04.02.2010 | 00:00:00 | ID: 4696 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister Peter Hauk MdL: "In wirtschaftlich schwierigen Zeiten bedarf es einer klar strukturierten Politik"

Stuttgart (agrar-PR) - "Gerade für die finanziell schwierigen Jahre 2010 und 2011 ist es Ziel der Landesregierung, die richtigen Schwerpunkte zu setzen. Wir stehen deshalb für eine leistungsfähige Landwirtschaft mit Zukunft, für eine Politik im Interesse der Verbraucher, für eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Ressourcen im Einklang mit der Natur und für einen starken und innovativen Ländlichen Raum", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (4. Februar) anlässlich der Beratung des Haushaltsplanes 2010/2011 im Stuttgarter Landtag. Trotz finanzieller Herausforderungen müssten im Haushaltsplan die richtigen Weichen für eine optimale Entwicklung des Landes gestellt werden.

Landwirtschaftspolitik muss verlässlich sein

Die Landesregierung bekenne sich zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Ressourcen im Einklang mit der Natur. Dazu gehöre auch eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft. "Die bäuerliche Landwirtschaft in Baden-Württemberg ist für die kommenden Herausforderungen sehr gut aufgestellt. Aufgabe der Gesellschaft ist es, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Landwirtschaft zu sichern und zu verbessern", so Landwirtschaftsminister Hauk. Obwohl an der weiteren Liberalisierung der Agrarmärkte kein Weg vorbeiführen werde, sei die heimische Landwirtschaft im Hinblick auf die im Vergleich zu den Mitbewerbern beispielsweise in Südamerika oder Asien höheren Produktionsstandards im Inland bei Tier-, Natur- oder Umweltschutz auf eine Unterstützung in Form von Ausgleichszahlungen angewiesen. Nur so könne gewährleistet werden, dass die heimische Landwirtschaft auch künftig sichere und hochwertige Lebensmittel produzieren oder die wertvolle Kulturlandschaft mit prägenden Landschaftsbildern offenhalten und pflegen könne. Gerade im Bereich Landwirtschaft, in dem eine langfristige Planung unumgänglich ist, muss die Politik auch im Haushalt auf Kontinuität setzen. Baden-Württemberg hält deshalb an seinen erfolgreichen Programmen fest, die in Europa vorbildhaft sind. "Wir sind und bleiben verlässlicher Partner für unsere Landwirte", so Peter Hauk.

Landesregierung bekennt sich zu umfassendem Natur- und Artenschutz

"Vor allem zur Verbesserung des Artenschutzes werden wir die Mittel für den Naturschutz in den Jahren 2010 und 2011 um jeweils 2,3 Millionen Euro aufstocken", so Minister Hauk. Damit sind jährlich rund 26,7 Millionen Euro an Landesmitteln für Naturschutzziele vorgesehen. Ergänzt werden diese durch weitere rund neun Millionen Euro an EU-Mitteln. Die Landesregierung bekenne sich damit deutlich zu einem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und stehe für einen umfassenden und zielgerichteten Natur- und Artenschutz.

ForstBW verkörpert moderne Form der Waldwirtschaft

"Baden-Württemberg hat einen der leistungsfähigsten Forstbetriebe Europas. Naturschutz und die Berücksichtigung vielfältiger sozialer Aspekte gehen bei seiner Bewirtschaftung Hand in Hand mit wirtschaftlichem Erfolg", so Minister Hauk. Der Landesbetrieb ForstBW werde in den Jahren 2010 rund 23,8 Millionen beziehungsweise 2011 rund 25,5 Millionen Euro für den Landeshaushalt erwirtschaften. Waldwirtschaft, wie sie in Baden-Württemberg betrieben werde, sei angewandter Natur- und Klimaschutz. Die erfreulich gute Nachfrage nach dem klimafreundlichen Bau- und Rohstoff Holz sei der Schlüssel zum Erfolg für eine moderne Waldbewirtschaftung. Die im Rahmen der Nachhaltigkeit zur Verfügung stehenden Nutzungspotenziale sollen im Rahmen einer naturnahen Waldbewirtschaftung weiter ausgeschöpft werden.

