Berlin (agrar-PR) -
Milchviehhalter trafen sich beim „Netzwerktreffen Milch“ in Berlin „Mit dem
Sonderprogramm Milch hilft der Staat den Milchbauern in einer
existenzbedrohenden
Situation. Nun muss alles getan werden, dass dieses Geld auch zeitnah
bei den
Milcherzeugern ankommt“. Dies betonte Udo Folgart, der Vizepräsident
des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), auf dem Netzwerktreffen Milch des DBV
am 23. November 2009 in Berlin. Milcherzeuger aus allen Regionen
Deutschlands
waren nach Berlin gekommen, um sich auszutauschen und mit dem
Staatssekretär im
Bundeslandwirtschaftsministerium, Gert Lindemann, über die Umsetzung
des
Programms zu diskutieren. Die Auferlegung eines zweijährigen
Grünlandmilchprogramms in Höhe von insgesamt 500 Millionen Euro sei
angesichts
knapper Kassen keine Selbstverständlichkeit gewesen, zeigte sich
Folgart
zufrieden. Es sei zwar richtig, dass diese Mittel nicht die Verluste
durch den
Verfall der Milchpreise ausgleichen kann. Genauso richtig sei aber,
dass in der
Not jede Hilfe zählt. Folgart wandte sich mit dem eindringlichen Appell
an
Staatssekretär Lindemann, bei der Umsetzung des Programms alle
Milcherzeuger
gleichermaßen zu unterstützen. Um den nötigen Impuls auf die Betriebe
zu geben,
müsse das Geld rasch und unbürokratisch den Betrieben zur Verfügung
stehen.
Grundsätzlich
beurteilte Folgart die Aussichten am Markt als vorsichtig positiv. Es sei zu
beobachten, dass die Milchbauern langsam aus dem Preistief wieder herauskommen.
Global sei wieder eine verbesserte Nachfrage und höhere Kaufbereitschaft zu
erkennen. Die Weltmarktpreise für Milchprodukte seien im Verlauf der letzten Monate
teils kräftig gestiegen. Auch Deutschland profitiert von diesem Trend. Die
Listungsgespräche für Trinkmilch und Butter seien insgesamt gut gelaufen, berichtete
Folgart. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in der Milchkrise auch
die Intervention dazu beigetragen hat, die Milchpreise vor einem noch größeren
Absturz zu schützen. Ansonsten wäre die Situation der Betriebe noch dramatischer
geworden. Nun gelte es, dass die Milch zum richtigen Augenblick wieder auf den
Markt kommt. „Dieses muss von der EU Kommission fein ausgesteuert werden, um die
positive Entwicklung der Preise nicht zu gefährden“, forderte Folgart.
Bislang
reguliere die EU den Milchmarkt noch, aber deutlich schwächer als vor ein paar
Jahren. Langfristig werde sie sich als „Marktpartner“ aber ganz zurückziehen.
Die Verantwortung für Märkte und Preise werden dann voll und ganz auf die
Molkereien und die Milcherzeuger übergehen. Hierfür würden neue Konzepte für
eine wettbewerbsfähige Weiterentwicklung benötigt werden, so Folgart. Er
forderte in diesem Zusammenhang die Molkereien zu stärkerer Zusammenarbeit und
Bündelung auf.