24.01.2011 | 13:24:00 | ID: 7927 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Baden-Württemberg - Land der Streuobstwiese auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin

Berlin (agrar-PR) - Die Gewinner des Streuobst-Fotowettbewerbs wurden präsentiert. Minister Rudolf Köberle MdL: „Streuobstsympathiekampagne bekommt ein Gesicht“
„Über 100.000 Hektar Streuobstwiesen prägen Baden-Württembergs Kulturlandschaft. In Deutschland steht jeder zweite Streuobstbaum im Land. Damit ist Baden-Württemberg das streuobstreichste Bundesland. Um diesem Kulturgut ein Gesicht zu geben, haben wir im vergangenen Jahr einen Fotowettbewerb gestartet. Das schönste Bild wird heute der Öffentlichkeit präsentiert“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Sonntag (23. Januar 2011) im Rahmen des Baden-Württemberg-Tages auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

„Sehr viele naturbegeisterte Menschen haben sich an unserem Fotowettbewerb zum Thema Streuobst beteiligt. Insgesamt haben wir 243 Motive aus dem ganzen Land erhalten. Dies ist ein schöner und eindrucksvoller Beweis für das Interesse und die Wertschätzung vieler Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg für unsere einzigartigen Streuobstbestände“, so der Minister. Man habe ein Bild gesucht, das unverwechselbar für den Erhalt der Streuobstwiesen im Land stehe und das zukünftig der Sympathieträger der Streuobstkampagne des Landes werde. Im Internet konnte in den vergangenen Wochen über das Siegermotiv abgestimmt werden. Zum Sieger gekürt wurde das Foto von Georg Lamparter aus Grabenstetten.

Der Wettbewerb sei Teil der Sympathiekampagne, mit der das Land auf die Bedeutung der Streuobstwiesen und den besonderen Wert dieses Lebensraumes aufmerksam machen möchte. „Die Zukunft unserer Streuobstwiesen hängt von der ökonomischen und von der gesellschaftlichen Wertschätzung ab. Wir wollen daher Anreize schaffen, damit es sich für Wiesenbesitzer lohnt, die Bestände zu pflegen und zu erhalten“, erklärte der Minister. Zugleich wolle man die Menschen für die Bedeutung der Streuobstbestände sensibilisieren.

„Maßgeblich für den Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft sind die Menschen, die sich engagieren“, so Köberle. Als Beispiel stellte der Minister die Initiative „Streuobstland!“ vor. Hier haben sich die Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Rems-Murr-Kreis, Reutlingen, Tübingen und Zollernalbkreis zu einer Kooperation zusammengeschlossen. „Die Streuobstwiesen zwischen Schwäbischer Alb, Neckar und Rems sind eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas – unser ,Streuobstland! ist eine Landschaft der Superlative“, schwärmte der Reutlinger Landrat Thomas Reumann. Im „Streuobstland!‘ stehen auf 34.000 Hektar Streuobstwiesen über zwei Millionen Obstbäume. Rund 130 Mostereien und über 100 Brennereien stellen eine riesige Vielfalt an regionalen Spezialitäten her: Säfte, Moste, Seccos, Edelbrände, Liköre. Und vor allem: ,Im „Streuobstland!‘ engagieren sich in 260 Obst- und Gartenbauvereinen über 31.000 Mitglieder für den Erhalt der Streuobstwiesen“, unterstrich Reumann.


Wissen, wo und was - Streuobstbestände im Internet

Um zielgerichtet agieren zu können, bedürfe es einer Bestandsanalyse, betonte Köberle. Das Land habe daher eine Streuobstdatenerhebung in Auftrag gegeben, um zielgerichtet Maßnahmen für den Erhalt der Bäume zu entwickeln. Dazu seien moderne Satelliten- und Auswertungstechnologien eingesetzt worden. „In Baden-Württemberg gibt es derzeit 9,3 Millionen Streuobstbäume. Es hat sich gezeigt, dass über 70 Prozent der Bäume nur unregelmäßig oder gar nicht gepflegt werden. Wir müssen daher die unterstützenden Maßnahmen noch stärker auf die Pflege der Baumbestände ausrichten“, sagte der Minister. Die neu entwickelten Maßnahmen umfassen beispielsweise ein Modellprojekt zur Bewirtschaftungserleichterung.

Auf dem neu eingerichteten Internetportal zu den Streuobstwiesen könnten sich Bürgerinnen und Bürger sowie Streuobstwiesenbewirtschafter zu Streuobstthemen schnell und umfassend informieren. Dort würden Fördermaßnahmen erläutert, Wettbewerbe ausgeschrieben und Forschungsergebnisse veröffentlicht. „Mit diesem Angebot haben wir ins Schwarze getroffen: Monatlich nutzen über 1.000 Menschen unser Streuobstportal mit steigender Tendenz“, sagte der Minister. Die Daten der Streuobsterhebung seien über ein Geoportal des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung für jedermann zugänglich. So könne sich jede Gemeinde ein Bild machen, wie viele Streuobstbäume auf ihrer Gemarkung stehen. Für Kommunen und Planungsbüros seien diese Karten wertvolle Grundlagen für die Konzeption von Förderprogrammen oder für landschaftsplanerische Maßnahmen.


Zehn Millionen Förderung jährlich für Streuobstwiesen

Von den über 100.000 Hektar Streuobstwiesen bewirtschaften je ein Viertel landwirtschaftliche Betriebe und Kommunen. Private Besitzer bewirtschaften über die Hälfte der Streuobstwiesen. Über das Agrarumweltprogramm MEKA fließen rund vier Millionen Euro jährlich in die Streuobstwiesen. Weitere sechs Millionen fließen über eine Vielzahl weiterer Förderinstrumente in die Streuobstwiesen. Das Land stellt damit jährlich rund zehn Millionen Euro für den Erhalt der Streuobstwiesen zu Verfügung. (PD)
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