24.01.2014 | 18:05:00 | ID: 16926 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Höfken: Das neue Regionalfenster ist immer noch Augenwischerei

Mainz (agrar-PR) - „Eine Kennzeichnung regionaler Produkte ist grundsätzlich der richtige Weg zu mehr Transparenz für Verbraucher“, so die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken zur Zielrichtung des neuen Regionalfensters. Das heute von Bundeslandwirtschaftsminister Friedrich in Berlin vorgestellte Zeichen sei allerdings nach wie vor Augenwischerei, so die Ministerin und erklärte: „Wenn bereits 51 Prozent nachgewiesene Regionalität für eine Kennzeichnung reichen, kann man kaum von einem regionalen Produkt sprechen. Das hilft weder Verbraucherinnen bei ihrer Kaufentscheidung noch den regionalen Anbietern bei der Vermarktung.“

Mit den Nachbesserungen an der ursprünglichen Konzeption des Regionalfensters sei nun zwar wenigstens ein kleiner Fortschritt zu erkennen. So müsse der Gesamtanteil regionaler Produkte auf dem Fenster jetzt angegeben werden müsse. „Zumindest kann der Verbraucher damit selbst entscheiden, ob ihm 51 Prozent Regionalität reichen“, so Höfken. Der Anspruch, der Vermarktung regionaler Produkte einen Schub zu geben, werde damit aber sicher nicht erfüllt.

Außerdem bestehe die Gefahr einer Inflationierung an Regionalbegriffen, denn die Hersteller könnten sich mit der momentanen Lösung nahezu jede beliebige Region selbst definieren. Alles was kleiner ist als Deutschland könne als Region gelten.

Zur Absicherung der Herkunftsangaben soll ein dreistufiges Kontrollsystem eingeführt werden. Hier ist Höfken der Auffassung, dass zwar ein gewisser bürokratischer Aufwand unvermeidbar sei. Das System dürfe aber nicht so aufwendig sein, dass Direktvermarkter oder die häufig im Ehrenamt geführten Regionalmarken von der Nutzung des Zeichens abgeschreckt würden und das Regionalfenster faktisch nur von der Ernährungsindustrie und im großflächigen Lebensmitteleinzelhandel genutzt werde. Höfken: „Wir wollen, dass unsere Dachmarken und Regionalinitiativen nicht durch ein solches Zeichen im Wettbewerb benachteiligt werden. Daher muss nachgearbeitet werden, zum Beispiel durch Schaffung eines einfachen Zertifizierungssystems.“

Es sei versäumt worden, die Kriterien nach den Testläufen zu überprüfen und ent-schlossen nachzujustieren. „Die Chance auf einen Beitrag zu mehr Transparenz bei der Herkunft von Lebensmitteln wurde vertan“, so das Fazit der Ministerin. (mulewf-rlp)
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