08.10.2013 | 21:35:00 | ID: 16203 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

LEADER ist ein Instrument, um auf den demografischen Wandel zu reagieren

Schwerin (agrar-PR) -

Auf der 2. LEADER-Landeskonferenz unterstrich Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, die Bedeutung des LEADER-Ansatzes für die Entwicklung des ländlichen Raumes, vor allem als Instrument gegen die Folgen des demografischen Wandels. "Uns muss bewusst werden: Wir werden weniger, wir werden älter und vieles wird weiter weg sein. Daher müssen Wege gefunden werden, die den ländlichen Raum lebenswerter machen, so dass die Menschen bleiben können und wollen und im Idealfall neue Bewohner hinzukommen. LEADER-Projekte sind dabei eine Möglichkeit, sich diesem Ziel zu nähern", sagte der Minister heute in Schwerin.

Hinter LEADER steht die Idee, die Energien und Ressourcen aller, die zur Entwicklung der ländlichen Räume beitragen können, zu bündeln, indem Partnerschaften auf subregionaler Ebene zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor aufgebaut werden. LEADER überträgt praktisch sowohl die Strategieentwicklung als auch die Finanzierung auf die lokale Ebene, wodurch der Ansatz ein effektives Instrument zur Dezentralisierung ist. "Es zeichnet sich heute besonders durch die Umsetzung von Fördervorhaben nach dem Bottom-up-Prinzip aus. In der jetzigen und in der letzten Förderperiode wurden insgesamt über 101 Mio. Euro über LEADER gefördert und so Gesamtinvestitionen von über 137 Mio. Euro ermöglicht. Das sind Investitionen, die der ländliche Raum dringend braucht", hob der Minister hervor. Beispiele von LEADER-Projekten sind der Jugendbahnhof in Grevesmühlen, das Gesundheitshaus in Mirow oder der Bau eines Gemeindezentrums in Zemitz.

Allerdings ist die zukünftige Aufstellung des LEADER-Programmes noch nicht klar, da wichtige Beschlüsse auf EU- und auf Bundesebene zur zukünftigen Ausgestaltung der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) noch nicht verabschiedet wurden. Aus dem Finanzrahmen der GAP speisen sich auch die LEADER-Programme. "Die aktuelle EU-Förderperiode läuft am 31.12. aus und die relevanten EU-Verordnungen für LEADER liegen zurzeit nur im Entwurfsstadium vor. Mangels verbindlicher sachlicher und finanzieller Regelungen ist es bisher kaum möglich, die neue Förderperiode auf Landesebene konkret zu planen und vorzubereiten", warnte Dr. Backhaus.

 

Hintergrund

LEADER kommt aus dem Französischen und steht für "Liaison entre actions de développement de l'économie rurale" und bedeutet auf Deutsch in etwa"Verbindung zwischen Akteuren zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft".

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat den ländlichen Raum als Verwaltungseinheit definiert, in der weniger als 150 Einwohner je Quadratkilometer leben. Alles andere sind urbane Räume. Das hieße für Mecklenburg-Vorpommern, dass 82 % der Bevölkerung bzw. 1,3 Millionen Menschen im ländlichen Raum leben. Besonders ernst ist die Lage in touristisch wenig erschlossenen Regionen abseits der großen Städte, in denen bereits heute die Bevölkerungsdichte weniger als 25 Einwohner/km² beträgt. In diesen sogenannten peripheren ländlichen Räumen fällt es finanzschwache Kommunen und Landkreise zunehmend schwer, die notwendigen Eigenanteile für Förderprogramme der EU, des Bundes und der Länder aufzubringen.

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