02.10.2011 | 10:02:00 | ID: 10831 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister Backhaus: Erde schützen, die für das Essen auf dem Tisch sorgt

Anklam (agrar-PR) - "Widrige Witterungsumstände haben den Landwirten viel Kopfzerbrechen bereitet und ihnen all ihr Wissen und Können abverlangt.
Ich kann den Landwirten in dieser angespannten Situation versichern, dass die Landesregierung an ihrer Seite steht. Das Instrumentarium reicht dabei von Zahlungsstundungen und früherer Auszahlung von Leistungen bis zu Liquiditätshilfen", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus am Sonntag (2. Oktober 2011) auf dem 21. Landeserntedankfest in der Hansestadt Anklam.

Erstmals richtet in Mecklenburg-Vorpommern eine Stadt diese Veranstaltung zum zweiten Mal aus. Die Hansestadt Anklam war bereits 1999 Ausrichter des Landeserntedankfestes.

"Mit dem Erntedankfest wird alljährlich an die Arbeit der Landwirte erinnert und daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu verfügen. Die Abhängigkeit von der Natur kann auch mit neuester Technologie und umfangreichem Wissen der Produzenten nicht aufgehoben werden. Das ist uns in diesem Jahr in einem Ausmaß deutlich geworden, wie es wohl niemand von uns bisher erlebt hat", so Landwirtschaftsminister Backhaus.

Beim Winterraps liegt die Ertragsmeldung im Mittel des Landes mit 27,6 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) deutlich unter dem langjährigen Mittel von 39,3 dt/ha. Auch die Erträge von Winterweizen sind mit 66,2 dt/ha deutlich geringer gegenüber den sonst durchschnittlichen 73,7 dt/ha. Beim Roggen ist es mit 44,8 dt/ha gegenüber 47,2 dt/ha ähnlich. Darüber hinaus waren meist auch keine guten Qualitäten mehr zu erwarten.

Lediglich beim Sommergetreide und Sommerraps waren die Erträge besser als im langjährigen Mittel.

Bei den Kartoffeln ist der Ansatz zwar geringer, aber dafür die Knollen größer und damit der Ertrag im Durchschnitt.

Die gerade begonnene Maisernte lässt gute Erträge erwarten.

"Trotz der extremen Witterung und der darauf basierenden schwierigen Ernte muss in Deutschland niemand hungern. Ein Blick nach Ostafrika offenbart eine andere Welt. Von der Dürrekatastrophe dort sind mehr als 11,5 Mio. Menschen betroffen. Dieses Elend darf uns nicht unberührt lassen. Wir leben in einer Region der Welt, die fast jährlich eine größere Ernte ermöglicht als hier verbraucht wird, ohne dass damit ein Raubbau an der Natur verbunden wäre", betonte der Minister in seiner Festrede.

Er ging auch auf die zunehmende Entfremdung des Menschen von der Natur ein, die ihn ernährt. "Es gibt selbst in den ländlichen Räumen immer weniger Landwirtschaftsbetriebe und immer weniger Tiere, die auf Wiesen und Weiden zu beobachten sind. Die Distanz des Verbrauchers zum Produzenten der Rohstoffe wächst unaufhörlich. Deshalb sind auch die Bedeutung und der Hintergrund des Erntedanks immer schwerer zu vermitteln.

"Ich betrachte es deshalb als meine Aufgabe, den Menschen wieder bewusst zu machen, dass es unsere Erde ist, die für das Essen auf unserem Tisch sorgt. Und es sind unsere Landwirte, die die Verantwortung dafür haben, dass es auch in 100 Jahren noch so ist." (PD)
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