08.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1139 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Milchbörse schließt mit Rekordtief

Bonn (agrar-PR) - Milcherzeuger rechnen mit Auslaufen der Milchquotenregelung
Für die Milchbörse im Bereich der alten Bundesländer wurde am 1. Juli ein Gleichgewichtspreis von 0,15 €/kg Quote festgestellt. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, war dies der niedrigste Preis seit Einführung der Milchbörse im Jahr 2000.

Seit dem November vergangenen Jahres, als das Kilogramm Quote noch 0,41 € kostete, ist der Preis damit um rund 64 % abgestürzt. In den neuen Bundesländern schloss die Milchbörse mit 0,08 € Kilogramm Quote gegenüber 0,31 € im November vergangenen Jahres.

Insgesamt haben sich in Nordrhein-Westfalen 820 Landwirte an der Milchbörse beteiligt, teilt der RLV weiter mit und beruft sich dabei auf die offiziellen Zahlen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. 272 Teilnehmer waren Anbieter, 548 Landwirte wollten Milchquote kaufen. Mit rund 36 Mio. kg lag die Nachfrage um mehr als das Doppelte über dem Angebot in Höhe von rund 14,9 Mio. kg.

Der RLV sieht in den stark rückläufigen Quotenpreisen eine klare Reaktion der Milcherzeuger auf das Auslaufen der Milchquotenregelung in 2015. Darüber hinaus sei die Entwicklung ein deutliches Zeichen dafür, wie schlecht auch wachstumswillige Milchviehbetriebe angesichts der anhaltend schlechten Milchpreise ihre wirtschaftliche Lage sähen. Die ohnehin geringen finanziellen Spielräume müssen daher in die nachhaltige Entwicklung der Betriebe fließen. Der Zukauf von Milchquoten bei sinkenden Milcherzeugerpreisen zeige aber auch, dass trotz der momentanen Krise viele Milcherzeuger weiterhin an die Zukunft der Milchproduktion in Deutschland glauben.

Zum Hintergrund: Milchquoten sind Lieferrechte, die Landwirte benötigen, um Milch verkaufen zu dürfen. Seit dem 1. April 2000 können Milchquoten in Deutschland nur über die amtlichen Verkaufsstellen gehandelt werden. In Nordrhein-Westfalen ist die Landwirtschaftskammer zuständig für die Quotenbörse. Anbieter an der Börse sind Landwirte, die die Milchviehhaltung aufgeben. Nachfrager sind Landwirte, die die Milchviehhaltung ausdehnen wollen und dafür zusätzlich Quoten benötigen. An der Milchbörse bekommt nicht derjenige alles, der am meisten bietet, sondern die Verkaufsstelle ermittelt aus den angegebenen Geboten und Angeboten einen Gleichgewichtspreis. Zu diesem Preis erhalten Landwirte, die ihr Gebot in Höhe des Gleichgewichtspreises abgegeben haben, ihren Anteil an der angebotenen Quote.
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