20.02.2014 | 19:00:00 | ID: 17123 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Höfken: Äcker, Teller und Natur vor gentechnischen Verunreinigungen schützen

Mainz (agrar-PR) - „Wir müssen unsere Äcker, unsere Teller und unsere Natur vor gentechnischen Verunreinigungen schützen“, sagte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken im Landtagsplenum am Donnerstag. Es sei unverantwortlich, dass sich die Bundesregierung bei der Abstimmung über die Anbauzulassung der Genmaissorte 1507 im EU-Ministerrat enthalten habe und damit voraussichtlich deren Zulassung bewirken werde: „Der Anbau dieses Genmaises birgt erhebliche Risiken für die Umwelt und würde sich auch in Rheinland-Pfalz zu Lasten der gentechnikfreien konventionellen und ökologischen Landwirtschaft auswirken“, so Höfken. Zudem würde die Zulassung enorme Kosten für Bauern, Mühlen, Bäcker und andere Lebensmittelverarbeiter nach sich ziehen, die ihre Produkte aufwändig vor Verunreinigungen schützen müssten.

Der Genmais 1507, der Gift gegen Schädlinge produziert, sei  noch gefährlicher als der Genmais Mon 810: „Diesen hat die CDU-geführte Bundesregierung im Jahr 2009 mit der Begründung verboten, dass er eine Gefahr für die Umwelt darstelle“, erklärte Höfken. Gefährlich könne das Gift eben nicht nur für den Maiszünsler, sondern auch für andere Insekten wie Schmetterlinge sein. Die Verbreitung des Pollens sei unvermeidlich und könne zu Auskreuzungen, Kontaminationen und zu Resistenzbildungen führen. „Dies hätte zum Beispiel zur Folge, dass bewährte umweltgerechte Pflanzenschutzmittel nicht mehr wirken“, so Höfken.  Gleichzeitig würde der Pestizidverbrauch ansteigen wie in den USA oder in Argentinien.

Augenwischerei sei der  Vorschlag der Bundesregierung, den Anbau regional zu verbieten. Dies sei EU-rechtlich bislang gar nicht möglich: „Stattdessen sollte sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass die EU-Kommission im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher doch noch von der Anbauzulassung des Genmaises 1507 Abstand nimmt.“ Notwendig sei es darüber hinaus, die Forschung zu den Auswirkungen des Genmaises 1507 auf Umwelt und Gesundheit zu verstärken und europaweite Sicherheitsstandards zu etablieren. Wie bei der Amtschefkonferenz der Agrarministerien im Januar beschlossen, werde sich Rheinland-Pfalz im Bundesrat dafür einsetzen, dass die Bundesregierung alle rechtlichen Möglichkeiten zum Verbot des Anbaus ausschöpft.

„Die Verbraucherinnen und Verbraucher lehnen Gentechnik in der Landwirtschaft und in Lebensmitteln ab“, betonte Höfken. Die Landesregierung habe sich in ihrem Koalitionsvertrag zum  Schutz der gentechnikfrei produzierenden Land- und Lebensmittelwirtschaft verpflichtet. Gemeinsam mit dem Saarland sei Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr dem Netzwerk gentechnikfreier Regionen in Europa beigetreten. (mulewf-rlp)
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