06.06.2014 | 14:00:00 | ID: 17908 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Diskussionsveranstaltung in Berlin zum Mehrwert durch Naturschutz

Stuttgart - (agrar-PR) - Minister Alexander Bonde: „Grün-Rot hat lang vernachlässigten Naturschutz ins Zentrum der Politik gerückt“ Naturschutzgelder in einer Legislaturperiode auf 60 Millionen Euro verdoppelt
Mit der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg hat die Landesregierung einen umfassenden Maßnahmenkatalog vorgelegt, um die biologische Vielfalt zu stabilisieren.

Bis 2016 werden wir den Naturschutz finanziell weiter stärken, sodass wir innerhalb einer Legislaturperiode die Naturschutzgelder auf 60 Millionen Euro verdoppeln werden“, sagte der baden-württembergische Naturschutzminister Alexander Bonde gestern (5. Juni) auf einer politischen Diskussionsveranstaltung in Berlin.

Minister Bonde hatte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verbänden und Naturschutz in die Landesvertretung nach Berlin eingeladen, um die Naturschutzstrategie Baden-Württemberg vorzustellen und konkrete Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu diskutieren.

„Die biologische Vielfalt sichert die globale wirtschaftliche Entwicklung, gibt Impulse für technische und medizinische Innovationen und garantiert eine vielfältige Lebensmittelversorgung. Als wirtschaftlich starkes Flächenland übernehmen wir Verantwortung für den Schutz der biologischen Vielfalt. Daher hat die grün-rote Landesregierung den Naturschutz ins Zentrum der Politik gerückt“, erläuterte Bonde.

Naturschutzstrategie als naturschutzpolitischer Handlungsrahmen im Land

„Mit der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg haben wir die Weichen für die Naturschutzpolitik für zwei Legislaturperioden gestellt. Die in der Strategie fixierten Maßnahmen reichen von der Erhaltung und Erweiterung von Überschwemmungsflächen über die ökologische Neuausrichtung der Flurneuordnung bis zur Entwicklung eines landesweiten Moorschutzkonzepts“, sagte der Minister.

Bonde betonte, dass angesichts des dramatischen Verlusts der biologischen Vielfalt verstärkt Rücksicht auf Tiere und Pflanzen bei der Nutzung von Natur und Landschaft genommen werden müsse. „Wildlebende Arten brauchen Freiraum zur Entwicklung – beispielsweise in einem Nationalpark oder in Naturschutzgebieten. Daher bilden die Großschutzgebiete Nationalpark Schwarzwald, Biosphärengebiet Schwäbische Alb und die sieben Naturparke im Land einen wichtigen Schwerpunkt der baden-württembergischen Naturschutzstrategie“, so der Minister weiter.

Bonde wies abschließend auf die Landschaftserhaltungsverbände hin, die das Land finanziell fördere. „Die Landschaftserhaltungsverbände kümmern sich unter anderem um Biotoppflege, Fließgewässerrenaturierung und sind in der Umweltbildung engagiert. Es gelingt ihnen, alle Akteure an einen Tisch zu bringen und die Zusammenarbeit von Vertreterinnen und Vertretern aus Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen voranzutreiben.

Dank der finanziellen Unterstützung durch die Landesregierung ist die Zahl von ursprünglich sechs Landschaftserhaltungsverbänden im Jahr 2011 auf aktuell 26 gestiegen. Wir sind damit auf einem sehr guten Weg, unser in der Naturschutzstrategie definiertes Ziel zu erreichen, flächendeckend Landschaftserhaltungsverbände als Dienstleister für den Natur- und Artenschutz im Land einzurichten“, sagte der Minister.

Hintergrundinformation:
Naturschutzstrategie Baden-Württemberg

Die vergangenes Jahr von der Landesregierung verabschiedete Naturschutzstrategie Baden-Württemberg hat in erster Linie das Ziel, die biologische Vielfalt in Baden-Württemberg zu stabilisieren, also die heimischen Tier- und Pflanzenarten und ihre genetische Vielfalt zu erhalten, ihre Lebensräume zu sichern und ihre Überlebenschancen zu verbessern. Damit wird der Beitrag Baden-Württembergs formuliert, um das von der internationalen Staatengemeinschaft und der Europäischen Union definierte Ziel zu erreichen, den dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt bis 2020 zu stoppen und eine positive Entwicklung bis 2050 einzuleiten.

Derzeit schätzen Experten, dass weltweit täglich bis zu 130 Arten aussterben. Diese Aussterberate liegt um den Faktor 100 bis 1.000 über dem natürlichen Wert. Damit wird das Naturkapital, von dem wir zu einem großen Teil, etwa in der Land- und Forstwirtschaft, leben, immer stärker aufgebraucht. (Pd)

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