07.05.2009 | 00:00:00 | ID: 484 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

DBV: Betriebsprämie auch für extensiv genutzte Flächen

Berlin (agrar-PR) - Europäischer Gerichtshof prüft Förderung
Der Deutsche Bauernverband (DBV), der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) und die Vereinigung der Landesschafzuchtverbände (VDL) fordern in einem gemein­samen Brief an die für Landwirtschaft und Naturschutz zuständigen Minister auf Bundes- und Länderebene, dass extensiv beweidete Flächen auch weiterhin als landwirtschaftlich genutzte Flächen anerkannt werden. Ansonsten würde den Landwirten die EU-Förderung aus der ersten Säule der Agrarpolitik verloren gehen. Ohne diese sogenannte Betriebsprämie ist eine kostendeckende Bewirtschaftung dieser Flächen kaum möglich.
 
„Die Glaubwürdigkeit der EU-Agrarpolitik steht auf dem Spiel, wenn gerade die Landwirte, die sich für unsere Kulturlandschaft herausragend engagieren, diese EU-Förderung verlieren“, stellte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner fest. Aktuell prüft der Europäische Gerichtshof, ob für diese Fläche überhaupt Agrarprämien aus der ersten Säule gewährt werden dürfen. Die Verbändekoalition aus Landwirten, Schäfern und Landschaftspflegern regt deshalb bei Bund und Ländern an, sich beim Europäischen Gerichtshof klar und unmissverständlich für diese besonders naturverträglich produzierenden Landwirte einzusetzen. DVL-Vorsitzender Josef Göppel weist auf die Brisanz dieses Verfahrens hin: „Das Überleben der Schaf- und Mutter­kuhhalter hängt von der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes maßgeblich ab. Ihr Verschwinden hätte für den Naturschutz in Europa katastrophale Auswirkungen!“ Carl Lauen­stein, der Vorsitzende des VDL, fürchtet um die Existenz der Betriebe und zweifelt die Ver­lässlichkeit der politischen Zusagen an.
 
Grundlage der EU-Agrarpolitik ist aus Sicht der Verbände das Leitbild einer multifunktionalen Landwirtschaft. Neben der Produktion von Lebensmitteln sind auch der Naturschutz und Pflege der Kulturlandschaften wichtige gesellschaftliche Aufgaben, die nicht kostenlos zu leisten sind. Dies muss dem Europäischen Gerichtshof klargelegt werden. Schafe beweiden artenreiche Wacholderheiden, Mutterkühe weiden auf mageren Weiden mit wertvoller Fauna und Flora. Damit haben die Landwirte ökologisch wichtige Lebensräume und attraktive Land­schaften bis in die heutige Zeit bewahrt. Ausgerechnet diese Landwirte müssen nun um ihr wirtschaftliches Überleben fürchten.
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