29.11.2021 | 11:26:00 | ID: 31632 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

EU-Konferenz heute: Gentechnik-Deregulierung stoppen!

Berlin (agrar-PR) - Die Gentechnik-Deregulierungspläne der EU-Kommission bedrohen Verbraucherinnen und Verbraucher, „Ohne Gentechnik“- und Bio-Wirtschaft. Die neue Ampel-Regierung kann entscheidend dazu beitragen, diese Pläne zu stoppen. Noch sind laut Kommission alle Optionen offen. Heute findet dazu in Brüssel eine „High-Level-Konferenz“ statt.
Im Vorfeld der heutigen Konferenz „Modern Biotechnogies in Agriculture“ hat EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in einem Brief an „Ohne Gentechnik“-, Bio- und Umweltverbände geschrieben, dass im laufenden Konsultationsprozess alle Optionen in Betracht gezogen würden, inklusive einer Beibehaltung des Status Quo. Das würde bedeuten, dass auch neue Gentechnik weiterhin reguliert bleibt.

Alexander Hissting, Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel Ohne Gentechnik (VLOG) kommentiert: „Der EU-Kommission muss klarwerden, dass eine Gentechnik-Deregulierung keine Option ist. Die designierte neue deutsche Bundesregierung mit Cem Özdemir im Agrar- und Steffi Lemke im Umweltressort kann und muss als gewichtige Stimme in der EU entscheidend dazu beitragen, sie davon zu überzeugen.

Gentechnikfreie Lebensmittel boomen, sowohl im Bio- als auch im konventionellen Sektor. Diese Erfolgsgeschichte wäre massiv bedroht, wenn mit neuer Gentechnik erzeugte Pflanzen ungetestet und ungekennzeichnet auf den Markt kämen. Gentechnikfreie konventionelle und Bio-Produkte wären nicht vor Kontamination sicher. Ein Verlust von Verbrauchervertrauen und massive wirtschaftliche Einbußen wären die Folge.“

Heike Moldenhauer vertritt als Generalsekretärin der ENGA (European Non-GMO Industry Association) die Interessen der gentechnikfreien Wirtschaft auf dem Panel „Engaging consumers and empowering them to make informed choices“ der heutigen Konferenz und erklärt: „Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU wollen keine Gentechnik im Essen, das gilt für alte genauso wie für neue Gentechnik. Das ignoriert die EU-Kommission bisher völlig. Bei neuer Gentechnik verweigert sie ein Bekenntnis zu Transparenz und Wahlfreiheit. Die Risikobewertung für das Gros mit neuer Gentechnik erzeugter Pflanzen will sie ganz abschaffen. Risikobewertung ist für den Lebensmittelhandel aber essenziell, denn er ist für die Sicherheit seiner Produkte verantwortlich und haftbar.

Genauso wichtig ist eine Gentechnik-Kennzeichnung, denn nur sie gewährleistet Kontrolle über die Warenketten und die Wahlfreiheit. Die Kommission muss ihre Deregulierungspläne für neue Gentechnik umgehend stoppen, im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher und großer Teile des europäischen Lebensmittelhandels, der sich in einer Resolution klar für die Beibehaltung der geltenden Gesetzgebung ausspricht.“

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Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) repräsentiert Lebensmittelhersteller und -händler sowie die vor- und nachgelagerten Bereiche der Lebensmittelproduktion und vertritt mehr als 750 Mitglieder und Lizenznehmer. Er setzt sich für eine Lebensmittelerzeugung ohne Gentechnik ein und betreibt dabei Verbraucheraufklärung. Der VLOG vergibt für entsprechend hergestellte Lebensmittel Lizenzen für das einheitliche Siegel „Ohne GenTechnik“ und für Futtermittel das Siegel „VLOG geprüft“. Unsere „Ohne GenTechnik“-Produktdatenbank enthält fast 16.000 Einträge. Damit wurden 2020 rund 12,6 Milliarden Euro Umsatz im Einzelhandel erzielt.
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