Friedrichsdorf / Ts. (agrar-PR) - Zu
einem Gespräch über die ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim trafen sich
am Dienstag dieser Woche in Friedrichsdorf der Präsident des Hessischen
Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, und der Projektleiter der
Neubaustrecke Paul Gerhardt sowie der für die Landschaftsplanung und
Ausgleich zuständige Ingenieur Matthias Mähliß.
Im
Mittelpunkt stand der Schutz landwirtschaftlicher Flächen insbesondere
bei den Ausgleichmaßnahmen. Die Vertreter der Bahn betonten, dass ein
Ausgleich für den Waldverlust nicht auf landwirtschaftlichen Flächen
erfolgen werde. Es werden genügend Punkte nach der aktuellen
Kompensationsverordnung erreicht, um die landwirtschaftlichen Flächen zu
schonen. Anders sehe es möglicherweise beim sogenannten Artenausgleich,
dem Schutz der Lebensräume bedrohter Tierarten, aus. Für den besonders
sensiblen Bereich um Lampertheim gebe es noch keine Planungen, weil dort
die Trassenführung politisch umstritten sei.
HBV-Präsident Schneider betonte zusammen mit dem stellvertretenden
Generalsekretär Dr. Hans Herrmann Harpain die Notwendigkeit einer
Abstimmung mit der Landwirtschaft vor der Umsetzung konkreter Maßnahmen.
Den Bahn-Überlegungen zur Anlage einer Sanddüne bei Darmstadt auf
Spargel- und Erdbeeräckern erteilte der HBV-Präsident von vornherein
eine klare Absage: „Auf diesen Flächen wird arbeitsintensive
Landwirtschaft betrieben und mit Sonderkulturen eine hohe Wertschöpfung
erzielt: An einem Hektar Erdbeerkulturen hängen mindestens acht
Saisonarbeitskräfte plus eine Voll-Ak. Ein Ausgleich darf nicht zum
rücksichtslosen Verbrauch von Landwirtschaftsflächen führen. Präsident
Schneider überreichte eine Ausgabe des Landwirtschaftlichen Fachplanes
Südhessen, damit die landwirtschaftlichen Belange frühzeitig in die
Planungen einbezogen werden.