22.10.2018 | 20:25:00 | ID: 26417 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Gemeinsam die Nährstoffüberschüsse reduzieren

Hannover (agrar-PR) - Ministerin Otte-Kinast und Staatssekretär Doods eröffnen Arbeitskreis-Sitzung
Der Arbeitskreis Nährstoffmanagement tagte heute (Montag) im Beisein von Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast und Umwelt-Staatssekretär Frank Doods in Hannover. Damit wird ein Prozess in Gang gesetzt, der von der Ministerin als „Werkstatt Wirtschaftsdünger" angekündigt worden war. Der Arbeitskreis befasst sich mit dem Thema Nährstoffmanagement vorrangig aus Sicht der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft. Dem Gremium gehören neben Vertretern des Landwirtschafts- und Umweltministeriums und ihrer nachgeordneten Behörden unter anderem die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Wasserverbandstag, das Landvolk und der Landkreistag an. Insgesamt sind neun Institutionen vertreten.

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Ich bin davon überzeugt, dass bei allen Akteuren das Bewusstsein gewachsen ist, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und aktiv daran mitzuwirken, die Nährstoffüberschüsse in Niedersachsen abzubauen. Dazu liegen viele Vorschläge auf dem Tisch, die in der kommenden Zeit konsequent umgesetzt werden sollten."

Staatssekretär Frank Doods aus dem Niedersächsischen Umweltministerium ergänzte: „Die Verringerung der Nährstoffbelastung im niedersächsischen Grund- und Oberflächenwasser hat hohe Priorität für die Landesregierung, leider haben wir bisher hier auch durch zahlreiche freiwillige Maßnahmenangebote keine ausreichende Verbesserung erzielen können. So werden wir auch im nächsten Bewirtschaftungsplan nach Wasserrahmenrichtlinie für die Mehrzahl der Gewässer der Kommission eine Zielverfehlung melden müssen. Wir brauchen die Unterstützung eines effektiven Düngerechtes."

Während der Sitzung wurde der aktuelle Stand der Verfahren zur Umsetzung des Paragrafen 13 der neuen Düngeverordnung vorgestellt und mit den Teilnehmern des Arbeitskreises diskutiert. Damit sollen in Zukunft sogenannte Risikogebiete für Stickstoff und Phosphat ausgewiesen werden, in denen zusätzliche Maßnahmen zum Schutz des Oberflächen- und Grundwassers umzusetzen sind. Ergänzend sollen flächendeckend für Niedersachsen Meldepflichten für landwirtschaftliche Betriebe für Nährstoffvergleiche und Düngebedarfsermittlung eingeführt werden.

Die entsprechenden Verordnungen werden derzeit erarbeitet. Eine Verbandsbeteiligung der Entwürfe wird voraussichtlich Anfang 2019 stattfinden, die Verordnungen sollen dann möglichst im Sommer 2019 in Kraft treten.

Der Hintergrund:
Bezogen auf ganz Niedersachsen besteht ein Stickstoffüberhang über dem Pflanzenbedarf von rund 68.000 Tonnen. Sieben niedersächsische Landkreise überschreiten die gemäß neuer Düngeverordnung zulässige Stickstoffobergrenze von 170 kg N/ha aus organischen Düngemitteln. Zudem besteht - bezogen auf ganz Niedersachsen - ein Phosphorüberhang über dem Pflanzenbedarf von etwa 30.000 Tonnen. Zusätzliches Gewicht erhalten die Zahlen durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofes, das besagt, dass Deutschland die EU-Nitratrichtlinie nicht einhält. Das Urteil bezieht sich zwar auf die alte Düngeverordnung. Dennoch ergibt sich daraus dringender Handlungsbedarf
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