26.05.2009 | 00:00:00 | ID: 684 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Landwirtschaftsminister Backhaus: Landesregierung unterstützt Milchbauern

Schwerin (agrar-PR) - Ein aktuelles Bild von der Lage der Milchbauern in Mecklenburg-Vorpommern skizzierte Landwirtschafts-  und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute auf einer Pressekonferenz zum Tag der Milch in Schwerin.

"Die Milchpreise sind auf einem historischen Tiefstand. Aussicht auf Verbesserung besteht im Moment nicht. Im Monat  April wurden im Durchschnitt in Mecklenburg-Vorpommern  21,81 ct/kg Milch gezahlt", so der Minister.

Die Milchproduktion hingegen steige weiter, in Deutschland insgesamt wie auch in Mecklenburg-Vorpommern. So stieg die Milchproduktion in 2008 insgesamt um 1,7%. Daran hat einerseits  die Steigerung der Milchleistung je Kuh um 0,4 % einen Anteil. Zudem stieg aber auch die Zahl der Milchkühe in Mecklenburg-Vorpommern um 2.200 gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend ist bislang auch für 2009 zu erwarten.

"Die Milcherzeuger versuchen demnach, die geringeren Erlöse wegen des niedrigen Milchgeldes durch eine höhere Produktionsmenge zu kompensieren. Vom Standpunkt des einzelnen Landwirts aus betrachtet, ist dieses Verhalten sicher zu verstehen. Doch die Situation insgesamt verbessert sich dadurch nicht", konstatierte der Minister.

Dennoch behaupten sich die Milchbauern auch in dieser extremen Situation. Bislang gebe es nur Einzelfälle von Betriebsaufgaben. Die habe es aber immer gegeben.

"Auch bei Investitionen ist kein Rückgang zu verzeichnen. Die geplanten und bewilligten Vorhaben werden realisiert. Auch neue Anträge gehen weiterhin ein.

Die Milchbauern liegen bei den Investitionen nach wie vor an der Spitze, denn 40 % der Fördergelder bei Investitionen im Bereich Landwirtschaft gehen an die Milchbauern.  Das belegt, dass unsere Strategie richtig ist, die Wettbewerbsposition der Milchbauern durch Investitionen zu verbessern", bekräftigt Minister Backhaus.

Er betonte die große Bedeutung der Milchproduktion für Mecklenburg-Vorpommern. "Die Milcherzeugerbetriebe und Molkereien sind modern und effizient. An den Erlösen aus der Landwirtschaft in M-V hat die Milch einen Anteil von 28 %. Das ist mehr als im Bundesdurchschnitt (25,7). Deshalb wird die Landesregierung alles tun was in ihrer Macht steht, um den Milchbauern zu helfen", erklärte der Minister.

Er unterstrich aber auch, dass  nur europaweit abgestimmte Maßnahmen die Marktsituation entschärfen können und erneuerte seinen Appell an die Bundesregierung, ihre Verantwortung auch wahrzunehmen.

Die Landesregierung werde ihrerseits Maßnahmen ergreifen, um den Milchbauern zu helfen.

Diese zielen erstens auf eine bessere Förderung von Investitionen und zweites auf eine Verbesserung der Liquidität.

So wird u.a. der Bonus für Investitionen in besonders artgerechte Tierhaltungsanlagen auf 10 % erhöht. Damit werden diese Investitionen jetzt mit insgesamt 35 % gefördert. Auch Melkanlagen werden mit diesem Fördersatz förderfähig sein. Die Obergrenze für Investitionen in der laufenden Förderperiode wird auf 2 Mio. € angehoben und das Mindestinvestitionsvolumen auf 20.000 € gesenkt.

Die Landwirtschaftliche  Rentenbank hat in Absprache mit dem Landwirtschaftsministerium  das Liquiditätshilfeprogramm auch für Milcherzeuger geöffnet. Darüber hinaus kündigte der Landwirtschaftsminister ein Landesbürgschaftsprogramm für Betriebsmittelkredite auch für Landwirte an. Auf Antrag können auch Steuerschulden und Pachtzahlungen an das Land gestundet werden.

Landwirte, die aus der Milchproduktion aussteigenden wollen, können Möglichkeiten im Rahmen des Agrarinvestitionsförderungsprogramms  nutzen, um in eine andere Richtung der landwirtschaftlichen Produktion oder in einen Zweig außerhalb der Landwirtschaft umzusteigen. Zudem prüfe das Land den Verzicht auf Rückforderungen   von Fördermitteln.  "Hierzu ist allerdings grundsätzlich eine Einzelfallprüfungen notwendig. Ein pauschaler Verzicht auf eine eventuelle Rückforderung ist nicht mit den Grundsätzen des Haushaltsrechtes vereinbar", betonte der Minister.

Abschließend betonte der Minister dass alle genannten Vorschläge sowohl auf Europäischer, Bundes-  oder Landesebene keine Abkehr von der bisherigen Milchmarktpolitik des Landes darstellten. " Die grundsätzliche Ausrichtung auf mehr Wettbewerbsfähigkeit und weitgehend unreglementierte Märkte bleibt bestehen. Das Ende der Quotenregelung 2015 wird nicht in Frage gestellt", so Minister Backhaus.
Pressekontakt
Frau Eva Klaußner-Ziebarth
Telefon: 0385-588 16003
Fax: 0385-588 16022
E-Mail: e.klaussner-ziebarth@lm.mv-regierung.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
Paulshöher Weg 1
19061 Schwerin
Deutschland
Telefon:  +49  0385  588-0
Fax:  +49  0385  588-6024(25)
E-Mail:  poststelle@lm.mv-regierung.de
Web:  http://www.lm.mv-regierung.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.