25.10.2021 | 11:31:00 | ID: 31308 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Backhaus würdigt Bauernverband zu 30-jährigem Bestehen

Schwerin (agrar-PR) - Zum 30. Jubiläum würdigt der Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Till Backhaus, die Interessensvertretung der Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. In Linstow halten die Landwirte des Landes heute ihren traditionellen Bauerntag ab und feiern zugleich dreißig Jahre Verbandsgeschichte. Minister Backhaus und Ministerpräsidentin Schwesig betonten in ihren Grußworten die jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit.
„Kooperation statt Konfrontation – das war schon immer mein Credo und ich bin dem Bauernverband ausdrücklich dankbar, dass wir bei der Ausgestaltung der Landwirtschafts- und Umweltpolitik hier im Land genau das schaffen. Zusammen arbeiten wir seit vielen Jahren daran, den Ansprüchen des Umweltschutzes und den Interessen der Landwirtschaft als wichtigen Wirtschaftsfaktor gleichermaßen gerecht zu werden. Für mich ist klar: Aktuelle Herausforderungen wie Klimaschutz, sauberes Wasser, gesunder Boden oder Energiesicherheit können wir nur mit der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum lösen – denn all diese Themen haben einen Bezug zur Fläche. Und der Druck auf die Fläche steigt. Aber Boden ist nicht vermehrbar und auch eine wachsende Weltbevölkerung will satt werden. In einer solchen Situation wäre es falsch, der Landwirtschaft den schwarzen Peter zuzuschieben“, so Backhaus.

Der Minister betonte, dass es wichtig sei, die Landwirte mitzunehmen und zu motivieren, über alternative Modelle und Bewirtschaftungsformen nachzudenken, die notwendigen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Transformation zu schaffen. Mit der aktuellen Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik sei dies nicht gelungen, denn es finde keine Honorierung von Leistungen für die Gesellschaft statt, kritisierte Backhaus. 30 Euro pro Hektar für vielfältige Kulturen, 60 Euro für Agroforstsysteme, 100 Euro für Verzicht auf chemischen-synthetische Pflanzenschutzmittel und 40 Euro Erschwernisausgleich für NATURA 2000-Gebiete. „Damit kann man nichts verdienen, damit ist kaum der Aufwand bzw. Minderertrag ausgeglichen“, kommentierte er.

Erfreut zeigte er sich darüber, dass sich die Agrarministerkonferenz Anfang Oktober auf Drängen Mecklenburg-Vorpommerns auf die Einführung eines staatlichen verpflichtenden Tierwohllabels gemäß den Vorschlägen der Borchert Kommission verständigen konnte. „Viele Verbraucherinnen und Verbraucher möchten wissen, woher die Tiere stammen, deren Produkte sie essen. Viele möchten, dass die Tiere ein gutes Leben hatten und beim Schlachten nicht leiden mussten. Um hier mehr Transparenz zu erreichen, braucht es ein verlässliches und verständliches Siegel“, so Backhaus. Das sei auch für die Landwirte wichtig: „Nur, wenn wir die wertvollen Leistungen der Branche kenntlich machen, werden die Verbraucherinnen und Verbraucher bereit sein, diese entsprechend zu honorieren“, ergänzte er.

Der Preisdruck sei nach wie vor ein großes Problem, betonte Backhaus. „Der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel lag im Jahr 2019 bei 22 Prozent. Anfang der 70er Jahre lag der entsprechende Anteil mit 48 Prozent mehr als doppelt so hoch. Das ist eine Entwicklung, die ich mit großer Sorge sehe. In Mecklenburg-Vorpommern setzen wir deshalb schon seit einigen Jahren vermehrt auf die Förderung von Direktvermarktung, um auch Absatzmöglichkeiten jenseits der großen Ketten weiter zu erschließen.“

Trotz aller Herausforderungen seien die Betriebe in M-V gut aufgestellt und gehörten bundesweit zu den effizientesten, resümierte Backhaus. Rund ein Drittel pro Mitarbeiter erwirtschaftet sie mehr als der Bundesdurchschnitt. Auch im bei den Agrar-Umweltmaßnahmen und im Ökologischen Landbau sei M-V an der Spitze der Bewegung. „Der Bauernverband hat daran einen maßgeblichen Anteil. Seit seiner Gründung im März 1991 hat er mit seinen 15 Regionalverbänden und assoziierten Fachverbänden einem der lebenswichtigsten Berufsstände eine starke Stimme gegeben“, lobte Backhaus.
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