15.04.2013 | 21:05:00 | ID: 14893 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Mecklenburg-Vorpommern fördert Investitionen in der Milchwirtschaft

Schwerin (agrar-PR) - "Die Landesregierung bekennt sich zur gesamten Milchwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern", betonte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Montag auf dem Milchbauerntag am 15. April in Karow und belegte seine Aussage mit Zahlen.
"Deshalb wurde dieser Sektor der Landwirtschaft auch überproportional gefördert. So flossen seit 1991 Zuschüsse von insgesamt fast 570 Millionen Euro in die Milchwirtschaft. Ausgelöst wurden dadurch mehr als 1,7 Milliarden Investitionen. In die Marktstrukturförderung für Molkereien gingen so 52 Prozent der gesamten Markstrukturförderung, beim Agrarinvestitionsförderprogramm AFP liegt der Anteil der Milchviehwirtschaft bei über 42 Prozent."

Das Thema der Veranstaltung war "Milchmarkt ohne Grenzen - Welche Perspektiven bringt die Milchproduktion auf Hochtouren ab 2015?" Dazu erläuterte der Minister die immer komplexer und härter werdenden Marktbedingungen. Ursachen seien u. a. die Flächenkonkurrenz (in M-V sank die Landwirtschaftliche Nutzfläche um ca. 20.000 ha seit 2006), aber auch höhere Anforderungen an den Natur- und Umweltschutz, die Produktionsbeschränkungen zur Folge haben und nicht für jedermann leistbare Investitionen nach sich ziehen können.

Bis 2015 soll die Milch-Quote abgeschafft werden – "im Konsens mit der überwiegenden Zahl der Milcherzeuger und der Molkereien", betonte der Minister. "Daher sehen natürlich auch die Milcherzeuger mit großem Interesse und z.T. sicher auch mit Sorgen, wie die Weichenstellungen in der EU-Agrarpolitik für die kommende Förderperiode erfolgen. In den gegenwärtigen Trilog-Verhandlungen von Europaparlament, Europa-Rat und Regierungschefs", so Dr. Backhaus weiter, "werden entscheidende Weichen auch für den Milchmarkt gestellt."

Die meisten Bauern hätten sich längst auf marktwirtschaftliche Bedingungen eingestellt. Die Milchviehbestände sind in M-V in den zurückliegenden fünf Jahren um ca. 4.000 Tiere gewachsen, die Zahl der Betriebe hat sich jedoch weiter verringert. Hielten 2008 noch 1030 Betriebe Milchvieh, waren es Ende 2012 nur noch knapp 900. Das ist ein Verlust von 13 %.In Gesamt-Deutschland nahm die Zahl der Halter um 17 % ab.

"Zwar setzen sich Konzentration und der Agrarstrukturwandel sich ungebremst fort", unterstrich Dr. Till Backhaus, trotzdem stimme der oft verbreitete Eindruck nicht, dass es in M-V überproportional viele Tiere gebe. Standen 1989 noch 431.000 Milchkühe in den Ställen, sind es heute nur noch 178.000, also fast 60 Prozent weniger.

Überdurchschnittlich gestiegen sei aber die Leistungsfähigkeit der Branche, die besonders modern und tiergerecht arbeitet. Während in Bayern ca. 60 Prozent der Betriebe noch eine Anbindehaltung haben, verfügen in M-V fast alle Betriebe über moderne Boxenlaufställe. Gaben die Kühe in Mecklenburg-Vorpommern 1989 noch 4.694 Kilogramm Milch im Jahr, so liegt der Durchschnitt heute bei 8.899 Kilogramm im Jahr pro Milchkuh. Deutschlandweit ging diese Entwicklung etwas langsamer voran, da liegt der Durchschnitt pro Kuh heute bei jährlich 8.273 Liter.

"Obwohl der Markt momentan wohl als gut bezeichnet werden kann, zählen die Milcherzeuger überwiegend nicht zu den zufriedenen Erzeugern, weil eine vollständige Kostendeckung allein aus der Milcherzeugung heraus für eine Vielzahl von Betrieben nicht erreicht wird", weiß der Landwirtschaftsminister. "Also stellt sich die Frage, ob die gegebenen rechtlichen Möglichkeiten bereits optimal genutzt werden und ob die rechtlichen Reglungen tatsächlich den aktuellen Anforderungen entsprechen?" Selbst der europäischen high level-group "Funktionsweise der Lebensmittelkette" sei es bisher nicht gelungen, eine gemeinsame Position zu unfairen Handelspraktiken zu finden.

"Gefragt sind also zunehmend rechtliche Rahmenbedingungen, die tatsächlich die Verantwortung und Chancen der Unternehmen für mehr Eigen- und Gemeinwohl stärken, damit sich der Staat auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren kann." (PD)
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