20.05.2016 | 18:50:00 | ID: 22336 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Einigkeit in Sachsen vor Milchgipfel in Berlin

Dresden (agrar-PR) - Landwirtschaftsminister Schmidt diskutiert mit Milchbauern über Wege aus der Krise

Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt hat heute (20. Mai 2016) mit Landwirten, Erzeugerverbänden und Molkereien bei einem Branchengespräch über Lösungsvorschläge der Milchpreiskrise beraten. "In der aktuellen Situation, in der in Deutschland zum Teil weniger als 20 Cent für einen Liter Milch gezahlt wird, kann kein Milcherzeuger existieren", sagte Minister Schmidt.

"Die Situation für die Milch-, aber auch für Schweinefleischerzeuger ist schon seit Monaten existenzbedrohend. Die Preise sind seit mehr als einem Jahr im Keller. So lange weiter solch große Mengen von Milch auf dem Markt sind, wird der Milchpreis nicht steigen. Durch die lange Tiefpreisphase geraten immer mehr  landwirtschaftliche Betriebe in große finanzielle Not", so der Minister.

In der aktuellen Situation ist die Sicherung der Liquidität der Unternehmen durch schnelle unmittelbare staatliche Hilfen geboten. Die im Raum stehenden einhundert Millionen Euro können nicht ausreichen. Neben solchen Zuschüssen können staatliche Überbrückungsdarlehen oder Bürgschaften den Betrieben helfen, wenn sie wirksam ausgestaltet werden.  Der Freistaat Sachsen als Eigentümer und Verpächter landwirtschaftlicher Flächen wird betroffene existenzgefährdete Landwirte durch Stundung der Pachtzinsen entlasten.

Um die Marktposition der Milcherzeuger gegenüber ihren Abnehmern zu stärken, wird der Freistaat  Sachsen den Zusammenschluss von Erzeugerorganisationen fördern. Dies geschieht flankierend zu Maßnahmen von Bund und EU, die befristet Mengen- und Preisabsprachen durch Milcherzeuger und ihre Organisationen zulassen.

Auch Betriebe, die teilweise oder ganz aus der Milchproduktion aussteigen, bedürfen dabei einer Begleitung. Dabei kommen Prämien pro nicht mehr gehaltener Kuh genauso in Frage wie Vorruhestandsregelungen für die Landwirte. Die dabei entstehende Marktentlastung kann zu einer Stabilisierung der Erzeugerpreise beitragen. Dabei müssen Ausstiegshemmnisse beseitigt werden, wie sie zum Beispiel durch Rückforderung von Fördermitteln für Investitionen vor Ablauf von Zweckbindungsfristen bestehen.

"Mir ist wichtig, dass von Sachsen eine gemeinsame Position nach Berlin und Brüssel gesendet wird", so der Minister. "Ich werde unsere Position noch vor dem in Berlin geplanten Milchgipfel mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt besprechen." (smul)

Pressekontakt
Herr Frank Meyer
Telefon: 0351/ 5646819
E-Mail: presse@smul.sachsen.de
Pressemeldung Download: 
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
Archivstraße 1
1076 Dresden
Deutschland
Telefon:  +49  0351  564-0
Fax:  +49  0351  564-2209
E-Mail:  poststelle@smul.sachsen.de
Web:  www.smul.sachsen.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.