11.11.2010 | 17:02:00 | ID: 7052 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Copa Cogeca für Ausbau der Einweißversorgung aus EU eigener Produktion

Berlin (agrar-PR) - Europäischer Bauern- und Genossenschaftsverband sieht hohen Handlungsbedarf
Der Deutsche Bauernverband (DBV) fordert, dass die Grundsteuerlast der Land- und Forstwirtschaft bei der von Bund und Ländern beabsichtigten Reform der Grundsteuer keinesfalls erhöht werden darf. Dies betonte der DBV, der sich im Rahmen der Präsidiumssitzung am 9. November 2010 in Berlin eingehend mit der Reform der Grundsteuer beschäftigte.
 
Der DBV fordert ein möglichst einfaches und unbürokratisches System zur Erhebung der Grundsteuer zu finden. Wenn die derzeitige Einheitsbewertung abgeschafft werde, müssten Ersatzlösungen für zahlreiche sich darauf beziehende Regelungen im Steuer-, Sozial- und Privatrecht gefunden werden. Zudem dürfe keine Bewertung nach Substanzwerten erfolgen, erklärte der DBV. Dies würde wegen des drastischen Auseinanderfallens von Substanz- und Ertragswerten in der Land- und Forstwirtschaft zu einer völlig überzogenen Besteuerung führen.
 
Das Aufkommen der Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe) liegt bei rund 360 Millionen Euro. Damit tragen die Betriebe der Land- und Forstwirtschaft nach Sicht des DBV angemessen zur Finanzierung der kommunalen Infrastruktur im ländlichen Raum bei.
 
Die Stellungnahme des DBV-Präsidiums zur Reform der Grundsteuer erhalten Sie im Anhang. Eine stärkere Versorgung mit Eiweißpflanzen aus EU eigener Produktion habe den Vorteil, die Abhängigkeit von Importsoja zu verringern, die Ernährungssicherheit zu wahren und der Umwelt Nutzen zu bringen. Wie der europäische Bauern- und Genossenschaftsverband Copa-Cogeca betonte, verlangt dies bessere Fördermittel.
 
Copa-Cogeca hatte die Initiative zur Veranstaltung eines Workshops zur Themenstellung
„Eiweißpflanzen, Pflanzen für die Zukunft“ ergriffen. Auf diesem Workshop bestätigten sich
neueste wissenschaftliche Studien, die die Umweltvorteile von Eiweißpflanzen – Verringerung der Treibhausgasemissionen, Nutzen für die Artenvielfalt und Verbesserung der Bodenqualität - deutlich herausgestellt haben.
 
Xavier Beulin, Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Ölsaaten und Eiweißpflanzen“ von Copa-Cogeca, hob hervor, dass die Fortentwicklung des Anbaus von Eiweißpflanzen zum Hauptziel der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) beitragen wird, indem dadurch die Ernährungssicherheit gewahrt bleibt. Von der Mischfutterindustrie wird das Steigerungspotential auf 20 Millionen Tonnen (ein Zehnfaches im Vergleich zu heute) geschätzt. Und er sagte weiter: „Zugleich lässt sich auf diesem Wege der Umweltbeitrag der Landwirtschaft durch eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um 10 bis 15 Prozent und den Erhalt der Artenvielfalt steigern.“ Beulin wies aber auch mit Nachdruck darauf hin, dass bei der nachhaltigen Einbeziehung der Eiweißpflanzen in die Fruchtfolge kurzfristig bessere Erlöse aus diesen Kulturen über entsprechende GAP-Fördermittel erzielt werden müssten. Auf diesem Wege werde es auch möglich werden, der Züchtungsforschung einen Impuls zu geben, die Anbaupraktiken zu verbessern und die Absatzmärkte im Sektor der Tierernährung zu steigern.
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