25.02.2011 | 13:26:00 | ID: 8348 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Förderanträge für integrierte ländliche Entwicklungskonzepte (ILEK) genehmigt

Stuttgart (agrar-PR) - Minister Rudolf Köberle MdL: „Durch gemeindeübergreifende Zusammenarbeit können gemeinsame Ziele erreicht werden“ - Rund 160.000 Euro Fördermittel werden bereitgestellt
„Der Ländliche Raum in Baden-Württemberg hat gerade in den letzten Jahren bewiesen, wie vielfältig seine Aufgaben sind und welche herausragende Bedeutung er für das Land hat. Über Gemeindegrenzen hinweg gibt es große Herausforderungen, wie etwa den fortgesetzten Agrarstrukturwandel, die Globalisierung oder die demographische Entwicklung. Geringere finanzielle Spielräume machen die Bündelung der lokalen Kräfte und die Nutzung von Synergien immer wichtiger. Wie sich eine solche Bündelung am besten unterstützen lässt, erproben wir ab sofort in dem Modellprojekt Integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK)“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Freitag 25. Februar 2011 anlässlich der Bekanntgabe der vier Modellprojekte in Stuttgart.

Zur Bearbeitung der vier genehmigten ILEKs stelle das Land rund 160.000 Euro Fördermittel zur Verfügung. Im Rahmen dieser Projekte würden Flächen von insgesamt 18 Gemeinden und Städten bearbeitet. „Bei den Planungen ist die Beteiligung der Menschen vor Ort besonders wichtig und daher auch eine der wichtigsten Fördervoraussetzungen“, betonte Minister Köberle.

Um gemeindeübergreifend tätig zu werden, hätten die Gemeinden Dossenheim, Hirschberg an der Bergstraße, Laudenbach und die Städte Hemsbach, Schriesheim und Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis einen gemeinsamen Förderantrag für das Modellprojekt ILEK eingeschickt. Das Gebiet sei Teil der Badischen Bergstraße mit Übergang von der Rhein- und Neckarebene in den Odenwald. Ein weiteres genehmigtes Projekt befinde sich im Gebiet des Kaiserstuhls. Hier hätten sich die Gemeinden, Ihringen, Bötzingen, Eichstetten, Sasbach, Bahlingen und die Städte Vogtsburg und Endingen zusammen geschlossen, um gemeinsame Ziele zu verfolgen.

Die Kulturlandschaften beider Projekte seien durch Weinbau und Sonderkulturen geprägt. Das Hauptanliegen der beiden ILEKs sei die bessere Erschließung von landwirtschaftlichen Flächen. „Besonders touristische Konzepte sollen integriert werden“, so Köberle. Dafür sollten durchgängige Rad- und Wanderwege über Gemeindegrenzen hinweg geschaffen werden. „Mit der touristischen Entwicklung besteht die Möglichkeit, auch Arbeitsplätze im Bereich Gastronomie und in der Vermarktung von Wein und anderen heimischen Produkten zu schaffen“, betonte der Minister. Desweiteren solle Bodenmanagement betrieben werden, durch das der Flächenverbrauch reduziert werden könne. „Viele Flächen sind zu klein für eine nachhaltige Bewirtschaftung. Daher werden gemeinsame Pflegekonzepte für ökologisch wertvolle Gebiete umgesetzt und ein Management für das Oberflächenwasser entwickelt“, erklärte Minister Köberle.

Ähnliche Ziele verfolgen die Gemeinden Braunsbach, Wolpertshausen und die Stadt Ilshofen im Landkreis Schwäbisch Hall, die sich ebenfalls zusammengeschlossen haben, um ihre Entwicklung gemeinsam voran zu treiben. „Beim Projekt zwischen der Stadt Langenburg im Landkreis Schwäbisch Hall und der Gemeinde Mulfingen im Hohenlohekreis hat die Grenze zwischen zwei Landkreisen kein Hindernis dargestellt. Die interkommunale Zusammenarbeit funktioniert damit auch über Landkreisgrenzen hinweg“, so der Minister. Insbesondere solle bei diesem Projekt der Lückenschluss am Jagsttalradwanderweg herbeigeführt werden.

Auch im Hinblick auf die steigende Abwanderung der Bevölkerung in einigen Gemeinden versuche man mit ILEK Abhilfe zu schaffen. Mit Planungen zur Entwicklung des innerörtlichen Potenzials bestehe die Möglichkeit, den Flächenverbrauch zu reduzieren und die Zentren der Gemeinden und Städte lebendig zu halten und zu entwickeln.


Hintergrundinformation:

Ein ILEK kann als Vorplanung zur Vorbereitung einer Flurneuordnung und deren Einbindung in eine integrierte ländliche Entwicklung eingesetzt werden. Mehrere Gemeinden sind gleichrangig miteinander Auftraggeber eines ILEK. Es soll keine Planung für die Schublade werden, sondern in konkrete, umsetzungsreife, flächengreifende, in der Regel interkommunale Projekte münden, die anschließend zum Beispiel in einem Flurneuordnungsverfahren umgesetzt werden können. Dadurch können Planungen, Investitionen und Förderungen besser aufeinander abgestimmt werden. Es geht darum, zusätzliche Kooperationen zwischen Gemeinden anzuregen und gemeinsame Entwicklungen und Projekte zu initiieren. (PD)
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