05.12.2022 | 18:32:00 | ID: 34806 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Bundesregierung positioniert sich zu SUR: Europaabgeordnete Schneider zeigt sich entsetzt

Brüssel (agrar-PR) - Die Europaabgeordnete Christine Schneider (CDU) äußert sich zu einem Vorbericht des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur nächsten Sitzung des EU-Agrarrates am 11.-12.12.2022 in Brüssel, in dem über das weitere Vorgehen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten beraten werden soll:
„Ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass nach den vorliegenden Unterlagen das BMEL den Vorschlag der Kommission unterstützt. Der Vorschlag der Kommission schießt weit über das Ziel hinaus und ist so nicht umsetzbar.“

Auch im Europäischen Rat wird der Vorschlag der Kommission kritisch gesehen und mehrere Mitgliedsstaaten fordern eine Abstimmung über einem Beschluss, mit dem die Kommission zu zusätzlichen Folgenasbschätzungen aufgefordert wird. Das BMEL dagegen unterstützt die Forderung nach weiteren Studien nicht.

„Mit dem Vorschlag, wie er aktuell auf dem Tisch liegt, wird Landwirtschaft und Weinbau in Schutzgebieten nicht mehr oder nur extrem eingeschränkt möglich sein. Damit wird bestehenden Wirtschaftszweigen die Betriebsgrundlage entzogen und wir machen uns abhängig von Importen aus Drittländern mit geringeren Umwelt- und Sozialstandards. Außerdem liegt bis heute keine Folgenabschätzung mit Blick auf unsere Ernährungssicherheit vor. Darin sind sich über Interessensgruppen hinweg fast alle einig. Ich erwarte, dass sich das BMEL deutlich positioniert und einer Forderung nach weiteren Folgenabschätzungen nicht im Wege steht.“

„Ich setze mich natürlich, wie auch der Großteil des Berufsstandes, für eine nachhaltige Reduktion von Pflanzenschutzmitteln ein. Allerdings muss es funktionierende Alternativen geben, wie soll man sonst noch Krankheiten und Schädlinge bekämpfen? Eine Pflanzenschutzmittelreduktion unter Berücksichtigung der Ernährungssicherheit ist richtig, aber Pauschalverbote sind der falsche Weg. Für mich ist ein Miteinander von Naturschutz und Landbewirtschaftung der richtige Weg - das eine schließt das andere nicht aus und es sollten auch die einzelnen Schutzgebietstypen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Erreichbar wären die Reduktionsziele, wenn wir neue Züchtungstechnologien zulassen und Digital Farming vorantreiben, damit nur dort behandelt wird, wo es tatsächlich Krankheit oder Schädlingsbefall gibt. Außerdem benötigen wir schnellere und einfachere Zulassungsverfahren für neue und weniger schädliche Pflanzenschutzmittel.“

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