München (agrar-PR) - Mit der
EU-Agrarpolitik sind
Wirtschaft und Gesellschaft gut gerüstet, um die Herausforderungen der
kommenden Jahre für die Landwirtschaft als Schlüsselbranche Europas und
für 500
Millionen Verbraucher in den 27 EU-Ländern zu bewältigen.
Bauernpräsident Gerd
Sonnleitner verdeutlichte bei der heutigen Frühjahrs-Landesversammlung
des
Bayerischen Bauernverbandes in Herrsching den unschätzbaren Nutzen
dieser
Agrarpolitik für Bauern und Verbraucher. „Landwirtschaft in Europa
leistet viel
und kostet wenig. Wir brauchen auch nach 2013 diese starke
Agrarpolitik“, sagte
Sonnleitner gegenüber den rund 200 Delegierten, Bäuerinnen und Bauern
aus allen
Regionen Bayerns. Bei der Landesversammlung mit dabei waren Dr.
Hans-Peter
Friedrich, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr.
Herbert Dorfmann, EU-Parlamentarier der Europäischen Volkspartei und
Martin
Neumeyer, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten.
In diesem Jahr stehen auf
EU-Ebene wichtige
Entscheidungen an, wie die Agrarpolitik ab 2014 weitergeführt werden
soll. Der
Bauernverband kämpft dafür, dass es auch künftig eine gemeinsame
EU-Agrarpolitik mit einer 1. und 2. Säule und einer Finanzausstattung
auf
mindestens dem bisherigen Niveau geben müsse. Denn es gebe gute Gründe
für die
öffentlichen Zahlungen an die Landwirte. „Unsere Bäuerinnen und Bauern
erbringen eine Vielzahl von gesellschaftlichen Leistungen, die nicht vom
Himmel
fallen, aber oft als selbstverständlich wahrgenommen werden. Sie
erzeugen
sichere hochwertige Lebensmittel für 500 Millionen EU-Bürger, versorgen
mit
nachhaltiger Energie, tragen zum Klimaschutz und den Erhalt der attraktiven
Kulturlandschaft bei. Diese Leistungen unter hohen europäischen Umwelt-
und
Sozialstandards wurden bislang und werden auch künftig nicht über die
Marktpreise für die erzeugten Lebensmittel abgegolten“, machte
Sonnleitner
deutlich.
Deshalb
seien die Bauernfamilien in Bayern und in der EU auch weiterhin auf eine
soziale Marktwirtschaft mit Direktzahlungen und
Marktordnungsinstrumenten als
„Sicherheitsnetz“ angewiesen. Die gemeinsame Agrarpolitik für 27
Mitgliedstaaten der EU und 500 Millionen Einwohner kostet etwa 60
Milliarden
Euro. Das ist weniger als ein Prozent aller
öffentlichen Ausgaben in der EU. „Das sind etwa 29 Cent am Tag für jeden Bürger
in der Europäischen Union.“
Situation
der landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern
Die Bauernfamilien haben ein schwieriges Jahr 2009 hinter sich,
wirtschaftlich und politisch. Umso mehr schätzen die Bauernfamilien die
Aussage
von Ministerpräsident Seehofer, die er kürzlich gegenüber der
Präsidentenkonferenz des Bayerischen Bauernverbandes machte: „Bayern
steht wie
kein anderes Land zu seinen Bauern“. Bauerpräsident Sonnleitner betonte ,
dass
die CSU bei den Koalitionsverhandlungen maßgeblich dazu beigetragen
habe, unbürokratische
und schnell wirksame Hilfen im Umfang von rund einer dreiviertel
Milliarde Euro
für die Bauernfamilien auf den Weg zu bringen. „Die Entlastungen und
Unterstützungen aus dem Sofortprogramm Landwirtschaft der
Bundesregierung haben
bei unseren Betrieben spürbar wirtschaftlichen Druck herausgenommen.“
Alle Betriebe –
Getreidebauern, Milchbauern, Rinder- und Schweinehalter,
Rüben-, Kartoffel-, Gemüse- und Obstbauern – sind in Folge der
Wirtschafts- und
Finanzkrise durch dramatische Preis- und Absatztiefs von enormen
Einkommensverlusten betroffen.
In Bayern
lag der monatliche Durchschnittsverdienst einer selbständigen
Familienarbeitskraft im vergangenen Wirtschaftsjahr bei rund 1.540 Euro
brutto.
Die EU-Direktzahlungen hatten daran durchschnittlich einen Anteil von
gut 60
Prozent.
Der Bayerische Bauernverband sieht in der
Marktarbeit eine zentrale Aufgabe. Hierbei geht es um das Mitwirken an
der
Gestaltung der markpolitischen Rahmenbedingungen: vom Kartellrecht über
den
Tierschutz bis hin zu Veterinärabkommen mit Drittstaaten zur
Erschließung neuer
Exportmärkte. Mit umfassenden Marktinformationen macht der Bauernverband seine
Mitglieder fit für den Wettbewerb. Außerdem werden derzeit in den Regionen
„Netzwerke
Markt“ zu einzelnen Produktbereichen aufgebaut.