburg-Vorpommern wurde im vergangenen Jahr MON 810 auf 745 ha angebaut.
Für dieses Jahr wurde der Anbau auf 792 ha angezeigt.
Landwirte müssen die beabsichtige Aussaat 90 Tage vorher im Standortregister anzeigen. Da bis zum 19.1. 2009 kein Eintrag aus Mecklenburg-Vorpommern im Standortregister zu verzeichnen war, ist die 90 Tage-Frist noch nicht abgelaufen und somit jede Aussaat in M-V nach dem bundesweiten Verbot unzulässig.