Hannover (agrar-PR) -
Vertreter von Ländern und Kommunen beraten "Bad Bevenser Erklärung" zur Rolle ländlicher Räume innerhalb der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland/Metropolregion Hamburg Am 21. April trafen sich über 120 Vertreter aus den Ländern und
mehreren Städten und Gemeinden Niedersachsens, Schleswig-Holsteins,
Hamburgs und Mecklenburg-Vorpommerns im Kurhaus Bad Bevensen um die sog.
Bad Bevenser Erklärung zu beraten. Die „Bad Bevenser Erklärung" ist
Ergebnis einer mehrmonatigen Zusammenarbeit mit dem Ziel, die ländlichen
Räume in der großräumigen Partnerschaft Norddeutschland/Metropolregion
Hamburg mit ihren ganz eigenen Stärken zu positionieren. Erstmals liegt
nun als Ergebnis der Projektgruppe ein norddeutsches Positionspapier mit
konkreten Vorschlägen für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen
Stadt und Land vor.
Ein Strategiepapier, das ebenfalls auf der Veranstaltung vorgestellt
und diskutiert wurde, benennt eine Vielzahl von Handlungsfeldern, in
denen die ländlichen Räume gemeinsam mit der Metropole Hamburg künftig
mehr Verantwortung übernehmen wollen. Wichtige Themen, die für eine
regionale Kooperation zwischen dem ländlichen Raum und den Zentren
gesehen werden, sind die Nutzung regenerativer Energieressourcen, der
Tourismus, die Sicherung der ambulanten Versorgung im Gesundheitsbereich
und die Gesundheitswirtschaft. Aber auch allgemeine Themen der
wirtschaftlichen Entwicklung, der Aus- und Weiterbildung, der Kultur
sowie im Bereich Verkehr werden für die künftige Zusammenarbeit
innerhalb einer großräumigen Verantwortungsgemeinschaft benannt.
Die Teilnehmer versammelten sich auf Einladung von Landrat Dr.
Elster, Landkreis Uelzen, der seinerzeit den Anstoß zu diesem
Positionspapier gegeben hatte, im Kurhaus Bad Bevensen.
Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen, der auch für die
Landesentwicklung zuständig ist, unterstützte in seinem Grußwort die
Positionsbestimmung der ländlichen Regionen. Minister Ehlen wörtlich:
„Politik für den ländlichen Raum ist mehr als Geldtransfer, Politik für
den ländlichen Raum heißt auch, Strategien für den ländlichen Raum und
für das Verhältnis von Stadt und Land zu entwickeln. Das Strategie- und
das Positionspapier kommen da genau richtig."
Hintergrund:
Die Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden aus den vier
Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und
Mecklenburg-Vorpommern beruht auf einer Initiative des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). Das
BMVBS hat 2007 im Rahmen des Aktionsprogramms "Modellvorhaben der
Raumordung" (MORO) eine Initiative „Überregionale Partnerschaften -
Innovative Projekte zur stadtregionalen Kooperation, Vernetzung und
gemeinsamen großräumigen Verantwortung" gestartet und zu einem
Wettbewerb aufgerufen. Ziel ist es, den neuen Gedanken der
überregionalen Partnerschaften durch reale Beispiele zu konkretisieren
und die Praxistauglichkeit zu erproben. Hierbei kamen 7 Modellregionen
zum Zuge; unter anderen die "Großräumige Partnerschaft
Norddeutschland/Metropolregion Hamburg -MORONord". Die Partnerschaft
besteht aus der Metropolregion Hamburg mit der Freien und Hansestadt
Hamburg, sechs Kreisen in Schleswig-Holstein und acht Landkreisen in
Niedersachsen. Aus dem weiteren metropolitanen Verflechtungsraum sind
außerdem die schleswig-holsteinischen Teilräume K.E.R.N.-Region, Region
Lübeck und Landesteil Schleswig sowie die mecklenburg-vorpommerischen
Teilräume Planungsregion Westmecklenburg und Mittleres
Mecklenburg/Rostock beteiligt. Ein weiterer Partner ist die Region
Süddänemark.
Hauptziel der großräumigen Partnerschaft ist die bessere Einbindung
der Teilräume sowie die Profilierung und wirtschaftliche Zusammenarbeit
des Gesamtraums und seiner Teilräume. Hierzu sind innerhalb des
Projektes insgesamt 15 Teilprojekte mit unterschiedlicher Zielrichtung
initiiert worden. Die Veranstaltung in Bad Bevensen bildet den Abschluss
des Teilprojektes „Position beziehen - Ländliche Räume in der
überregionalen Partnerschaft". Inhalt und Ziel des Teilprojektes unter
der Leitung von Harald Ottmar, des Leiters der Regierungsvertretung
Lüneburg, war es, sich mit den Vorstellungen, welche Rolle die
ländlichen Räume im Verhältnis zum Metropolkern spielen können,
auseinander zu setzen. Chancen und Ansatzpunkte für den ländlichen Raum
in der großräumigen Partnerschaft sollten ausgelotet und benannt werden.
Die Ergebnisse der Teilprojekte werden, um die norddeutschen MORO
Nord-Zusammenarbeit erfolgreich fortsetzen zu können, in ein
„Strategisches Entwicklungskonzept Norddeutsche Raumpartnerschaften"
einfließen. Damit soll sichergestellt werden, dass die Ergebnisse des
Modellvorhabens längerfristig in der Metropolregion Hamburg ihre Wirkung
zu einer überregionalen Partnerschaft entfalten können.
Die Abschlussveranstaltung des MORO-Projektes „Großräumige
Partnerschaft Norddeutsch-land/Metropolregion Hamburg" wird am 17./18.
Juni 2010 in Hamburg stattfinden.