11.07.2012 | 14:25:00 | ID: 13283 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Mäusebefall im Thüringer Becken: Bund soll Zulassung weiterer Wirkstoffe und Ausbringungsmethoden prüfen

Erfurt (agrar-PR) - Reinholz: Mäusebekämpfung darf Umwelt nicht gefährden

Thüringen wird sich auf der nächsten Konferenz der Agrarminister von Bund und Ländern für eine wirksamere Bekämpfung von Feldmäusen in Ackerkulturen einsetzen. Das hat Thüringens Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz anlässlich der Besichtigung geschädigter Flächen heute in Pfiffelbach angekündigt. „Angesichts des massiven Feldmaus-Befalls in mehreren Bundesländern muss der Bund die Zulassung weiterer Wirkstoffe und Ausbringungsmethoden prüfen“, sagte Reinholz.

Der Minister warb bei den Landwirten um Verständnis, dass sich die Landesregierung nicht über geltendes Pflanzenschutzrecht hinwegsetze. „Ich verstehe die Nöte und die Wut der betroffenen Landwirte angesichts der drohenden Ernteverluste. Gleichzeitig dürfen wir durch die Bekämpfung der Mäuse Natur und Umwelt nicht gefährden“, sagte Reinholz. Die Unternehmen der chemischen Industrie forderte der Minister auf, in die Entwicklung neuer Wirkstoffe zu investieren.

Den Landwirten brachte Reinholz neuartige Köderstationen mit nach Pfiffelbach. Die Pappröhren erfüllen die Vorschrift der verdeckten Ausbringung der Mäuseköder und können mit deutlich weniger Aufwand auf den Feldern verteilt werden als die losen Giftlinsen. Bis zur Herbstbestellung sollen auch in Thüringen ausreichende Mengen dieser  Köderstationen verfügbar sein. Zusätzlich sollten bekannte ergänzende Methoden zur Feldmausbekämpfung angewandt werden, wie eine möglichst tiefgründige Bodenbearbeitung oder das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel.

Hintergrund

Derzeit ist allein der Wirkstoff Zinkphosphid zur Nagerbekämpfung im Feld zugelassen. Die Giftkörner dürfen nicht breitflächig auf der Bodenfläche abgelegt werden, sondern dürfen nur mit so genannten Legeflinten direkt in die Mäuselöcher gebracht werden.

Die Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft hatte Ende Mai beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit beantragt, aufgrund des massiven Mäusebefalls Zinkphosphid-Linsen auch großflächig ausbringen zu dürfen sowie den derzeit nicht für die Feldmaus-Bekämpfung zugelassenen Wirkstoff Chlorphacinon anwenden zu können. Beide Anträge lehnte das Bundesamt Ende Juni ab.

Besonders betroffen von der starken Mäusevermehrung sind Gebiete im Thüringer Becken, im Landkreis Sömmerda. Experten schätzen, dass es dort auf rund 40.000 Hektar zum Teil erhebliche Ertragsverluste geben wird.

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