Hannover (agrar-PR) - Zum jüngsten Börsentermin am 1. Juli sind die Preise für Milchquoten
auf ein neues historisches Tief gefallen. Nach Angaben des Landvolks
Niedersachsen mussten im Übertragungsgebiet West, das die alten
Bundesländer umfasst, nur noch 15 Cent pro kg Milchlieferrecht bezahlt
werden, das waren neun Cent weniger als beim vorangegangenen
Handelstermin im April. In den neuen Bundesländern unterschritt der
Quotenpreis mit acht Cent pro kg sogar erstmals die zehn-Cent-Marke. In
den Jahren nach der Jahrtausendwende hatte der Quotenpreis noch knapp
unter einem Euro gelegen. Gegenüber April ist das Angebot an
Milchquoten von aufgebenden Betrieben deutlich zurückgegangen, während
die Nachfrage wieder gestiegen ist und höher lag als das Angebot.
Dennoch kam der überwiegende Teil der Nachfrager zum Zuge. Insgesamt
wurden 216,5 Mio. kg Milchquoten übertragen. Dabei musste Niedersachsen
erneut wie bereits im April Quoten an andere Bundesländer abgeben,
während zuvor meist Quoten aus anderen Ländern nach Niedersachsen
geflossen waren. Mit den deutlich niedrigeren Quotenpreisen reagieren
die Bauern auf das bis 2015 bevorstehende Auslaufen der
Milchquotenregelung. Der Preisrückgang spiegelt aber auch die zurzeit
sehr schwierige wirtschaftliche Situation der Milcherzeuger wider.
Dennoch haben offenbar viele Milcherzeuger Vertrauen in die Zukunft und
wollen ihre Betriebe mit dem Quotenzukauf weiter entwickeln.