07.04.2014 | 09:35:00 | ID: 17469 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Landwirtschaftsministerin Priska Hinz: Ausbildung von Landwirtinnen und Landwirten soll künftig um das Fach „ökologischer Landbau“ erweitert werden

Cottbus / Wiesbaden (agrar-PR) - Agrarministerkonferenz folgt dem Vorschlag Hessens

Die Agrarministerkonferenz in Cottbus ist heute dem Vorschlag Hessens gefolgt, den ökologischen Landbau zukünftig stärker in der Ausbildung der Landwirtinnen und Landwirte zu integrieren. „Ich begrüße es, dass sich die Agrarministerinnen und –minister der Länder einmütig dafür ausgesprochen haben, den ökologischen Landbau, aber auch die Themen Tierwohl, Klimaschutz und Nachhaltigkeit stärker in den Rahmenlehrplänen und der Ausbildungsordnung der Landwirteausbildung zu berücksichtigen“, so die hessische Landwirtschaftsministerin Hinz heute in Cottbus. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ist nun aufgefordert, den Beschluss der Agrarministerkonferenz umzusetzen. „Neben der Einführung eines verpflichtenden Lernfeldes „Ökologischer Landbau“ an den vier Fachschulen in Hessen, stellt dies einen weiteren wichtigen Baustein dar, um die Bildungsangebote zur ökologischen Landbewirtschaftung zu verbessern“, sagte die Ministerin. Gerade in der Landwirtschaft ist der Ausbildungsplatzwechsel üblich, oft auch über Bundesländergrenzen hinaus. Ein bundesweit einheitlicher Rahmenlehrplan ist daher von besonderer Bedeutung.

 

Um eine Verbesserung in den Belangen des Tierwohls zu erreichen, hat sich die Agrarministerkonferenz mit dem Verbot des Tötens männlicher Eintagsküken und dem Ausstieg aus dem Schnabelkürzen bei Legehennen befasst. „Wir waren uns einig, dass wir bei beiden Punkten möglichst bald zu einem Verbot gelangen müssen, um unnötiges Tierleid zu verhindern“, so die Landwirtschaftsministerin. Die derzeit noch zugelassene Praxis soll möglichst bald der Vergangenheit angehören. Derzeit sind Verfahrensweisen absehbar, die Kükentötung und das Schnabelkürzen überflüssig machen.

 

Die Agrarministerkonferenz hat sich auch mit den aktuellen Verhandlungen zu dem Freihandelsabkommen (TTIP) mit den USA befasst. „Durch das geplante Abkommen darf das hohe Umwelt- und Verbraucherschutzniveau in der EU auf dem Gebiet der Grünen Gentechnik nicht abgesenkt werden“, hob Ministerin Hinz hervor. So dürfe beispielsweise das bestehende EU-Importverbot von Hormonfleisch und die Regelungen zum Klonen von Nutztieren auf keinen Fall geopfert werden.

 

Zum Thema der Belastung von Lebens- und Futtermitteln mit dem Herbizid Glyphosat konnte die Agrarministerkonferenz noch kein abschließendes Ergebnis erzielen. „Hessen wird sich in der nächsten Agrarministerkonferenz erneut dafür einsetzen, zu klären, woher die festgestellte Belastung von Teilen der Bevölkerung mit diesem Pflanzenschutzmittelwirkstoff herrührt“, so die Ministerin. Hessen hat in der Konferenz den Bund aufgefordert, die Belastungssituation und die Belastungspfade der Bevölkerung bis zur Herbstkonferenz aufzuklären. Einig war sich die Agrarministerkonferenz aber darüber, dass die Belastung von Lebens- und Futtermitteln durch Rückstände von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen auf das unabdingbare Maß zu begrenzen ist. (hmuelv)
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