17.12.2019 | 17:30:00 | ID: 28156 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Landestierschutzbeauftragte: Appell an Lebensmitteleinzelhandel

Wiesbaden (agrar-PR) - „Keine Rabattschlacht mit Fleisch und Fleischprodukten - nicht nur an Weihnachten!“
Die Hessische Landestierschutzbeauftragte Madeleine Martin fordert sämtliche Beteiligte im deutschen Lebensmitteleinzelhandel auf, zukünftig Fleisch in keiner Form mehr als Lockmittel zu Schleuderpreisen für Verbraucher in die Werbung zu nehmen. Die anstehenden Weihnachtsfeiertage sollten dazu der Auftakt sein:

„Aus Tierschutz-, Umweltschutz- und Gründen der Gesundheit ist es dringend notwendig, den überhöhten Verbrauch von Billigfleisch in Deutschland zu verringern. Er führt zu gesundheitlichen Schäden beim Konsumenten und widerspricht jedem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und zum Tierwohl."

Die heutigen üblichen Haltungsbedingungen in der konventionellen Landwirtschaft berücksichtigen die Bedürfnisse der Tiere nur marginal und schädigen letztlich auch die Umwelt.

Nach Auffassung von Martin greift die Strategie der Bundesregierung, die Verantwortung alleine dem Verbraucher zu zuschieben, aber viel kurz: "Es ist erwiesen, wie wirkungsvoll Werbung sein kann. Deshalb sind gerade auch die Akteure im Lebensmittelhandel in der Pflicht. Es ist verwerflich, auf der einen Seite zu beklagen, dass die Verbraucher zu oft zu Billigfleisch greifen, auf der anderen Seite aber jede Form der Marketingstrategien zu zulassen und zu nutzen, um zum Kauf von Billigfleisch zu verführen".

Fleisch ist schon heute - unter Einrechnung der Folgekosten für Tier, Umwelt oder im Gesundheitsbereich - eigentlich ein hochpreisiges Lebensmittel.

Martin empfiehlt eine Mindestpreisbindung für Fleisch, wie man sie auch beim Verkauf von Büchern kennt.

„Landwirtschaftliche Produktion, gerade die Produktion von Fleisch, sei es von Geflügel, Schweinen oder Rindern, hat mit freier Marktwirtschaft schon lange nichts mehr zu tun. Für eine Branche, die durch staatliche Subventionen derart gelenkt wird, ist die Preisbildung schon längst nicht mehr frei, sondern jetzt bereits Teil planwirtschaftlicher Eingriffe".
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