15.11.2012 | 20:00:00 | ID: 13924 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

ELER-Projekt des Monats Oktober: Flurneuordnung rund um Kloster Zinna löst Investitionsbremse für Landwirte

Kloster Zinna (agrar-PR) - Jeden Monat stellt das Brandenburger Landwirtschaftsministerium ein Förderprojekt in den Mittelpunkt, das vom Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt wird. Das ELER-Projekt des Monats November zeigt, wie mithilfe der Fördermittel das Bodenordnungsverfahren Kloster Zinna dazu beiträgt, dass kleinteilige und zersplitterte Grundstücke neu zugeteilt werden können, um Eigentumsverhältnisse auf breiter Basis für die zukünftige Entwicklung der Region neu zu ordnen und so Investitionen möglich zu machen.

Ende 2007 wurde das Bodenordnungsverfahren (BOV) Kloster Zinna eingeleitet, in dessen Rahmen derzeit die Neuzuteilung des Eigentums geschieht. Das Verfahrensgebiet liegt nördlich von umfasst und beinhaltet auch Teile des Ortes Kloster Zinna - insgesamt eine Fläche von 3.000 Hektar. Anlass für die Verfahrensdurchführung ist die extreme Zersplitterung und Kleinteiligkeit der Grundstücke in der Feldflur, die ihre Wurzeln in der historischen Siedlungsgeschichte zu Zeiten von Preußenkönig Friedrich II. sowie in der zu DDR-Zeiten durchgeführten Melioration hat.


Bodenordnung bereits beim Alten Fritz

Bereits Friedrich der II. erkannte die Potenziale einer geordneten Eigentumsstruktur für die wirtschaftliche Entwicklung. Preußisch exakt geplant und ausgeführt wurde um 1764 die Ansiedlung von Webern und Handwerkern, die Grundstücke zur Selbstversorgung zugewiesen bekamen. Jeder erhielt etwa 1.000 Quadratmeter Acker- und Grünland. Bald waren Brachflächen in kultivierte Äcker und Wiesen umgewandelt. Die so entstandenen Kleinstrukturen sind auch heute zum großen Teil noch erhalten.


Meliorationsmaßnahmen zu DDR-Zeiten

Die in den Sechziger- und Siebzigerjahren durchgeführte Melioration führte durch die umfangreiche Anlage neuer Wege und Gräben ohne Beachtung der Grundstücksgrenzen dazu, dass das Altkataster sowie die Eigentumsverhältnisse ihren Bezug zur Örtlichkeit verloren und Grundstücke zerschnitten wurden.

Nach 1990 führten die unklaren Eigentumsverhältnisse bei privatem und kommunalem Eigentum, insbesondere die hohe Anzahl an Kleineigentümern, zu Problemen bei Investitionen. Landwirten fiel es schwer oder es war ihnen gar unmöglich, Pachtverträge abzuschließen. Zum Teil führt der hohe Aufwand sogar dazu, dass auf einzelnen Flächen die Bewirtschaftung aufgegeben wird.


Grundlagen für die Zukunft

Die Zusammenlegung von kleinen Flurstücken zu größeren Einheiten sowie die Erschließung von Wegen tragen im Rahmen des BOV Kloster Zinna den wirtschaftlichen Bedingungen in der heutigen Landwirtschaft Rechnung. Mit etwa 840 beteiligten Grundstückseigentümern und einer Anzahl von 4.600 Flurstücken steht der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft zusammen mit der Verwaltung vor einer Mammutaufgabe.

Bis heute waren Eigentumsverhältnisse zu klären, alle Grundstücke zu bewerten, Neugestaltungsgrundsätze aufzustellen und der Wege- und Gewässerplan zur Genehmigung zu bringen. Aktuell wird das Land unter Berücksichtigung der Wünsche aller Grundstückseigentümer neu zugeteilt, an die örtlichen Verhältnisse angepasst und vermessen.

Die Durchführung eines BOV ist hier die einzige und zugleich effektivste Möglichkeit, die Eigentumsverhältnisse für die Entwicklung der Region neu zu ordnen. Parallel zur Planungsarbeit erfolgte dabei auch der Ausbau des Wallrundwegs in Kloster Zinna sowie wichtiger Landwirtschaftswege, auch zur Entflechtung von Landwirtschaft, Skatern und Radlern.

Die förderfähigen Gesamtkosten für das Projekt beliefen sich auf 876.054 Euro. Die Förderung aus dem ELER umfasste insgesamt 552.135 Euro. Weitere 323.919 Euro entfielen auf den Eigenanteil der Teilnehmergemeinschaft. Der Förderung lag die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER zugrunde.


Zuwendungsempfänger:
Teilnehmergemeinschaft Kloster Zinna
Vorstandsvorsitzende: Angelika Rauer
Telefon: 03372/ 43 28 00
Weitere Infos unter: www.eler.brandenburg.de
Pressekontakt
Frau Dr. Dagmar Schott
Telefon: 0331 / 8667016
Fax: 0331/ 8668358
E-Mail: pressestelle@mluk.brandenburg.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
Henning-von-Tresckow-Straße 2-8
14467 Potsdam
Deutschland
Telefon:  +49  0331  8667016
E-Mail:  pressestelle@mluk.brandenburg.de
Web:  http://www.mil.brandenburg.de
>>>  RSS
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.