31.08.2009 | 00:00:00 | ID: 1927 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister Peter Hauk MdL: "Baden-Württemberg steht hinter seiner Milchwirtschaft"

Stuttgart (agrar-PR) - Minister Peter Hauk besuchte Hohenloher Molkerei e.G. und Betriebe von Milcherzeugern in Hohenlohe
"Die Anforderungen an die Wettbewerbsfähigkeit und Marktorientierung sowohl der milcherzeugenden als auch der milchverarbeitenden Betriebe werden zukünftig weiter steigen. Wichtiges Ziel der Landesregierung ist deshalb ein leistungsfähiger, zukunftsorientierter Milchsektor in Baden-Württemberg. Dazu ist ein Handeln auf verschiedenen Ebenen und Hand in Hand mit allen Akteuren notwendig. Baden-Württemberg steht hinter der Milchwirtschaft im Land und wird alles dafür tun, dass Milch aus Baden-Württemberg eine Zukunft hat", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Montag (31. August) bei seinem Besuch der Hohenloher Molkerei eG und zwei Milchviehbetrieben (Landkreis Hohenlohe).

Die Milchwirtschaft befindet sich derzeit global in einer außerordentlich angespannten Marktsituation. Nicht nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit sind die Milchpreise auf einem historisch niedrigen Niveau. Deutschland ist größter Milchproduzent der EU und Nettoexporteur. Der Milchmarkt in Deutschland ist mit dem EU-Binnenmarkt eng verflochten, circa 44 Prozent der deutschen Milchmenge gehen als Milchprodukte in den Export, gleichzeitig werden Importe in Höhe von circa 35 Prozent der Erzeugungsmenge Deutschlands durchgeführt. "Die EU-Milchquotenregelung läuft im Jahr 2015 aus. Eine staatlich gelenkte Mengenbegrenzung wird daher zukünftig nicht mehr stattfinden, der Milchmarkt wird damit wie die Märkte für andere landwirtschaftliche Produkte liberalisiert", erläuterte Minister Hauk.

In Baden-Württemberg sind über 11.000 Milchviehhalter mit ihren Familien in der Milchproduktion tätig, darüber hinaus beschäftigen die Molkereien im Land rund 4.500 Mitarbeiter/innen. Die Milcherzeugung und Milchverarbeitung ist damit eine der wichtigsten Branchen der heimischen Ernährungsindustrie und gleichzeitig ein Rückgrat für den ländlichen Raum, insbesondere in den Grünland- und Mittelgebirgsregionen des Landes. "Ihre Zukunft zu sichern, ist unser oberstes Ziel", hob Hauk hervor.

Starke Unternehmen im Land

"Unsere baden-württembergischen Molkereien konnten bisher im Bundesvergleich überdurchschnittliche Erzeugerpreise erwirtschaften und Betriebe wie die Hohenloher Molkerei, die als Genossenschaft im Eigentum der Milcherzeuger ist, stehen auf wirtschaftlich gesunden Füßen", erläuterte der Minister.
"Ich schätze und anerkenne die Leistungen der Geschäftsleitung, des Ehrenamts und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Molkereien. Vor allem in einer angespannten Marktsituation verlangt die Behauptung im Markt und die notwendige Weiterentwicklung der Unternehmen enorme Anstrengungen aller Beteiligten".

Zukünftig wird es noch viel mehr von starken, marktorientierten Molkereiunternehmen abhängig sein, ob es gelingt, auskömmliche Milchpreise zu erwirtschaften. Eine wettbewerbsfähige Milchviehhaltung ist ohne eine leistungsfähige Molkereiwirtschaft nicht möglich, so Minister Hauk.

Das Land fördere die Molkereiwirtschaft und die Milchvermarktung in Baden-Württemberg beispielsweise über die Fort-, Aus-, und Weiterbildung der Molkereimitarbeiter/innen am Landwirtschaftlichen Zentrum für Rinderhaltung, Grünlandwirtschaft, Milchwirtschaft, Wild und Fischerei Baden-Württemberg (LAZBW) in Wangen. Darüber hinaus unterstützt das Land ein aktuelles Forschungsprojekt, in dem die Abteilungen Milchwirtschaft des LAZBW in Wangen und die Universität Hohenheim mit mittelständischen Molkereien und milchverarbeitenden Unternehmen zur Entwicklung und Erprobung neuer innovativer Herstellungsprozesse und Produkte zusammenarbeiten. Zudem können Investitionen in Molkereien beispielsweise in innovative Produkte, zur Verbesserung der Produkt- und Prozessqualität oder im Zusammenhang mit Kooperationen/Fusionen gefördert werden.

Milcherzeugung fit für Herausforderungen der Zukunft machen

"Viele unserer Milchviehbetriebe haben in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Mit Fleiß, Können und unter hohem finanziellem Risiko haben sie ihre Betriebe weiterentwickelt,
in moderne, tiergerechte und arbeitswirtschaftlich optimierte Ställe investiert", sagte Minister Hauk.

Diese Unternehmer sicherten die Wertschöpfung über die Milchviehhaltung. Sie produzieren den qualitativ hochwertigen 'Rohstoff Milch', den die Molkereien zu hochwertigen Produkten veredeln. Gleichzeitig nutzt und erhält die Milchviehhaltung einen großen Teil unserer Grünlandflächen, die immerhin fast 40 Prozent unserer landwirtschaftlichen Nutzfläche ausmachen. Das Land setzt auf eine aktive Unterstützung der Landwirte bei der laufenden Verbesserung und Weiterentwicklung ihrer Betriebe.

"Wir tun dies beispielsweise mit der Agrarinvestitionsförderung zu attraktiven Konditionen für Milchviehbetriebe, aber auch mit der Förderung der Diversifizierung wie beispielsweise dem Tourismus", betonte der Minister. Das bewährte MEKA-Programm honoriere verschiedenste Umweltleistungen der Landwirte. Die Unterstützung für den ökologischen Landbau im MEKA werde deutlich angehoben und je nach Kulturart erhielten die Landwirte zwischen zehn und 25 Prozent höhere Fördersätze.

Wichtig sei darüber hinaus für die Betriebe das Beratungsangebot durch die Berater/innen an den Landratsämtern und in der Spezialberatung der Beratungsdienste, die von den Landesanstalten in Aulendorf und Schwäbisch Gmünd fachlich unterstützt werden. Angesichts der Herausforderungen für Milchviehhalter wurde das Angebot zum Beispiel durch das Beratungsprojekt 'Schwarzwald' und die Durchführung von Unternehmerseminaren bereits gestärkt und würde im Herbst / Winter noch ausgebaut.

"Wir stehen zu unseren Milchviehbetrieben und den Molkereien im Land und bieten mit einem breiten Maßnahmenbündel Unterstützung in der betrieblichen Weiterentwicklung sowie der Stärkung der Vermarktung. Das Land setzt auf eine aktive Unterstützung der Milchwirtschaft, um damit die regionale Wertschöpfung und den Absatz heimischer Produkte zu fördern und auszubauen," bekräftigte Minister Hauk.

Weitere Informationen zur Milchpolitik in Baden-Württemberg sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de abrufbar.
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