Erfurt (agrar-PR) - Thüringen setzt sich bei der Agrarministerkonferenz, die am 27. und 28. September 2018 im nordrhein-westfälischen Bad Sassendorf tagt, für eine staatliche Unterstützung des betrieblichen Risikomanagements in der Landwirtschaft ein. „Die mit dem Klimawandel einhergehenden Wetterextreme verursachen unvorhersehbare Ertragseinbrüche in der Landwirtschaft und enorme Einkommensverluste bei den Agrarbetrieben. Spontane Finanzhilfen sind keine dauerhafte Lösung, sondern wir brauchen nachhaltige Ansätze“, sagt heute Thüringens Landwirtschaftsministerin Birgit Keller. „Ich setze mich bei der Agrarministerkonferenz dafür ein, betriebliche Instrumente der Risikovorsorge staatlich zu unterstützen.“
Keller betont, dass die Agrarbetriebe selbst für eine ausreichende Risikoabsicherung verantwortlich sind. Dazu gehören präventive Maßnahmen wie standortgerechte und bodenschonende Produktionsverfahren. „Darüber hinaus sind betriebliche Instrumente der Risikovorsorge wie Versicherungen für Ernte- bzw. Wetterrisiken eine gute Alternative zu den bisherigen Ad-hoc-Hilfen bei Extremwetterereignissen“, so die Landwirtschaftsministerin.
Bisher sind solche Versicherungen für viele Bauern unerschwinglich. „Eine staatliche Unterstützung ermöglicht es den Landwirten, solche Versicherungen abzuschließen. Bestehende EU-Förderprogramme lassen diese Unterstützung bereits zu. An dem zusätzlichen Finanzaufwand der Länder sollte sich der Bund beteiligen“, fordert Keller.
Die Landwirtschaftsministerin ergänzt: „Darüber hinaus halte ich es für nötig, dass betriebliche Risikomanagement auch steuerlich zu unterstützen. Ich setze mich deshalb für die Einführung einer steuerlichen Risikoausgleichszulage ein, für die das Steuerrecht entsprechend angepasst werden muss.“