Stuttgart (agrar-PR) -
Minister Peter Hauk besuchte Hohenloher Molkerei e.G. und Betriebe von Milcherzeugern
in Hohenlohe "Die Anforderungen an die Wettbewerbsfähigkeit und Marktorientierung
sowohl der milcherzeugenden als auch der milchverarbeitenden Betriebe
werden zukünftig weiter steigen. Wichtiges Ziel der Landesregierung ist
deshalb ein leistungsfähiger, zukunftsorientierter Milchsektor in
Baden-Württemberg. Dazu ist ein Handeln auf verschiedenen Ebenen und
Hand in Hand mit allen Akteuren notwendig. Baden-Württemberg steht
hinter der Milchwirtschaft im Land und wird alles dafür tun, dass Milch
aus Baden-Württemberg eine Zukunft hat", sagte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Peter Hauk MdL, am Montag (31. August) bei seinem Besuch der Hohenloher
Molkerei eG und zwei Milchviehbetrieben (Landkreis Hohenlohe).
Die Milchwirtschaft befindet sich derzeit global in einer
außerordentlich angespannten Marktsituation. Nicht nur in Deutschland,
sondern europa- und weltweit sind die Milchpreise auf einem historisch
niedrigen Niveau. Deutschland ist größter Milchproduzent der EU und
Nettoexporteur. Der Milchmarkt in Deutschland ist mit dem
EU-Binnenmarkt eng verflochten, circa 44 Prozent der deutschen
Milchmenge gehen als Milchprodukte in den Export, gleichzeitig werden
Importe in Höhe von circa 35 Prozent der Erzeugungsmenge Deutschlands
durchgeführt. "Die EU-Milchquotenregelung läuft im Jahr 2015 aus. Eine
staatlich gelenkte Mengenbegrenzung wird daher zukünftig nicht mehr
stattfinden, der Milchmarkt wird damit wie die Märkte für andere
landwirtschaftliche Produkte liberalisiert", erläuterte Minister Hauk.
In Baden-Württemberg sind über 11.000 Milchviehhalter mit ihren
Familien in der Milchproduktion tätig, darüber hinaus beschäftigen die
Molkereien im Land rund 4.500 Mitarbeiter/innen. Die Milcherzeugung und
Milchverarbeitung ist damit eine der wichtigsten Branchen der
heimischen Ernährungsindustrie und gleichzeitig ein Rückgrat für den
ländlichen Raum, insbesondere in den Grünland- und
Mittelgebirgsregionen des Landes. "Ihre Zukunft zu sichern, ist unser
oberstes Ziel", hob Hauk hervor.
Starke Unternehmen im Land
"Unsere baden-württembergischen Molkereien konnten bisher im
Bundesvergleich überdurchschnittliche Erzeugerpreise erwirtschaften und
Betriebe wie die Hohenloher Molkerei, die als Genossenschaft im
Eigentum der Milcherzeuger ist, stehen auf wirtschaftlich gesunden
Füßen", erläuterte der Minister.
"Ich schätze und anerkenne die
Leistungen der Geschäftsleitung, des Ehrenamts und der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in den Molkereien. Vor allem in einer angespannten
Marktsituation verlangt die Behauptung im Markt und die notwendige
Weiterentwicklung der Unternehmen enorme Anstrengungen aller
Beteiligten".
Zukünftig wird es noch viel mehr von starken, marktorientierten
Molkereiunternehmen abhängig sein, ob es gelingt, auskömmliche
Milchpreise zu erwirtschaften. Eine wettbewerbsfähige Milchviehhaltung
ist ohne eine leistungsfähige Molkereiwirtschaft nicht möglich, so
Minister Hauk.
Das Land fördere die Molkereiwirtschaft und die Milchvermarktung in
Baden-Württemberg beispielsweise über die Fort-, Aus-, und
Weiterbildung der Molkereimitarbeiter/innen am Landwirtschaftlichen
Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild
und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) in Wangen. Darüber hinaus
unterstützt das Land ein aktuelles Forschungsprojekt, in dem die
Abteilungen Milchwirtschaft des LAZBW in Wangen und die Universität
Hohenheim mit mittelständischen Molkereien und milchverarbeitenden
Unternehmen zur Entwicklung und Erprobung neuer innovativer
Herstellungsprozesse und Produkte zusammenarbeiten. Zudem können
Investitionen in Molkereien beispielsweise in innovative Produkte, zur
Verbesserung der Produkt- und Prozessqualität oder im Zusammenhang mit
Kooperationen/Fusionen gefördert werden.
Milcherzeugung fit für Herausforderungen der Zukunft machen
"Viele unserer Milchviehbetriebe haben in den vergangenen Jahren
eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Mit Fleiß, Können und
unter hohem finanziellem Risiko haben sie ihre Betriebe
weiterentwickelt,
in moderne, tiergerechte und arbeitswirtschaftlich
optimierte Ställe investiert", sagte Minister Hauk.
Diese Unternehmer sicherten die Wertschöpfung über die
Milchviehhaltung. Sie produzieren den qualitativ hochwertigen 'Rohstoff
Milch', den die Molkereien zu hochwertigen Produkten veredeln.
Gleichzeitig nutzt und erhält die Milchviehhaltung einen großen Teil
unserer Grünlandflächen, die immerhin fast 40 Prozent unserer
landwirtschaftlichen Nutzfläche ausmachen. Das Land setzt auf eine
aktive Unterstützung der Landwirte bei der laufenden Verbesserung und
Weiterentwicklung ihrer Betriebe.
"Wir tun dies beispielsweise mit der Agrarinvestitionsförderung zu
attraktiven Konditionen für Milchviehbetriebe, aber auch mit der
Förderung der Diversifizierung wie beispielsweise dem Tourismus",
betonte der Minister. Das bewährte MEKA-Programm honoriere
verschiedenste Umweltleistungen der Landwirte. Die Unterstützung für
den ökologischen Landbau im MEKA werde deutlich angehoben und je nach
Kulturart erhielten die Landwirte zwischen zehn und 25 Prozent höhere
Fördersätze.
Wichtig sei darüber hinaus für die Betriebe das Beratungsangebot
durch die Berater/innen an den Landratsämtern und in der
Spezialberatung der Beratungsdienste, die von den Landesanstalten in
Aulendorf und Schwäbisch Gmünd fachlich unterstützt werden. Angesichts
der Herausforderungen für Milchviehhalter wurde das Angebot zum
Beispiel durch das Beratungsprojekt 'Schwarzwald' und die Durchführung
von Unternehmerseminaren bereits gestärkt und würde im Herbst / Winter
noch ausgebaut.
"Wir stehen zu unseren Milchviehbetrieben und den Molkereien im Land
und bieten mit einem breiten Maßnahmenbündel Unterstützung in der
betrieblichen Weiterentwicklung sowie der Stärkung der Vermarktung. Das
Land setzt auf eine aktive Unterstützung der Milchwirtschaft, um damit
die regionale Wertschöpfung und den Absatz heimischer Produkte zu
fördern und auszubauen," bekräftigte Minister Hauk.
Weitere Informationen zur Milchpolitik in Baden-Württemberg sind auf
der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum
unter
www.mlr.baden-wuerttemberg.de abrufbar.