24.08.2015 | 19:45:00 | ID: 20906 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Backhaus steht hinter Milchviehhaltern

Schwerin (agrar-PR) -

Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz zeigte heute großes Verständnis für die Lage der Milchbauern in Mecklenburg-Vorpommern auf der Kundgebung des Landesteams des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) in Schwerin. "Die Lage hat sich zugespitzt. Für weniger als 26 Cent pro kg Milch kann kein Landwirt kostendeckend produzieren", sagte Dr. Till Backhaus.

Mit dem Wegfall der Milchquote im April 2015, ist der EU-Milchmarkt auf dem Weltmarkt angekommen. Dennoch sind seitdem keine weiteren Milchmengensteigerungen zu verzeichnen. Dahingegen sanken die Preise für Rohmilch im Vergleich von Juli 2014 zu 2015 um 24,6 %. „Der Weltmarkt hat sich im Vergleich zum Vorjahr stark verändert. So führt das Russlandembargo zu großen Turbulenzen auf dem Milchmarkt und auch die Nachfrage in China ist dramatisch eingebrochen. Zusätzlich fährt der Lebensmitteleinzelhandel die regionale Landwirtschaft an die Wand und nutzt seine Monopolstellung auf Kosten der Landwirte aus. Der Lebensmitteleinzelhandel kann nicht auf der einen Seite Qualität „Made in Germany“ fordern und damit werben und diese auf der anderen Seite nicht bezahlen. Dafür müssen sich die Molkereien in den Verhandlungen stark machen. Aber auch jeder Verbraucher kann im Supermarkt etwas für unsere heimischen Milchbauern tun, indem dieser nicht zum billigen Produkt greift, sondern lieber die regionale Marke wählt“, sagte Dr. Backhaus.

Mecklenburg-Vorpommern hat bereits vor allen anderen Bundesländern mit Maßnahmen reagiert, um die Milchviehhalter zu unterstützen. So werden diese mit dem Liquiditätshilfeprogramm der Landwirtschaftlichen Rentenbank, dem Bürgschaftsprogramm des Landes, Stundung der Steuerzahlungen und Stundung von Pachtzahlungen finanziell entlastet.

Eine zusätzliche Belastung für die Betriebe bei den derzeitigen Milchpreisen ist die Zahlung der Superabgabe in Höhe von insgesamt 309 Mio. € aus Deutschland und insgesamt über 800 Mio. € aus Europa, aufgrund der Überlieferung der Milchquote im letzten Milchwirtschaftsjahr. Dieses Geld muss zurück zu den Milchbauern fließen.

„Der BDM hat recht, dass sich die Rahmenbedingungen für die Milchviehhalter im Land ändern müssen. Dazu zählt auch die Chancengleichheit, also ein freier Wettbewerb zwischen und für die Milchbauern. Deshalb unterstütze ich die Forderung des BDM nach einer Vertragsproduktion zur Verbesserung der Planungssicherheit für die Produzenten und die Verarbeiter“, so Dr. Backhaus. In Genossenschaften besteht immer noch die Andienungspflicht, d. h. jeder Liter Milch wird von den Genossenschaftsmolkereien vertraglich angenommen und verarbeitet. „Für die Forderung des BDM zur Abschaffung der Andienungspflicht in Verbindung mit festen vertraglichen Regelungen zu Preis und Menge habe ich Sympathie und werde sie mit meinen Kolleginnen und Kollegen auf Bundes- und Landesebene politisch erörtern“, betont der Minister.

Minister Dr. Till Backhaus trifft sich in den nächsten Tagen mit Bundesminister Schmidt, um die aktuelle Problemlage zu diskutieren. „Auch hier fordere ich Initiativen seitens des Bundes. Dort muss man sich endlich der dramatischen Lage bewusst sein. Ich erwarte, dass sich auch die EU-Kommission trotz Sommerpause für die Milchviehhalter stark macht! Eine Reaktion auf die derzeitige Situation ist längst überfällig. Außerdem sollte man sich auf dem Agrarrat in Brüssel im September der Sache annehmen“, fordert Dr. Till Backhaus. Des Weiteren ist geplant auf der Agrarministerkonferenz 2016, dessen Vorsitz Minister Dr. Till Backhaus hat, die Veredlungswirtschaft und damit auch die Milchviehhaltung in den Mittelpunkt zu stellen. (regierung-mv)

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