Breitbandausbau bleibt Schwerpunkt bei Förderung des Ländlichen Raums

Über ein Drittel der Bevölkerung Baden-Württembergs lebe im Ländlichen Raum. Gerade angesichts der Finanz- und Konjunkturkrise erweise sich die Stärke des Ländlichen Raums mit seiner leistungsfähigen, mittelständischen Wirtschaftsstruktur als ein starkes Rückgrat des Landes. "Die Politik für den Ländlichen Raum muss neben der Agrarproduktion vor allem die Weiterentwicklung der Infrastruktur im Auge behalten", so Hauk. Dabei sei vor allem die flächendeckende Verfügbarkeit von schnellen Internetverbindungen wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität eines Ortes oder einer Region. Baden-Württemberg stehe europaweit für einen starken und innovativen Ländlichen Raum. Damit dies so bleibe, werde das Land weiter in die Förderung des Breitbandausbaus zur umfassenden Anbindung des Ländlichen Raums an die Datenautobahn investieren. Dafür nehme das Land Fördermittel in Höhe von insgesamt 27,9 Millionen Euro in die Hand. Die aktuell stark steigende Nachfrage der Kommunen nach Fördermitteln zeige, dass die Landesregierung auf dem richtigen Weg sei und dass sich die Förderprogramme sehr gut an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger im Land orientieren würden.

Land setzt weiterhin Maßstäbe im Verbraucherschutz

"Verbraucherschutz und Verbraucherpolitik sind Aufgaben, die fast alle Lebensbereiche der Bürgerinnen und Bürger der Landes direkt und unmittelbar betreffen", sagte der Minister. Die Kosten für Strom und Gas sowie die Transparenz von Finanzdienstleistungen seien Themen, die das tägliche Leben eines jeden Menschen betreffen. Aufgabe der Politik sei es, die Menschen in einer immer komplexeren Welt mit den Fragen und den Problemen, die sich im Zusammenhang mit eben diesen Feldern ergeben würden, nicht alleine zu lassen. Vor allem im Verhältnis zu den oft sehr großen Energieanbietern, Banken und Finanzdienstleistern seien die Bürgerinnen und Bürger auf die regulierenden Elemente einer sozialen Marktwirtschaft angewiesen.

Für den Bereich des wirtschaftlichen und rechtlichen Verbraucherschutz würden in den Jahren 2010 und 2011 neben dem Thema 'Transparenz bei Energielieferungen und Finanzdienstleistungen' vor allem die Verbraucherinformation und die Verbraucherbildung im Vordergrund stehen. Der Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes, also die Sicherheit der Lebensmittel von der Produktion über die Verarbeitung bis zum Verzehr, würde umfassend abgedeckt werden. "Besonders erfreulich ist es, dass über den kommunalen Finanzausgleich nunmehr Mittel für insgesamt 66 zusätzliche Lebensmittelkontrolleure zur Verfügung gestellt werden können", so Hauk. Dies sei ein wichtiger Schritt für noch mehr Verbraucherschutz vor Ort.

"Die Zahl der Anträge verbessern nicht ihre Qualität", reagierte Hauk auf die Vorschläge der Opposition zum Haushaltsentwurf des MLR. Diese forderten vor allem die Einstellung der Regionalprogramme im landwirtschaftlichen Bereich und verfolgten laut Hauk lediglich das Ziel, Mehrausgaben in anderen Bereichen zu decken. Gerade die SPD habe in den letzten Wochen, unter anderem durch ihre Forderung, das Agrarressort aufzugeben, bewiesen, dass sie die wahren Stärken und das Potenzial des Landes nicht erkannt hätten. Dies spiegele sich auch in ihren Vorstellungen zum Haushalt wider.
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