16.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2280 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Milcherzeuger sind verzweifelt - EU-Kommission muss sofort handeln

Friedrichsdorf / Ts. (agrar-PR) - „Wenn Landwirte in diesen Tagen ihre Milch wegschütten, dann ist dies ein Ausdruck ihrer Verzweiflung“, sagte der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Friedhelm Schneider, heute in Friedrichsdorf. Auslöser seien die seit Monaten sinkenden Milchpreise, die auf einem bislang noch nicht da gewesenen Tiefpunkt angelangt sind.  Er forderte EU-Kommissarin Mariann Fischer Boel auf,
ihre Untätigkeit aufzugeben und Absatz fördernde und Markt entlastende Maßnahmen, wie vom Bauernverband seit längerem vorgeschlagen, unverzüglich auf den Weg zu bringen. Die Nachfrage müsse sofort angekurbelt werden, beispielsweise durch die Verstärkung der Exportaktivitäten, die Wiedereinführung der Beihilfen für Bäckerbutter, Speiseeis und für Sozialhilfeeinrichtungen, durch Verfütterungsbeihilfen für Milchpulver und nicht zuletzt den weiteren Ausbau von Schulmilchprogrammen. Wichtig sei darüber hinaus eine Anhebung der Interventionspreise und die Aussetzung der jährlichen Milchquotenerhöhungen in der EU. 
Präsident Schneider bekräftigte die Vorschläge des Hessischen Bauernverbandes aus dem Notprogramm Milch (siehe "Positionen") mit Herauskauf- und Verrentungsprogrammen. Hierbei sei entscheidend, dass alle Maßnahmen EU-weit umgesetzt werden. 
Präsident Schneider appellierte auch an die Molkereien, ihre Marktposition gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel, z.B. durch die Bündelung ihres Angebotes, zu stärken. Unabhängig davon müssten die Handelsketten und Discounter ihren zerstörerischen Preiskampf beenden. In diesem Punkt sei auch die Politik gefordert, schnellstens gegenzusteuern. 
Abschließend wies Präsident Schneider darauf hin, dass jetzt sofort gehandelt werden müsse. Die in ihrer Existenz bedrohten Milchbauern, Getreide- und Gemüseerzeuger hätten keinerlei Verständnis für die Hinhaltetaktik der EU-Kommission.
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