13.05.2016 | 12:30:00 | ID: 22305 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister Backhaus kritisiert ungenügende Aufklärung in Sachen Glyphosat

Schwerin (agrar-PR) - Die gestern verkündete Entscheidung der SPD-Bundesministerien, einer Verlängerung der Zulassung von Glyphosat auf EU-Ebene nicht zuzustimmen, hat Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus mit Enttäuschung zur Kenntnis genommen. „Mir scheint, hier hat man ein Urteil vor allem aus dem Bauch heraus getroffen, ohne sich umfassend mit der Materie auseinanderzusetzen. Man verspielt somit die Chance tatsächlich zu einer wissensbasierten Einschätzung über die Vorzüge und Risiken von Glyphosat zu kommen“, so Backhaus.

Die Agrarminister der Länder haben sich auf der Agrarministerkonferenz im April umfassend mit dem Thema Pflanzenschutzmittel auseinandergesetzt und sich für eine Reduzierung ausgesprochen. Die Zustimmung zur Neuzulassung von Glyphosat sollte an Auflagen geknüpft werden, wie z. B. das Verbot der Ausbringung auf öffentlichen Grünflächen und des Einsatzes zu privaten Zwecken. „Dies schien mir ein guter Kompromiss, den Bund und Länder und somit auch die Grün- und SPD geführten Landwirtschafsressorts gemeinsam getragen haben“, so Backhaus.

Ein komplettes Verbot von Glyphosat hingegen hätte weitreichende Konsequenzen, die man bei dieser Entscheidung wohl nicht im Blick gehabt habe. „Dem Umweltschutz hat man damit auf jeden Fall einen Bärendienst erwiesen“, so Backhaus. Ein Verzicht von Glyphosat macht den Einsatz von Pflügen und weiteren Arbeitsgängen zur Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft wieder notwendig. Das führt zu einem höheren Energieverbrauch damit zu einem stärkeren CO2-Ausstoß. Zudem hat diese Art der Bodenbearbeitung negative Auswirkungen auf die Biodiversität und erhöht zudem die Bodenerosion durch Wind und Wasser“, erläutert der Landwirtschaftsminister.

Den Ländern seien zudem keine Studien bekannt, die belegen, dass Glyphosat ein krebserregendes Mittel sei. „Sollte es jedoch neue Hinweise auf gesundheitsschädliche Wirkungen gegeben haben, hätte ich von Bundesverbraucherschutzminister Schmidt erwartet, dass er diese den Ländern auch mitteile.“
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