29.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1456 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Die Macht der Argumente

Hannover (agrar-PR) - EIN KOMMENTAR von Gabi von der Brelie
Runder Tisch  Es ist besser, miteinander im Gespräch zu bleiben, als übereinander reden. Konfliktberater empfehlen zerstrittenen Mandaten diese alte Strategie, um selbst bei weit auseinander liegenden Standpunkten zu einem Konsens zu gelangen. Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat in dieser Absicht einen Runden Tisch einberufen, um die festgefahrenen Fronten in der Diskussion zur Grünen Gentechnik einzureißen. Bei dem zweiten Treffen dieser Runde hat sie jetzt gegen ein Schwarz-Weiß-Denken aufbegehrt. Damit hat sie vielen aus der Seele gesprochen.

Während auf höchster Ebene argumentiert und diskutiert wird, setzen militante Gentechnikgegner weiter auf ihre Sprachlosigkeit: In der Region Hannover wurde erneut ein Versuchsfeld mit gentechnisch veränderten Maissorten zerstört. Solche Angriffe setzen sich leider über alle Bemühungen hinweg, zu einem Konsens zu finden. Einige wenige radikale Gentechnikgegner vertrauen nicht auf die Macht der Argumente, sondern wollen mit zweifelhaften Methoden Fakten schaffen. Solches Handeln kann nicht toleriert werden. Doch bislang müssen Feldzerstörer kaum Folgen befürchten.

Am Runden Tisch in Berlin legten derweil Umweltverbände einen neuen Forderungskatalog zur Weiterentwicklung der Biosicherheitsforschung vor. Sie wollen unter anderem die Auswirkungen gentechnisch veränderter Sorten auf die Umwelt oder ganze Ökosysteme besser untersucht haben. Genau diese Fragen aber lassen sich nur in Feldversuchen klären. Blindwütige Zerstörungen entziehen diesen Forschungen im wahrsten Sinne des Wortes den Boden.

Ohnehin drängt sich der Verdacht auf, dass immer neue Forderungen nach zusätzlichen Forschungen die Hürden stetig höher legen sollen. Die Bundesforschungsministerin dagegen stufte den größten Teil der kritischen Fragen zur Sicherheitsforschung als beantwortet ein und wehrte sich zu Recht gegen eine Legendenbildung, die allein der Verunsicherung in der Bevölkerung Vorschub leistet.

Echte Annäherungen hat es in den Gesprächsrunden bei der Forschungsministerin bislang offensichtlich noch nicht gegeben. Gegner und Befürworter der Gentechnik sollten trotzdem weiter im Gespräch bleiben. Dazu zählt aber auch die Bereitschaft, fundierten Argumenten und mehrfach belegten Forschungsergebnissen zu vertrauen. Selbst dazu aber sind zu viele Kritiker der Grünen Gentechnik nicht bereit. Schavans Runder Tisch hat noch lange nicht ausgedient.
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