21.04.2010 | 00:00:00 | ID: 5449 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Ländliche Räume auf dem Vormarsch

Hannover (agrar-PR) - Vertreter von Ländern und Kommunen beraten "Bad Bevenser Erklärung" zur Rolle ländlicher Räume innerhalb der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland/Metropolregion Hamburg
Am 21. April trafen sich über 120 Vertreter aus den Ländern und mehreren Städten und Gemeinden Niedersachsens, Schleswig-Holsteins, Hamburgs und Mecklenburg-Vorpommerns im Kurhaus Bad Bevensen um die sog. Bad Bevenser Erklärung zu beraten. Die „Bad Bevenser Erklärung" ist Ergebnis einer mehrmonatigen Zusammenarbeit mit dem Ziel, die ländlichen Räume in der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland/Metropolregion Hamburg mit ihren ganz eigenen Stärken zu positionieren. Erstmals liegt nun als Ergebnis der Projektgruppe ein norddeutsches Positionspapier mit konkreten Vorschlägen für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land vor.

Ein Strategiepapier, das ebenfalls auf der Veranstaltung vorgestellt und diskutiert wurde, benennt eine Vielzahl von Handlungsfeldern, in denen die ländlichen Räume gemeinsam mit der Metropole Hamburg künftig mehr Verantwortung übernehmen wollen. Wichtige Themen, die für eine regionale Kooperation zwischen dem ländlichen Raum und den Zentren gesehen werden, sind die Nutzung regenerativer Energieressourcen, der Tourismus, die Sicherung der ambulanten Versorgung im Gesundheitsbereich und die Gesundheitswirtschaft. Aber auch allgemeine Themen der wirtschaftlichen Entwicklung, der Aus- und Weiterbildung, der Kultur sowie im Bereich Verkehr werden für die künftige Zusammenarbeit innerhalb einer großräumigen Verantwortungsgemeinschaft benannt.

Die Teilnehmer versammelten sich auf Einladung von Landrat Dr. Elster, Landkreis Uelzen, der seinerzeit den Anstoß zu diesem

Positionspapier gegeben hatte, im Kurhaus Bad Bevensen. Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen, der auch für die Landesentwicklung zuständig ist, unterstützte in seinem Grußwort die Positionsbestimmung der ländlichen Regionen. Minister Ehlen wörtlich: „Politik für den ländlichen Raum ist mehr als Geldtransfer, Politik für den ländlichen Raum heißt auch, Strategien für den ländlichen Raum und für das Verhältnis von Stadt und Land zu entwickeln. Das Strategie- und das Positionspapier kommen da genau richtig."

Hintergrund:

Die Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden aus den vier Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern beruht auf einer Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Das BMVBS hat 2007 im Rahmen des Aktionsprogramms "Modellvorhaben der Raumordung" (MORO) eine Initiative „Überregionale Partnerschaften - Innovative Projekte zur stadtregionalen Kooperation, Vernetzung und gemeinsamen großräumigen Verantwortung" gestartet und zu einem Wettbewerb aufgerufen. Ziel ist es, den neuen Gedanken der überregionalen Partnerschaften durch reale Beispiele zu konkretisieren und die Praxistauglichkeit zu erproben. Hierbei kamen 7 Modellregionen zum Zuge; unter anderen die "Großräumige Partnerschaft Norddeutschland/Metropolregion Hamburg -MORONord". Die Partnerschaft besteht aus der Metropolregion Hamburg mit der Freien und Hansestadt Hamburg, sechs Kreisen in Schleswig-Holstein und acht Landkreisen in Niedersachsen. Aus dem weiteren metropolitanen Verflechtungsraum sind außerdem die schleswig-holsteinischen Teilräume K.E.R.N.-Region, Region Lübeck und Landesteil Schleswig sowie die mecklenburg-vorpommerischen Teilräume Planungsregion Westmecklenburg und Mittleres Mecklenburg/Rostock beteiligt. Ein weiterer Partner ist die Region Süddänemark.

Hauptziel der großräumigen Partnerschaft ist die bessere Einbindung der Teilräume sowie die Profilierung und wirtschaftliche Zusammenarbeit des Gesamtraums und seiner Teilräume. Hierzu sind innerhalb des Projektes insgesamt 15 Teilprojekte mit unterschiedlicher Zielrichtung initiiert worden. Die Veranstaltung in Bad Bevensen bildet den Abschluss des Teilprojektes „Position beziehen - Ländliche Räume in der überregionalen Partnerschaft". Inhalt und Ziel des Teilprojektes unter der Leitung von Harald Ottmar, des Leiters der Regierungsvertretung Lüneburg, war es, sich mit den Vorstellungen, welche Rolle die ländlichen Räume im Verhältnis zum Metropolkern spielen können, auseinander zu setzen. Chancen und Ansatzpunkte für den ländlichen Raum in der großräumigen Partnerschaft sollten ausgelotet und benannt werden.

Die Ergebnisse der Teilprojekte werden, um die norddeutschen MORO Nord-Zusammenarbeit erfolgreich fortsetzen zu können, in ein „Strategisches Entwicklungskonzept Norddeutsche Raumpartnerschaften" einfließen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Ergebnisse des Modellvorhabens längerfristig in der Metropolregion Hamburg ihre Wirkung zu einer überregionalen Partnerschaft entfalten können.

Die Abschlussveranstaltung des MORO-Projektes „Großräumige Partnerschaft Norddeutsch-land/Metropolregion Hamburg" wird am 17./18. Juni 2010 in Hamburg stattfinden.
Pressekontakt
Frau Andrea Zaldivar Maestro
Telefon: 0511/120-2095
E-Mail: Andrea.ZaldivarMaestro@ml.niedersachsen.de
Pressemeldung Download: 
Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz
Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz
Calenberger Straße 2
30169 Hannover
Deutschland
Telefon:  +49  0511  120-2136 bzw. -2386
Fax:  +49  0511  120-2382
E-Mail:  pressestelle@ml.niedersachsen.de
Web:  www.ml.niedersachsen.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.