02.12.2013 | 21:36:00 | ID: 16554 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Backhaus fordert: Agrarumweltmaßnahmen als Chance begreifen

Schwerin (agrar-PR) - Ab Januar 2014 beginnt die nächste Förderperiode der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP).
Doch da sich die TRILOG-Verhandlungen auf EU-Ebene bis Ende November hingezogen haben, kann erst jetzt mit der Ausgestaltung des Förderprogrammes über den Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums, ELER, konkret begonnen werden. Daher hat Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, heute Vertreter des Berufstandes und der Umweltverbände eingeladen, um über die Ausgestaltung der Agrarumweltmaßnahmen (AUM) zu diskutieren. "Einerseits haben wir aufgrund der späten Entscheidung in Brüssel enormen Handlungsdruck, ein operationelles Programm zu entwickeln, andererseits haben die AUM einen großen Mehrwert u.a. für den Klimaschutz, die biologische Vielfalt, die umwelt- und tiergerechten Haltungsverfahren, die Verbesserung der Bo­denstruktur und auch den Gewässerschutz. Eine weitere Abstimmung mit den Vertretern des Berufsstandes und der Umweltverbände ist daher dringend erforderlich", erklärt der Minister.

"Wir werden für die AUM in der kommenden Förderperiode bis 2020 über 321 Mio. Euro einsetzen. Der Großteil ist dabei für die Förderung des ökologischen Landbaus vorgesehen. Wir wollen die Förderung je Hektar erhöhen, auch um Einbußen durch den EU-Beschluss für die GAP abzumildern. Denn die ökologische Landwirtschaft hat einen unbestritten positiven Umwelteffekt", stellt der Minister im Vorfeld der Gespräche fest. Ziel bleit es, dass bis 2020 150.000 ha der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet werden. Weitere AUM können aus Sicht des Ministers u.a. die Förderung der extensiven Bewirtschaftung des Dauergrünlandes, das Anlegen von Blühstreifen oder der Anbau von Leguminosen zur Unterstützung der Ackerkultur sein.

Das Konzept der bisherigen AUM wurde für die neue Förderperiode grundlegend überarbeitet. Dabei erfolgt eine Ausrichtung auf breit angelegte Fördermöglichkeiten, die sowohl die Zielerreichung als auch die Akzeptanz gewährleisten sollen. "Es hat im Vorfeld der heutigen Veranstaltung zahlreich gemeinsame Erörterungstermine zur aktuellen Akzeptanz und zukünftigen Ausrichtung der AUM gegeben. Nun gilt es schnell handlungsfähig zu werden, das Programm für die nächste Förderperiode zu schreiben und von der EU absegnen zu lassen, damit wir letztendlich nach dem kommenden Übergangsjahr am 01.01.2015 richtig loslegen können. Ich freue mich daher auf die Verhandlungsbereitschaft des Berufsstandes und der Umweltverbände. Schließlich haben wir hier eine Chance, damit Nutzer und Schützer in die selber Richtung gehen können", fügt der Minister an.

Hintergrund

Agrarumweltmaßnahmen sind ein wesentliches Instrument zur Erreichung von Umweltzielen in der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik. Der Rechtsrahmen der Europäischen Union schreibt Agrarumweltmaßnahmen als obligatorischen Bestandteil der ländlichen Entwicklungsprogramme vor.

Mit Agrarumweltmaßnahmen verpflichten sich Landwirte freiwillig vorher festgelegte besonders umweltfreundliche Bewirtschaftungsverfahren und/oder umwelt- und tiergerechte Haltungsverfahren auf ihrem Betrieb einzuhalten. Die damit verbundenen Auflagen müssen über die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen hinausgehen. Für die Teilnahme an solchen Maßnahmen erhalten die Landwirte eine Förderung zum Ausgleich der mit den besonderen Anforderungen an die Bewirtschaftungs- oder Haltungsverfahren verbundenen zusätzlichen Kosten und der Einkommensverluste.
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